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Wenn der Hausarzt geschlossen hat: 116 117 wählen

Ärztlicher Bereitschaftsdienst – eine Nummer, die Sie kennen sollten!
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Fieber, Bauchschmerzen, Durchfall und die Arztpraxis hat zu? Bei Krankheiten, die nicht lebensbedrohlich sind, gibt es eine gute Alternative zur Notaufnahme: den ärztlichen Bereitschaftsdienst. Unter der kostenlosen Rufnummer 116 117 bekommen Sie schnelle und kompetente Hilfe.

Freitagabend 19 Uhr: Der Hals schmerzt unerträglich, der Kopf glüht vor Fieber – doch längst hat die Arztpraxis geschlossen. Vielen wird diese Situation bekannt vorkommen. Krankheiten erwischen uns oft nach Feierabend oder am Wochenende. Doch was immer noch viel zu wenige wissen: Sind die Beschwerden nicht lebensbedrohlich, gibt es eine gute Alternative zu Notruf und Notaufnahme. Bereits seit über sechs Jahren ist unter der bundesweit einheitlichen Telefonnummer 116 117 der ärztliche Bereitschaftsdienst der kassenärztlichen Vereinigung erreichbar. Hier bekommen Sie rasch fachkundige Hilfe, wenn der Arztbesuch nicht bis zum nächsten Werktag warten kann. Bei Ihrem Anruf in der Leitstelle schildern Sie, was Ihnen fehlt. Anschließend werden Sie in eine nahegelegene Bereitschaftspraxis bestellt oder es macht sich ein Arzt auf den Weg zu Ihnen nach Hause. Sie werden gründlich untersucht und bekommen bei Bedarf Medikamente verschrieben.

Das Wichtigste in Kürze

116 117 – ärztlicher Bereitschaftsdienst

Bei nicht lebensbedrohlichen Beschwerden wie hohem Fieber, starken Bauchschmerzen oder Erbrechen ist nachts, am Wochenende oder an Feiertagen der ärztliche Bereitschaftsdienst erreichbar. Wählen Sie die 116 117 bei Erkrankungen, wegen der Sie normalerweise eine Arztpraxis aufsuchen würden, wenn die Behandlung nicht bis zum nächsten (Werk-)Tag warten kann.

112 – Rettungsdienst

Bei lebensbedrohlichen Symptomen wie Bewusstlosigkeit, akuten Blutungen, starken Herzbeschwerden, schweren Störungen des Atemsystems, Komplikationen in der Schwangerschaft und Vergiftungen wählen Sie unbedingt die 112. Der Rettungsdienst ist rund um die Uhr bei medizinischen Notfällen im Einsatz und innerhalb kürzester Zeit beim Patienten.

Überfüllte Notaufnahmen
Da der ärztliche Bereitschaftsdienst immer noch vielen Menschen unbekannt ist, fahren sie auch bei eher leichten Erkrankungen direkt in die Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses. Mit der Folge, dass diese völlig überlastet ist und die Patienten teilweise stundenlang warten müssen. Die Ärzte und Krankenpfleger arbeiten längst am Limit. Zudem müssen sie von Fall zu Fall entscheiden, welcher Patient gerade am dringendsten ihre Hilfe benötigt. Das sorgt für viel Frust unter den Wartenden, denn die Wartezeit für nicht lebensbedrohlich erkrankte Patienten beträgt meist viele Stunden.

116 117 als Entlastung für die Krankenhäuser
Die Rufnummer 116 117 soll die angespannte Situation in den Krankenhäusern entschärfen. Wenn mehr Menschen den ärztlichen Bereitschaftsdienst nutzen, entlastet das die Notaufnahmen und gleichzeitig auch die Krankenhäuser und Kassen. Einer wissenschaftlichen Studie zufolge könnten so 4,8 Milliarden Euro jährlich eingespart werden – viel Geld, das den Patienten an anderer Stelle zugutekommen könnte. Das Wichtigste: Schwer erkrankte Menschen, die sofort Hilfe brauchen, können schneller und besser behandelt werden, wenn die Notaufnahmen nicht mehr so voll sind.

Kürze Wartezeiten mit der 116 117
Bei einer Erkrankung, wegen der Sie normalerweise eine Arztpraxis aufsuchen würden, können Sie mit der 116 117 das lange Warten in der Notaufnahme vermeiden. In den Bereitschaftsdienstpraxen sind die Wartezeiten meist deutlich kürzer als in den Notaufnahmen. Benötigen Sie einen Hausbesuch, dauert es nach einem Anruf bei der 116 117 in der Regel ein bis zwei Stunden, bis ein Arzt zu Ihnen ins Haus kommt. Manchmal geht es auch schneller.

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum ärztlichen Bereitschaftsdienst

Nina Alpers