Es ist Bärlauchzeit! Von März bis Mai wird der sogenannte „wilde Knoblauch“ geerntet und gibt mit seinem besonderen Aroma der Frühlingsküche erst den richtigen Pfiff. Wir verraten, warum Bärlauch so gesund ist und geben Ihnen leckere Rezeptideen.
Sobald der Frühling beginnt, ist Bärlauchsaison. Bereits im März schauen die ersten Blattspitzen aus dem Boden, die recht kurze Erntezeit geht dann bis etwa Mai/Juni. Bärlauch gehört zu den Liliengewächsen und ist als wilder Bruder des Knoblauchs mit diesem tatsächlich verwandt, ebenso wie mit der Gartenzwiebel, dem Lauch und dem Schnittlauch. Dieser Verwandtschaft verdankt der Bärlauch auch sein besonderes Aroma und den feinen Knoblauchgeschmack. Jedoch verursacht er, anders als der echte Knoblauch, keine unangenehmen Gerüche, nachdem man ihn zubereitet und gegessen hat. Wenn das nicht schon Grund genug wäre, das Frühlingskraut so oft wie möglich in der Küche einzusetzen, ist der Bärlauch zusätzlich auch noch richtig gesund.
Was macht den Bärlauch so gesund?
Auch bei den gesundheitsfördernden Eigenschaften des Bärlauchs zeigt sich die Verwandtschaft zum Knoblauch. Denn beide gelten als natürliches Antibiotikum. Das liegt vor allem am schwefelhaltigen Alliin, das beim Kontakt mit Sauerstoff zum medizinisch wirksamen Allicin oxidiert. Sie sollten Bärlauch deshalb immer schneiden oder hacken, damit dieser Wirkstoff auch tatsächlich freigesetzt wird. Frischer Bärlauch ist zudem reich an Vitamin C, welches unter anderem das Immunsystem stärkt und den Körper vor freien Radikalen schützt. Das Kraut liefert außerdem die wertvollen Mineralstoffe Kalium, Magnesium und Eisen und ist reich an ätherischen Ölen.
So wirkt Bärlauch
Aufgrund der vielen gesunden Inhaltstoffe werden dem Bärlauch zahlreiche heilende Eigenschaften zugeschrieben. So soll er bei Verdauungsbeschwerden helfen, vor allem bei Blähungen, den Appetit anregen und die Verdauung fördern. Außerdem soll Bärlauch die Blutgefäße vor Verkalkung schützen und die Fließeigenschaften des Blutes verbessern.Vorsicht – giftige Doppelgänger
Wer im Wald Bärlauch pflücken will, der sollte sich gut mit Pflanzen auskennen und genau hinschauen. Denn der schmackhafte Bärlauch hat zwei giftige Doppelgänger – das Maiglöckchen und die Herbstzeitlose. Die Blätter dieser beiden Pflanzen sehen dem Bärlauch zum Verwechseln ähnlich, können jedoch schwere Vergiftungen auslösen. Wer das Blattwerk des Bärlauchs nicht sicher erkennen kann, sollte das Küchenkraut lieber im Gemüseladen kaufen. Denn auch der oft empfohlene Geruchstest gibt keine Sicherheit, da er nur einmal funktioniert. Reibt man ein Bärlauchblatt zwischen den Fingern, entsteht ein kräftiger Knoblauchduft. Dieser haftet jedoch so stark an den Händen, dass hinterher alle weiteren Blätter auch nach Knoblauch riechen, auch wenn es gar kein Bärlauch ist.
Bärlauch wächst auch auf der Fensterbank
Bärlauch lässt sich auch ganz einfach zu Hause anbauen. Das Küchenkraut wächst sowohl im Topf auf der Fensterbank als auch im eigenen Garten. Doch Vorsicht: Bärlauch breitet sich gerne aus.
Wer sich den wilden Knoblauch in den Garten holt, sollte darauf eingestellt sein, dass dieser sich um das Zehnfache ausdehnt – und zwar Jahr für Jahr, sofern er sich wohl fühlt.
Bärlauch zubereiten
Bevor Sie Bärlauch verwenden, sollten Sie ihn gründlich waschen. An den Blättern sitzen häufig kleine Insekten. Besonders achtsam beim Waschen sollten Sie bei selbst gesammeltem Bärlauch vorgehen. Aufgrund seiner bevorzugten Standorte ist nicht ausgeschlossen, dass über Bärlauchblätter eine Infektion mit dem Fuchsbandwurm übertragen werden kann.
Bärlauch kann beim Kochen schnell an Geschmack verlieren. Geben Sie ihn wenn möglich roh zu den fertigen Gerichten, wie zum Beispiel einem Salat oder einer Suppe. Die harten Stiele sollten vor dem Verzehr entfernt werden.
Frischer Bärlauch lässt sich meist nur ein bis zwei Tage verwenden. Wenn Sie es nicht schaffen, ihn in dieser kurzen Zeit aufzubrauchen, können Sie den Bärlauch auch klein gehackt einfrieren. Jedoch büßt er dabei meist an Aroma ein. Eine gute Alternative ist, den Bärlauch zu einer Paste zu verarbeiten und so zu konservieren.
Zwei einfache Bärlauch Rezepte
Bärlauchpaste
Die Paste eignet sich perfekt zum Konservieren und Aufbewahren von Bärlauch – schmeckt aber auch wunderbar als Brotaufstrich.
Zutaten:
- 250 Gramm Bärlauchblätter
- 5 Esslöffel Olivenöl
- 1 Teelöffel Salz
Den Bärlauch gründlich waschen, trocken tupfen und anschließend fein hacken. Mit Öl und Salz vermengen. Die Paste in ein Glas füllen und gut verschließen. An einem kühlen und dunklen Standort hält der Bärlauch so mehrere Monate und lässt sich wunderbar zum Verfeinern von Speisen nutzen.
Bärlauch-Gnocchi
Die würzigen Gnocchi schmecken besonders gut mit einer fruchtigen Tomatensoße.
Zutaten
- 500 Gramm Speisequark
- 60 Gramm Bärlauch
- 160 Gramm Mehl
- 1 Ei
- 2 Eigelbe
- 1 EL Olivenöl
- Salz, Pfeffer und Muskat
Den Quark gut abtropfen lassen (möglichst über Nacht). Das geht zum Beispiel mit einem kleinen Sieb und einer Tupperdose im Kühlschrank. Den Bärlauch gründlich waschen, trocken tupfen und anschließend fein hacken. Anschließend mit Mehl, Quark, Ei und Eigelb vermengen und nach Belieben mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. Den Teig etwa zwei Stunden in den Kühlschrank stellen und dann auf einer bemehlten Arbeitsplatte zu einer fingerdicken Rolle formen. Nun etwa 2 cm lange Stücke abschneiden und diese in kochendes Salzwasser legen. Sobald die Gnocchi an der Oberfläche schwimmen sind sie gar. Mit einer Soße nach Wahl servieren oder leicht mit Butter in der Pfanne anbraten und als Beilage genießen.