Wie verändern sich unsere Essgewohnheiten in Zeiten der Corona-Krise? Wir werfen einen Blick auf den Wandel der Food-Trends und stellen Ihnen außerdem einige neue und ungewöhnliche Speisen aus Asien vor.
Jedes Jahr veröffentlichen das Zukunftsinstitut und die Lebensmittel Zeitung einen Food Report und zeigen die aktuellen Trends aus dem Bereich Ernährung auf. 2021 werden diese deutlich von der Corona-Krise beeinflusst. Einige Trends werden durch die Pandemie verstärkt, andere (zeitweise) ausgebremst.
Ghost Kitchen und Food-Delivery
In Zeiten in denen Restaurants geschlossen bleiben müssen und nur noch Essen zum Mitnehmen anbieten können, hat die Beliebtheit von Bringdiensten deutlich zugenommen. Sogenannte Ghost Kitchen (zu Deutsch Geisterküchen), ein Trend aus den USA, sind Restaurants ohne Gäste, die das Essen ausschließlich für die Lieferung produzieren. Sie vertreiben ihr Angebot über Lieferdienstplattformen und Apps und benötigen keine teuren Ladenlokale an beliebten Standorten. Sie sind dadurch flexibler als die traditionelle Gastronomie. Waren sie bisher eher ein Nischenphänomen, erfahren die Ghost Kitchen durch die Pandemie nun einen echten Aufschwung und werden dadurch wohl auch langfristig das Kräfteverhältnis zwischen Lieferservices und klassischen Restaurants verschieben. Wer seine lokale Gastronomie unterstützen möchte, holt sich während des Lockdowns sein Essen selbst vor Ort ab. Es muss übrigens nicht immer nur Pizza und Burger sein. Auch beim Bestellen von Speisen können wir auf eine gesunde Ernährung achten. Entscheiden Sie sich doch einfach mal für einen knackigen Salat oder eine Poke Bowl aus frischen Zutaten. Außerdem gibt es oft die Möglichkeit eine Vollkorn-Variante oder kalorienarme Beilage zu wählen und schwere Soßen wegzulassen.
Gemüsekisten und Local Food
Die Rückbesinnung auf den Verzehr saisonaler und regionaler Lebensmittel setzt sich weiter fort. Neben der geografischen Nähe spielen für viele Verbraucher auch die Produktionsbedingungen eine immer wichtigere Rolle. Weg von anonymen Lebensmitteln aus aller Welt hin zu fair und ökologisch produzierten Waren der Landwirte aus der Region. Eine immer größere Rolle spielt dabei der Direktvertrieb, so lassen sich seit Beginn der Corona-Krise deutlich mehr Menschen ihr Gemüse direkt vom Hof nach Hause liefern. Ein wichtiger Grund ist sicherlich auch die vermehrte Arbeit im Homeoffice und das dadurch veränderte Kochverhalten. Mit einer Biokiste der regionalen Höfe, kommen die Vitamine kontaktlos direkt nach Hause. Wenn Sie Interesse an einer Gemüselieferung haben, suchen Sie einfach online nach dem Stichwort Biokiste oder Gemüsekiste sowie Ihrem Wohnort/Region und schon werden Sie zahlreiche Anbieter finden. Alternativ können Sie natürlich auch direkt bei Ihnen bekannten Höfen anfragen.
Gärtnern und Kochen
Die Shutdowns und das zu Hause bleiben bringt viele Menschen zurück an den eigenen Herd. Der Trend zum Selbermachen bekommt nochmal neuen Schwung. Die Angebote von Online-Koch- und Backplattformen boomen. Doch nicht nur bei der Zubereitung von Speisen werden die Menschen wieder stärker aktiv, sondern auch beim eigenen Anbau von Kräutern, Salaten und Gemüse auf Fensterbänken, Balkonen oder in Gärten. Schrebergärten sind bei Großstädtern so beliebt, wie selten zuvor und im urbanen Raum entstehen immer mehr Nutzgartenprojekte. Auch die Anmietung bereits bepflanzter kleiner Ackerflächen wird immer beliebter. Die Hobbygärtner übernehmen dann für eine Saison die Pflege und Ernte und können so testen, ob sie Freude am Obst- und Gemüseanbau haben. Bio-Mietgärten in ganz Deutschland gibt es zum Beispiel über Ackerhelden.
3 Food-Trends aus Asien
Der Geschmack ferner Länder sorgt auch in diesem Jahr für Abwechslung auf unseren Tellern. Typische Speisen aus Japan und Südkorea entwickeln sich bei uns zum Trend-Food.
Sushi Bake
Die philippinische Antwort auf das traditionelle japanische Sushi ist eine Variante, die wie ein Auflauf im Ofen gebacken wird. Die Grundlage des Sushi Bake ist ebenfalls Reis. Darüber werden die verschiedenen Zutaten gegeben. Meist eine Schicht aus Frischkäse sowie Furikake (eine Mischung aus Sesam & Algen) und nach Belieben Fisch, Surimi und Tofu oder auch Gurke oder Mango. Dann wird alles im Ofen gebacken. Anschließend werden die Portionen auf einem Algenblatt serviert und mit einem Topping aus Chili-Sauce, Mayonnaise und Sesam garniert.
Okonomiyaki
Okonomiyaki ist ein traditionelles japanisches Gericht. Übersetzt bedeutet der Name in etwa „Grill, was du willst“ und das erklärt vielleicht auch, warum es für diese Mischung aus Pizza und Pfannkuchen so viele Variationen gibt. Die Basis besteht aus Brühe, Ei, Kohl und Mehl. Dieser Mix wird auf einer heißen Platte (alternativ in einer Pfanne) gebraten und nach Lust und Laune mit Gemüse, Nudeln, Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchten kombiniert. Wichtigste Zutat ist jedoch die spezielle Okonomiyaki Sauce aus Mayonnaise, gemahlenen Algen und Frühlingszwiebeln. Diese japanische Pizza ist herzhaft und sehr sättigend und kommt nun als Trend auch nach Deutschland.
Tteokbokki
Dieses koreanische Street-Food-Gericht besteht aus zylinderförmigen weißen Reiskuchen, die ein wenig an italienische Rigatoni erinnern, aber eine viel weichere Konsistenz haben. Die Tteok (koreanisch für Reiskuchen) werden in scharfer Chili-Soße gegart und mit Fischkuchen, gekochten Eiern und Kimchi kombiniert. Viele koreanische Restaurants in Deutschland haben Tteokbokki inzwischen auf der Speisekarte. Wer dieses Gericht selbst nachkochen möchte, findet die Zutaten im asiatischen Supermarkt.
Zutaten für zwei Personen:
- 350g koreanischen Reiskuchen
- 150g koreanischen Fischkuchen
- 300 ml koreanische Brühe
- 60g Zwiebeln
Für die Soße:
- 3 EL koreanische Chili Paste (Gochujang)
- 1 1/2 EL Rohrzucker
- 1 EL Sojasoße
- 1 EL Knoblauchpulver
- 1 EL koreanische Chiliflocken (Gochugaru)
Für das Topping:
- 1 EL geröstete Sesamsamen
- 1 EL Sesamöl
- 1 Stängel Lauchzwiebel
Zubereitung: Die Reiskuchen für etwa zehn Minuten in warmem Wasser einweichen. Die Fischkuchen unter warmem Wasser abspülen und in mundgerechte Stücke zerteilen. Die Zwiebeln klein schneiden und die Lauchzwiebel in feine Ringe schneiden. Die Brühe in einem flachen Topf bei mittlerer Hitze kochen und die Zutaten für die Tteokbokki-Soße unter Rühren hineingeben. Sobald die gewürzte Brühe kocht, die Reiskuchen, Fischkuchen und Zwiebeln hinzugeben. Weitere drei bis fünf Minuten kochen lassen. Ist die Soße zu flüssig, lassen Sie alles bei niedriger Hitze noch einige Minuten köcheln. Vor dem Servieren den Sesam, das Sesamöl und die Lauchzwiebelringe unterheben. Warm genießen.