Unbeantwortete E-Mails, bevorstehende Meetings und wichtige Projekte – viele Menschen befassen sich auch im wohlverdienten Feierabend ständig mit der Arbeit. Hier finden Sie hilfreiche Tipps, mit denen Ihnen das Abschalten am Abend gelingt.
Nach einem stressigen Arbeitstag gibt es wohl nichts Schöneres, als den Computer und das Smartphone auszuschalten, und sich in den wohlverdienten Feierabend zu verabschieden – eigentlich. Viele Menschen sind auch nach Dienstschluss gedanklich noch bei unbeantworteten E-Mails, wichtigen Projekten und angesetzten Meetings. Anstatt sich zu erholen, stehen sie weiterhin unter Strom.
Entspannung ist wichtig für die Gesundheit
Dabei ist das Abschalten enorm wichtig, um langfristig psychisch und physisch gesund zu bleiben. Ein permanent hohes Stresslevel kann nämlich Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Rückenbeschwerden fördern. Menschen, die den Arbeitsstress mit nach Hause nehmen, haben außerdem ein erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko und erkranken häufiger an Burn-out. Doch wie entspannen wir nach einem anstrengenden Arbeitstag am besten? Generell gilt: Je mehr sich unsere Tätigkeiten in unserer Freizeit von unserem Job unterscheiden, desto wohltuender sind sie.
Fernsehen nur wenig erholsam
Ein gemütlicher Fernsehabend gilt als das Allheilmittel, um auf andere Gedanken zu kommen. Experten weisen allerdings darauf hin, dass das Fernsehen aus reiner Gewohnheit meist nicht wirklich erholsam ist. Ganz im Gegenteil: Wenn wir uns nur berieseln lassen, können unsere Gedanken abschweifen und wir wälzen weiterhin Arbeitsprobleme. Anders sieht es aus, wenn wir uns bewusst dazu entscheiden, unsere Lieblingssendung zu sehen. Dabei sind wir konzentriert und können für kurze Zeit herrlich abschalten.Einen Ausgleich zum Beruf finden
Trotzdem sollten wir den Fernseher Psychologinnen und Psychologen zufolge öfter ausschalten und stattdessen aktiv werden. Wie genau wir unseren Feierabend gestalten, ist eine reine Typfrage. Für viele ist Zeit mit der Familie oder Freunden der ideale Ausgleich zum stressigen Beruf. Ob mit den Kindern spielen, mit der Partnerin oder dem Partner ins Kino gehen, ein Einkaufsbummel durch die Stadt oder gemeinsames Kochen – durch diese Auszeit denken wir nicht an unseren Job und tanken unsere Energiereserven wieder auf.
Sport und Meditation gegen Stress
Auch ein täglicher Abendspaziergang oder regelmäßige Entspannungsbäder können uns dabei helfen, den Kopf frei zu bekommen. Gleiches gilt übrigens für Sport. Durch die Bewegung werden vermehrt Glückshormone wie Endorphine und Serotonin produziert, die unseren Stresspegel senken. Tennis, Mountainbiken oder Klettern erfordern eine hohe Konzentration und sind deswegen gut geeignet, unsere Grübeleien zu beenden. Durch gezielte Entspannungsübungen und Meditation zum Schluss unserer Sporteinheit kommen wir endgültig wieder ins Gleichgewicht.Bestätigung durch soziales Engagement
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fanden außerdem heraus, dass wir bei ehrenamtlichen Tätigkeiten richtig gut ausspannen können – auch wenn sie anstrengend und zeitaufwendig sind. Je mehr Freizeit wir also in sozialen Einrichtungen verbringen, desto leichter fällt es uns, vom Job abzuschalten. Der Grund: Durch die Betätigung erleben wir häufig Erfolge und erhalten Anerkennung. Das macht uns glücklich und hilft dabei, neue Kraft zu sammeln.
Notizen für den nächsten Tag
Wenn wir trotzdem weiterhin an E-Mails, Projekte und Meetings denken, sollten wir unsere Gedanken in einem Tagebuch oder digital als Notiz im Smartphone festhalten. So schreiben wir uns unsere Sorgen buchstäblich von der Seele – und strukturieren den kommenden Arbeitstag gleich mit. Doch: Mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen sollten wir die Geräte zur Seite legen. Das LED-Licht unterdrückt nämlich das Hormon Melatonin, das unseren Tag-Nacht-Rhythmus steuert. Dadurch fühlen wir uns wacher und sind konzentrierter. Warum greifen wir stattdessen nicht zu einem guten Buch?Gedanken bewusst beiseiteschieben
Was wir bei all den Tipps und Tricks nicht vergessen dürfen: Entspannung ist immer auch eine Frage der eigenen Einstellung. Wir sollten uns laut Psychologinnen und Psychologen vor Augen führen, dass wir einen Ausgleich am Abend brauchen, um leistungsfähig zu bleiben. Sobald wir also an unseren Job denken, sollten wir ganz bewusst damit aufhören und uns auf das Hier und Jetzt konzentrieren – So bleibt uns genug Zeit, unsere Seele baumeln zu lassen.
Luisa Drees