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Gesundheit & Fitness

Eine Wohltat für die Füße

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Fußbäder tun zu jeder Jahreszeit gut. Sie pflegen nicht nur die Füße, sondern lindern auch geschwollene Beine, Erkältungen und sogar Menstruationsbeschwerden.

Unsere Füße tragen uns ein Leben lang tausende Kilometer weit. Allein deshalb sollten sie regelmäßig entspannt und gepflegt werden. Hierfür eignet sich ein Fußbad besonders gut –egal, ob an kalten Wintertagen oder im Sommer. Davon profitieren nicht nur die Füße, sondern der gesamte Körper. Denn Fußbäder können viel mehr als nur pflegen – wenn man sie denn richtig anwendet: Sie helfen bei Fußschweiß, geschwollenen Beinen, Hühneraugen, Hornhaut und Nagelbettentzündungen und lindern sogar Erkältungen und Menstruationsbeschwerden.

Auf den Zusatz kommt es an

Für ein Fußbad, egal welcher Art, braucht man nicht viel: Neben einer ausreichend großen Schüssel oder einer Fußbadewanne und dem richtig temperierten Wasser kommt es auch auf den Zusatz an. Je nachdem, welche Wirkung mit dem Bad erzielt werden soll, wird ein entsprechender Zusatz gewählt. Das können beispielsweise Eichenrinde, Wacholderextrakte, Salbei in Form von Blättern oder Tee, Hamamelis oder auch Zinnkraut gegen Fußschweiß sein. Bewährt hat sich bei stark schwitzenden Füßen besonders Eichenrinde, die im Reformhaus oder in der Apotheke erhältlich ist. Die enthaltenen Gerbstoffe hemmen den Schweiß und wirken auch gegen Entzündungen.

Auch ätherische Öle können manche Beschwerden lindern und das Wohlbefinden steigern. Ein warmes Kamille-Fußbad beispielsweise desinfiziert, wirkt entzündungshemmend und kann bei Hühneraugen und Entzündungen des Nagelbetts helfen. Lavendel- oder Thymianöl beruhigen den Körper und eignen sich daher gut als Zusatz vor dem Schlafengehen. Wenn die ersten Anzeichen einer Erkältung im Anmarsch sind, lohnt sich ein warmes Fußbad mit ein paar Tropfen Fichtennadel-, Thymian- oder Eukalyptusöl. Menstruationsbeschwerden lassen sich durch Eisenkraut und Schafgarbe positiv beeinflussen, während Kamille und Pfefferminze gegen müde Füße wirken. Teebaumöl und Natron wiederum pflegen und weichen vorhandene Hornhaut auf, die sich anschließend mit einem Bimsstein leichter entfernen lässt.

Auch nach einem stressigen Tag kann ein Fußbad sehr wohltuend sein. Ein paar Tropfen Zitronenöl im Wasser verleihen neue Energie und hellen durch den erfrischenden Geruch die Stimmung auf, während Minze im kalten Fußbad an heißen Sommertagen eine tolle Erfrischung ist. Grundsätzlich gilt: Wer Öle verwendet, sollte unbedingt auch an einen Emulgator denken, der das Öl mit dem Wasser verbindet. Wie gut, dass es natürliche Emulgatoren gibt, die wohl jeder im Haus hat: Neben Vollmilch und Molkepulver eignen sich hierfür auch Sahne und Honig hervorragend.

Warm oder kalt?

Ein Fußbad ist, richtig angewendet, das ganze Jahr über eine Wohltat für Füße und den gesamten Körper. Dabei wird zwischen warmen, kalten und ansteigenden Fußbädern unterschieden, die den Körper auf unterschiedliche Weise anregen. Bei einem warmen Fußbad weiten sich die Gefäße, die Durchblutung wird verbessert und der Blutdruck gesenkt. Das warme Wasser wirkt krampflösend und entspannt die Bauchorgane. Die Füße werden für 15 bis 20 Minuten in 37 bis 39 Grad warmes Wasser getaucht. Ein warmes Fußbad hilft bei Erkältungen, Durchblutungsstörungen von Beinen, Bauch und Becken, Menstruationsbeschwerden, Schweißfüßen, Nervosität und Schlafstörungen. Nicht angewendet werden sollte es bei Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Krampfadern und Venenleiden.

Bei kalten Fußbädern gibt es zwei Effekte: Die Gefäße verengen sich zunächst, um sich dann wieder zu weiten. Dadurch wird ebenfalls die Durchblutung angeregt. Für ein kaltes Fußbad sollten die Füße warm sein. Sie werden im 12 bis 18 Grad warmen Wasser nur so lange gebadet, bis das Wasser als nicht mehr so kalt empfunden wird – zwei Minuten sind jedoch das höchste der Gefühle. Nach dem Bad die Füße an der Luft trocknen lassen und in dicke Socken packen. Dank ihrer abschwellenden Wirkung eignen sich kalte Fußbäder insbesondere bei müden Füßen und Venenbeschwerden. Verzichten sollte man auf das kalte Wasser hingegen bei Menstruation, starkem Bluthochdruck und Beschwerden der Blase.

Eine andere Möglichkeit ist das ansteigende Fußbad, dessen Name auf die ansteigende Temperatur zurückzuführen ist. Durch die zunehmende Wärme weiten sich die Gefäße und die Durchblutung verbessert sich. Hierfür werden die Füße knöchelhoch in eine Wanne oder eine Schüssel mit 35 Grad warmem Wasser gestellt. Anschließend wird innerhalb von 15 bis 20 Minuten nach und nach heißes Wasser hinzugegeben, bis sich die Temperatur auf maximal 41 Grad erhöht. Mit trockenen Füßen geht es zum Abschluss zur Entspannung aufs Sofa oder ins Bett. Ein solches Fußbad tut bei ersten Anzeichen einer Erkältung besonders gut; ein paar Tropfen Thymian- oder Eukalyptusöl verstärken den wohltuenden Effekt. Das ansteigende Fußbad soll aber auch den Unterleib wärmen, weshalb es ebenfalls bei Blasenentzündungen empfohlen wird. Für Menschen mit Krampfadern und anderen Venenerkrankungen, Herzproblemen und Kreislaufbeschwerden ist das ansteigende Fußbad nicht geeignet.

Justine Holzwarth