Schwangerschaft und Geburt zählen zu den Meilensteinen im Leben. Wie beeinflusst die Pandemie diese Erfahrungen – und wie gelingt es, sich mit den besonderen Umständen zu arrangieren? Darüber haben wir mit einer jungen Mutter gesprochen.
„Ich hatte natürlich meine Vorstellungen, wie es laufen soll“, sagt Saema Saleh-Ghrairi (28). Ihre beiden Schwestern haben vor ihr Kinder bekommen, daher kannte sie sich schon gut aus. Die Zeit, in der sie selbst „guter Hoffnung“ war, unterschied sich jedoch sehr von dem, was sie erwartet und sich ausgemalt hatte. „Einiges war nicht so schön und manches überraschend gut.“
Mit Babybauch im Homeoffice
Das Gute zuerst: Die junge Frau, die als Jugendmigrationsberaterin bei der Diakonie tätig ist, konnte bis zum Mutterschutz fast durchgehend aus dem Homeoffice arbeiten. „Wir waren nach dem positiven Schwangerschaftstest noch im Urlaub und sind direkt in den Frühjahrs-Lockdown 2020 zurückgekehrt.“ Gezwungenermaßen einen Gang runterzuschalten tat ihr gut, gibt sie zu: „Ich bin sonst extrem aktiv und arbeite viel unter Druck.“ Bedingt durch Eisenmangel war sie oft müde. Außerdem litt sie zeitweise unter starken Rückenschmerzen. „Da habe ich zum Teil im Liegen gearbeitet und konnte mir flexibel kleine Auszeiten nehmen.“
Dass sie wegen des Lockdowns nicht in Läden mit Babyausstattung stöbern konnte, störte sie gar nicht: „Ich bin sowieso ein Online-Mensch und habe einfach den Kinderwagen bestellt, der mir von denen, die es in unserer Familie schon gab, am besten gefiel.“ Als Entlastung in dieser Zeit empfand Saleh-Ghrairi auch die Schwangerenberatung ihrer DAK-Gesundheit und die MamaPLUS-Leistungen: „Ich habe gleich gemerkt, dass meine Beraterin mit dem Herzen dabei ist, das ist für sie nicht bloß ein Job.“
Saema Saleh-Ghrairi mit ihrer Tochter Aya. Ihre Schwangerschaft fand die junge Frau „traumhaft schön“.
Junge Familie: Saema Saleh-Ghrairi und ihr Mann Khalil Ghrairi mit Töchterchen Aya im Kinderwagen
Enttäuschte Erwartungen
Emotional schwierig war die Ungewissheit. Würde sie allein, ohne vertraute Begleitpersonen in den Kreißsaal gehen müssen? Gerne hätte Saema Saleh-Ghrairi ihren Mann und ihre Mutter dabeigehabt. „Meine Schwestern haben mir erzählt, was für eine große Hilfe unsere Mama für sie war.“ Schließlich stand fest, dass sie wählen müsste. „Da habe ich ein paar Tränen vergossen, war aber doch sehr froh, dass mein Mann mitdurfte.“ Dass ihre Tochter sich am 20. Oktober auf den Weg machte, zehn Tage vor dem errechneten Termin, gehört zu den glücklicheren Umständen – als der „Lockdown light“ kam, waren Mutter und Kind bereits zu Hause.
In der Klinik durfte eine Person pro Tag sie besuchen, das war dann einmal statt ihres
Mannes ihre Mutter. „Weil ich zuerst keine Zimmergenossin hatte, durfte sie die Maske auch mal abnehmen.“ Gewünscht hätte Saleh-Ghrairi sich auch Besuch von ihren
Geschwistern, der nun unterbleiben musste. „Wir haben arabische Wurzeln, es ist bei uns eigentlich üblich, dass die Familie Mama und Baby schon im Krankenhaus sieht.“
Trotzdem: Die junge Mutter kann die Dinge, die wegen Corona anders laufen mussten, ebenso ausblenden wie die Rückenschmerzen oder die anfänglichen Schwierigkeiten beim Stillen. Geholfen habe ihr ihre positive Art und ihr Glaube, sagt sie. „Natürlich habe ich mich vorgesehen und war nur selten unterwegs. Vor allem aber habe ich meine Schwangerschaft rundum genossen. Ich wollte mir das nicht kaputtmachen lassen. Und jetzt habe ich meinen kleinen Wonneproppen. Alles ist gut.“
Annemarie Lüning
Tipps von der DAK-Expertin
„Unser Alltag hat sich durch Corona stark verändert und ist unberechenbarer geworden. Das kann gerade in der Schwangerschaft und im Wochenbett als sehr belastend erlebt werden“, weiß Franziska Kath, Psychologin bei der DAK-Gesundheit. Ihre Tipps:
- Begegnen Sie den Gefühlen, die in dieser Situation entstehen, mit Verständnis. Sprechen Sie mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin und mit Ihrer Hebamme offen über Empfindungen und Ängste.
- Richten Sie Ihren Blick auch auf das Positive: Durch eine gewisse Entschleunigung des Alltags können Sie sich umso bewusster auf Ihre neue Rolle vorbereiten.
- Thematisieren Sie bestehende Kontaktbeschränkungen in Familie und Freundeskreis. Erwägen Sie neue Möglichkeiten, wie Ihre Lieben Ihnen beistehen können, zum Beispiel Videokonferenzen oder Hilfe beim Einkaufen.
- Sorgen Sie gut für sich. Gönnen Sie sich Ruhepausen, statt mit Putzzeug durch die Wohnung zu hetzen. Wenn es geht, bewegen Sie sich an der frischen Luft. Was entspannt Sie sonst noch? Lesen, Musik, Meditation, Handarbeiten …?
DAK MamaPLUS …
… ist unser zusätzliches Vorsorgepaket für Schwangere. Für ein Extra-Budget von bis zu 500 Euro können Sie in Absprache mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt Leistungen flexibel und individuell wählen. Das sind zum Beispiel:
- zusätzliche Schwangerschaftsuntersuchungen wie Toxoplasmose- oder Glukosetoleranztest
- Hebammenrufbereitschaft und individuelle Beratung
- Geburtsvorbereitungskurs für Ihren Partner
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- Zahnprophylaxe für werdende Eltern und alternative Zahnfüllungen für Schwangere
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