Bild zum Beitrag '„Dieser Wettbewerb zeigt, was Engagement bewegen kann.“'
Zukunft & Innovation

„Dieser Wettbewerb zeigt, was Engagement bewegen kann.“

Veröffentlicht am | Schlagwörter: ,

Soziale Sportangebote sind eine Herzensangelegenheit für Torge Wittke und seinen Verein Herzschläger e.V.. Ihr Projekt „Training für Menschen in Not und ohne Obdach“ wurde beim DAK-Wettbewerb „Für ein gesundes Miteinander“ zum Bundessieger in der Kategorie Gesundes Leben gewählt.

Sport ist die Passion von Torge Wittke, dem sportlichen Leiter der Onkologischen Sport- und Bewegungstherapie am Krukenberg Krebszentrum und in der Pädiatrie I des Universitätsklinikums Halle. Damit Sport jedoch nicht nur jenen vorbehalten bleibt, denen es ohnehin gut geht, lässt sich der Sportwissenschaftler immer neue Angebote für Menschen am Rande unserer Gesellschaft einfallen. Daraus entstanden ist 2018 der Herzschläger e.V..

 

„Wir realisieren soziale Sportprojekte abseits des Mainstreams, die woanders nicht auf der Agenda stehen“, sagt Torge Wittke. „Unsere Angebote sind für alle Menschen, die sonst keine Möglichkeit haben Sport zu machen. Sei es aus finanziellen Gründen oder auch aufgrund von schweren Erkrankungen.“ Eines dieser Projekte ist das „Training für Menschen in Not und ohne Obdach“, das von der DAK-Gesundheit ausgezeichnet wurde. Um das Angebot so niedrigschwellig wie möglich zu machen, findet es draußen statt. „Wir trainieren im Sommer und hoffen, dass die Leute im Winter davon zehren können. Wenn ich mir im Sommer Muskulatur aufbaue, gehe ich zumindest etwas fitter in den Winter und kann harte Zeiten besser durchstehen“, erklärt Torge Wittke.

Entstanden ist die Idee nach einem sehr kalten Winter. „Mich hat gestört, dass die Hilfe für Obdachlose immer so spät kommt. Erst wenn schon Probleme auftauchen und Menschen sterben, wird auch gehandelt. Das finde ich unglücklich“, erklärt Torge Wittke. „Ich kann weder gut kochen noch Unterkünfte bauen, aber ich kann Menschen motivieren und in Bewegung bringen.“ Bis das Projekt wirklich starten konnte, waren viele Anrufe nötig – ein geeigneter Platz wurde gebraucht. Durch einen glücklichen Zufall und einen „alten Bekannten“ aus vergangenen Jahren wurde Torge Wittke schließlich auf dem Gelände der Johann-Jobst-Wagenerschen Stiftung in Hannover fündig. Seit der Eröffnung eines Generationen-Fitnessparcours werden dort neben Bewohnerinnen und Bewohnern der stiftungseigenen Gebäude und deren Nachbarinnen und Nachbarn auch Menschen ohne Obdach zweimal die Woche in Bewegung gebracht. Außerdem entsendet die Caritas ab und an Patientinnen und Patienten der Straßenambulanz zur Teilnahme an dieser Trainingsmaßnahme. „Primär ist es ein Kraftausdauertraining mit vielen Wiederholungen mit nicht zu hohem Gewicht“, erklärt Torge Wittke. „Wir müssen beachten, dass nicht alle Menschen, die zu uns kommen in einem guten Zustand sind. Unser Training soll natürlich niemanden gefährden, sondern etwas bringen. Wir versuchen uns den Lebensumständen der Menschen anzupassen und etwas zu schaffen, was den Leuten Spaß macht und ihnen darüber hinaus etwas mitgibt.“

An Ideen für weitere Projekte mangelt es nicht und Torge Wittke ist immer auf der Suche nach Unterstützenden und Sponsoren. Bereits gesichert ist ein Rollatorenwettbewerb, der aufgrund von COVID-19 verschoben werden musste und nun 2022 erstmals stattfinden soll. „Ich finde, es müsste mehr Wertschätzung dafür geben, was ältere Menschen im Alltag leisten. Was es für eine Kraftanstrengung ist aufzustehen oder zum Supermarkt zu gehen“, sagt Torge Wittke. Für den begeisterten Rugbyspieler ist es wichtig, genau die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, die in unserer Gesellschaft schnell übersehen werden. „Für mich geht es bei Inklusion nicht nur um Menschen mit Behinderung, sondern auch um Menschen nach und während schwerer Erkrankungen, in finanzieller Not und ältere Menschen, die wir in die Mitte unserer Gesellschaft holen und schützen müssen.“

Beim nächsten DAK-Wettbewerb „Gesichter für ein gesundes Miteinander wechselt Torge Wittke die Seiten und sitzt in der Jury. Er freut sich schon darauf, die teilnehmenden Projekte kennenzulernen: „Das ist ein bisschen wie Dünger auf den eigenen Kopf. Denn man kann dabei viele Ideen sammeln. Schon beim letzten Mal war ich begeistert von den großartigen Projekten. Es ist toll, dass es diesen Wettbewerb gibt. Denn ich glaube, dass soziales Engagement das wichtigste Resümee aus diesen Zeiten sein sollte. Der Wettbewerb holt die Leute, die sonst eher in der zweiten, dritten Reihe stehen, in den Vordergrund und zeigt was, soziales Engagement bewegen kann. Es ist eine große Ehre dabei zu sein.“

Jetzt bewerben:

Wettbewerb „Gemeinsam für ein gesundes Miteinander“

Spätestens jetzt haben wir alle erkannt, dass Gesundheit nur gemeinsam geht. Zum Glück gibt es tausende Menschen, die sich für ein gesundes Miteinander einsetzen. Mit Projekten, die sich für andere stark machen und dafür sorgen, dass wir gemeinsam gesünder leben und ganz wichtig: auch gesund bleiben. Eine großartige Sache, die einen Preis verdient!

Wenn auch ihr oder eure Firma oder eure Initiative sich für andere Menschen engagieren, sich für gesunde Ernährung begeistern, andere zum Sporttreiben motivieren oder sich in der Suchtprävention stark machen, dann seid ihr hier genau richtig. Egal ob soziales Projekt, Podcast oder Ehrenamt, ob Einzelperson oder Gruppe:

Wenn ihr Gesundheit für euch und andere Menschen weiterdenkt, warten tolle Preise und Auszeichnungen auf euch.

Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 28.2.2022.