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Gesundheit & Fitness

Blut ist unser kostbarer Lebenssaft

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„Blut ist ein ganz besonderer Saft“, so heißt es schon in Goethes Faust. Ohne Blut ist kein Leben möglich. Doch immer weniger Menschen in Deutschland spenden regelmäßig Blut. Das ist ein großes Problem, denn für Blut gibt es keinen künstlichen Ersatz. Wir erklären, warum Blutspenden auch in Zeiten von Corona so wichtig ist, was unser Blut eigentlich leistet und welche Blutgruppen es gibt. 

Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) werden in Deutschland pro Tag etwa 15.000 Blutspenden benötigt. Doch die Zahl der Spender ist seit einigen Jahren rückläufig. Daten des Paul-Ehrlich-Instituts belegen: 2011 wurden pro 1.000 Einwohner noch 95 Spenden registriert, 2019 waren es lediglich 79 – ein Rückgang um 16,8 Prozent. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie hat sich dieser Trend weiter verstärkt.

Kontinuierliche Blutspenden sind jedoch wichtig für die Versorgung von Patientinnen und Patienten, denn insbesondere Blutbestandteile haben eine begrenzte Haltbarkeit und können nur eine gewisse Zeit gelagert werden. Wer sich fit und gesund fühlt, kann auch in Zeiten von Corona problemlos zur Blut- oder Plasmaspende gehen. Durch Terminvergaben und die Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln ist das Spenden weiterhin sicher. Aktuelle Informationen zur Blutspende unter Corona-Bedingungen gibt das Deutsche Rote Kreuz.

Im Durchschnitt hat ein erwachsener, gesunder Mensch fünf bis sechs Liter Blut, das entspricht rund acht Prozent des Körpergewichts. Natürlich hängt dies auch von verschiedenen Faktoren wie Alter und Geschlecht ab. So haben Frauen beispielsweise eine etwas geringere Blutmenge als Männer.

Blut hat viele Aufgaben

Täglich pumpt das Herz bis zu 15.000 Liter Blut durch unsere Adern. Unser Körper wird über das Blut mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Es reguliert die Körperwärme und den Wasserhaushalt. Hormone, Enzyme und andere Wirkstoffe werden mittels des roten Safts an ihren Bestimmungsort weitergeleitet. Blut sorgt also dafür, dass wichtige Informationen im Körper verteilt werden – zum Beispiel, dass wir bei niedrigem Blutzuckerspiegel etwas essen sollten. Darüber hinaus ist unser Blut für die Infektabwehr und Wundheilung zuständig. Blut lässt sich aktuell nicht durch andere Stoffe oder Flüssigkeiten ersetzen – darum ist es so einzigartig und wird in der Medizin auf Basis bestimmter Merkmale in verschiedene Blutgruppen aufgeteilt.

Welche Blutgruppen gibt es?

Das AB0-System ist das bekannteste Blutgruppensystem. Die roten Blutkörperchen können in ihrer Membran die Antigene A und/oder B enthalten, oder sie enthalten gar keine Antigene und bilden somit die Blutgruppe 0 (Null). Vererbt wird die Blutgruppe von den Eltern – so erhält jeder Mensch ein Merkmal von der Mutter und eins vom Vater.

Blut ist nicht gleich Blut – es hat außergewöhnliche Eigenschaften und lässt sich daher nicht mit jedem Blut mischen. Dies ist besonders wichtig bei Transfusionen: Empfänger- und Spenderblut müssen kompatibel sein, damit es nicht zu einer Verklumpung des Blutes kommt. Vereinfacht gesagt: AB0- und auch das sogenannte Rhesus-System sollten idealerweise jeweils übereinstimmen.

Blutgruppenhäufigkeit in Deutschland

Das Rhesusfaktor-D oder Antigen D ergänzt das AB0-System. Es weist hinter der Blutgruppenbezeichnung aus, ob jemand Rhesus-positiv oder -negativ ist. Etwa 85 Prozent der weißen europäischen und amerikanischen Bevölkerung und fast 100 Prozent aller Afrikaner, Asiaten und Indianer Nordamerikas sind Rhesus-positiv, der Rest ist Rhesus-negativ. Die zwei häufigsten Blutgruppen in Deutschland sind mit 37 Prozent A Rhesus positiv sowie 0 Rhesus positiv mit 35 Prozent. Die seltenste Blutgruppe weltweit ist mit nur einem Prozent AB Rhesus negativ. Wer seine eigene Blutgruppe in Erfahrung bringen möchte, kann dies ganz einfach beim Blutspenden herausfinden – danach erhält man einen Ausweis.

Leben retten – darum ist Blutspenden so wichtig

Hand aufs Herz: Haben Sie sich schon mal mit dem Thema Blutspende beschäftigt? Fällt Ihnen jemand im Familien- und Bekanntenkreis ein, der dies tut oder sogar schon einmal auf eine Blutspende angewiesen war? Leider spenden immer weniger Menschen Blut – nur etwa drei Prozent der Deutschen geben den kostbaren Lebenssaft her, Tendenz sinkend. Aber vielen rettet Spenderblut bei Operationen oder Erkrankungen das Leben. Ärzte werben daher händeringend um neue Spender aller Blutgruppen und gehen sparsam mit den Konserven um.

DRK-Aktion zum Weltblutspendetag am 14. Juni

#missingtype

Hll, liee Leser, wir hen d etws für Sie vrereitet … Und jetzt schreiben wir lieber normal weiter, der gewünschte Effekt hat sich bestimmt eingestellt: Ohne A, B, AB und O geht es nicht, beim Schreiben ebenso wenig wie im Klinikalltag. Mit der Kampagne „#missingtype – erst wenn's fehlt, fällt's auf!“ wollen die Blutspendedienste des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) auf die Folgen fehlender Blutspenden aufmerksam machen. Jeden Tag werden in Deutschland 15.000 Spenderinnen und Spender benötigt, damit Patienten mit Blut der Gruppen A, B, AB und 0 versorgt werden können. Jeder, der in eine Klinik muss, geht wie selbstverständlich davon aus, dass es bei Bedarf Spenderblut gibt. Die Lage spitzt sich jedoch zu: Pro Jahr sinkt die Zahl der aktiven Spender deutschlandweit um 100.000. Der Appell, per Blutspende Leben zu schenken, ist deshalb besonders dringlich. Die Kampagne #missingtype ist mittlerweile international aufgestellt und wird auch von Ländern wie Großbritannien, Frankreich, Kanada, USA und China unterstützt.

Mehr Infos zur DRK-Kampagne gibt es unter: missingtype.de

Immer aktuelle Blutspendetermine und die Möglichkeit zur kostenlosen SMS- oder E-Mail-Erinnerung finden Sie hier: drk-blutspende.de

Wussten Sie, dass …

… Blutspender mit der Blutgruppe 0 negativ auch Universalspender genannt werden, da deren Zellen keine A-, B- oder Rhesus-Antigene besitzen und somit für alle Empfänger verträglich sind? Als Universalempfänger gelten übrigens Personen mit der Blutgruppe AB positiv, da sie selbst keine Antikörper gegen andere Blutgruppen des AB0- und des Rhesus-Systems bilden.

Was kann ich tun?

Es ist so einfach, Blut zu spenden und Leben zu retten. Jeder, der volljährig und gesund ist, sollte die Chance ergreifen. Das Deutsche Rote Kreuz bietet regelmäßig Termine an. Einfach Postleitzahl eingeben und der Übersicht entnehmen, wann und wo die nächste Blutspende stattfindet. Die Terminerinnerung per SMS oder E-Mail ist kostenlos.