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Familie & Freizeit

Die Hundertjährige, die Gedichte schrieb

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Zu ihrem hundertsten Geburtstag hat unsere Versicherte Margareta Bayer auch ihre DAK-Kundenberaterin eingeladen. Mit fit! sprach die Jubilarin über Aufgaben und Interessen, die ihr Leben ausgefüllt haben, und darüber, was ihr noch heute den Alltag versüßt.

Eine persönliche Geburtstagseinladung von einer hundertjährigen Kundin, das war für unsere Kundenberaterin Cornelia Lang aus Wiesloch etwas ganz Besonderes. So besonders, dass sie sich am 16. August 2022 nicht nur mit einem Präsent aus dem Reformhaus, Blumen und einer Glückwunschkarte („Fragen Sie mal im Schreibwarenladen nach Karten für Hundertjährige – die gibt’s gar nicht!“) zu dem Empfang aufmachte, sondern obendrein den Kontakt zwischen der alten Dame und der fit!-Redaktion herstellte.

DAK-Kundenberaterin Cornelia Lang
auf dem Geburtstagsempfang

Immer in Bewegung

Die Jubilarin, die in Speyer bei ihrer Tochter lebt, sich aber noch bis vor zwei Jahren „mit Unterstützung von DRK-Altenhilfe, der Familie und Essenslieferung“ im eigenen Haushalt selbst versorgen konnte, stimmte einem Gespräch gerne zu.

Am Anfang stand natürlich die klassische Frage an Hundertjährige: Wie schafft man es, dieses Alter zu erreichen? Liegt es in der Familie? Hier verneint Margareta Bayer: „Mein Vater wurde 81 Jahre alt, meine Mutter starb bereits mit 56.“ Ein Geheimrezept hat sie nicht. „Aber dass mir Bewegung immer wichtig war, hat sicher geholfen.“ Früher sei Sport ihr „Lebenselixier“ gewesen. „Als junges Mädchen lag ich im Weitsprung mit 6,20 Meter ganz vorne. Auch im Rennen war ich immer die Erste.“ Das Reiten machte ihr ebenfalls viel Freude.

Gut im Geschäft

Geistig war sie viele Jahre quasi nonstop gefordert: Nach einer kaufmännischen Ausbildung gründete sie 1948 mit ihrem Mann Kurt eine eigene Firma, zunächst für Ladeneinrichtungen. Das Geschäft mauserte sich zu einem großen Anbieter für Stilmöbel mit bis zu 50 Angestellten. „Bis 1965 hatten mein Mann und ich keinen einzigen Tag Urlaub.“ In späteren Jahren unternahm das Paar viele Reisen bis in die Südsee. Vor zwanzig Jahren starb Kurt Bayer. Mit zwei Kindern, sieben Enkeln und 13 Urenkeln konnte Margareta Bayer nun ihren runden Geburtstag feiern, mit einem Empfang zu Hause, einer Oldtimerfahrt und einem festlichen Essen im Hambacher Schloss.

Und wie kam es nun zur Bindung an die DAK-Gesundheit und insbesondere an ihre Kundenberaterin? „Durch den Vergleich mit diversen Krankenkassen unserer Angestellten habe ich mich für die DAK entschieden und auch die ganze Familie dort versichert“, erzählt sie. „Frau Lang war damals die zuständige Sachbearbeiterin für unser Geschäft. Mit ihrer Arbeit, ihrer Freundlichkeit und ihrem großen Engagement waren wir immer sehr zufrieden.“

Viele schöne Momente

Mittlerweile sitzt Margareta Bayer überwiegend im Rollstuhl, kann sich aber kurzfristig mit dem Rollator fortbewegen. „Oder jemand reicht mir die Hand oder den Gehstock.“ Um beweglich zu bleiben, übt sie zweimal in der Woche mit einem Physiotherapeuten. Sehr nachgelassen hat leider das Hören: „Auch mit Hörgerät kann ich Gesprächen manchmal nicht gut folgen.“ Momente oder Dinge, die sie jetzt besonders genießt, fallen ihr gleich mehrere ein. Das leckere Rosinenbrot, das es sonntags immer zum Frühstück gibt, und sommerliche Stunden im Schrebergarten. Fernsehen – besonders gern Dokumentar- oder Naturfilme und Berichte aus fernen Ländern – und das Schwelgen in lieben Erinnerungen: „Ich hatte eine sehr schöne Kindheit. Mit meinen Eltern gingen mein Bruder und ich jeden Sonntag im Pfälzer Wald spazieren.“

Eine besondere Leidenschaft gilt der Lyrik. Die Jubilarin stöbert gern in einem Buch, in dem sie ihre Lieblingsgedichte und auch selbst verfasste Verse niedergeschrieben hat – zum Teil in Stenografie. „Mein Lieblingsgedicht ist ‚Siegfrieds Schwert‘ aus der Nibelungensage. All meine aufgeschriebenen Gedichte kann ich jederzeit aufsagen. Dafür vergesse ich zunehmend andere Dinge“, gibt sie zu. Worauf sie sich 2023 besonders freut, weiß sie aber sofort: „Auf die Hochzeit meines Enkels. Dann kommt wieder die ganze Familie zusammen.“

Annemarie Lüning