Bild zum Beitrag 'Fragen und Antworten zum digitalen Impfpass'
Gesundheit & Fitness

Fragen und Antworten zum digitalen Impfpass

Veröffentlicht am | Schlagwörter: ,

Ob beim Restaurantbesuch, im Theater oder Urlaub: Statt des gelben Impfpasses können Geimpfte ihre Corona-Schutzimpfung jetzt auch digital auf dem Smartphone vorzeigen. So soll schneller und unkomplizierter geprüft werden können, ob eine vollständige Impfung vorliegt. Vor allem das Reisen innerhalb der EU soll damit einfacher werden. Doch wie funktioniert der digitale Impfpass?

Seit Mitte Juni steht in Deutschland der digitale Impfnachweis für das Smartphone zur Verfügung. Inzwischen gilt der Digital-Pass auch EU-weit sowie in Island, Liechtenstein, der Schweiz und Norwegen. Es kann aber noch vereinzelt zu technischen Problemen kommen. Um auf Nummer sicher zu gehen, rät das Bundesgesundheitsministerium Urlaubern zusätzlich ihren Papier-Ausweis mitzunehmen. Wer außerhalb Europas Urlaub plant, ist weiterhin auf das von der Weltgesundheitsorganisation ausgestellte gelbe Impfbuch angewiesen. Auch innerhalb Deutschlands kann weiterhin der gelbe Impfpass genutzt werden. Bei dem digitalen Impfpass handelt es sich um ein freiwilliges und ergänzendes Angebot. Wer kein Smartphone besitzt oder den Nachweis nicht digital vorlegen möchte, kann den gelben Papier-Impfpass nutzen.

Wo gibt es den digitalen Impfnachweis?

Es gibt drei Möglichkeiten den digitalen Impfpass zu erhalten. Vollständig Geimpfte können sich entweder an das Impfzentrum oder die Arztpraxis wenden, wo sie die Zweitimpfung erhalten haben oder eine Apotheke aufsuchen. Diese stellen den Digital-Pass gegen Vorlage des Impfnachweises und Personalausweises aus. Dieser Service ist nicht in jeder Apotheke verfügbar. Das Portal mein-apothekenmanager.de listet alle Apotheken auf, die den digitalen Impfnachweis anbieten.

Wie funktioniert der digitale Impfpass?

Apotheken, Arztpraxen und Impfzentren erstellen nach Eingabe oder Übernahme der Impfdaten einen QR-Barcode, den die Geimpften direkt abscannen können oder auf einem Papierausdruck mitnehmen und später bei Bedarf einlesen können. Dazu wird eine kostenlose App namens CovPass (vom Robert Kocht-Institut) oder alternativ eine aktualisierte Version der Corona-Warn-App benötigt. Der digitale Impfnachweis wird dann lokal auf dem Smartphone gespeichert. Auch mit der Luca-App, die zur Kontaktverfolgung eingesetzt wird, ist es möglich, digitale Impf-Dokumente einzulesen und zu speichern.

Bei Bedarf können Nutzende den QR-Code in ihrer App vorzeigen, dieser wird dann in der Gastronomie, bei den Fluggesellschaften und anderen Dienstleistern, die den Impfstatus überprüfen möchten, mit einer Prüf-App („CovPass Check-App“) ausgelesen. Das funktioniert ähnlich wie eine digitale Eintrittskarte oder ein Flugticket.

Was passiert bei einem Handywechsel oder wenn dieses verloren geht?

Das Bundesgesundheitsministerium empfiehlt den ausgehändigten QR-Code aufzubewahren, um diesen bei Bedarf erneut einscannen zu können. Um Missbrauch zu vermeiden, sollte der Code unbedingt an einem sicheren Ort aufbewahrt und niemals ins Netz gestellt werden.

Wie wird Missbrauch verhindert?

Laut dem Bundesgesundheitsministerium darf der digitale Impfnachweis nur von autorisierten Personen in Impfzentren, Arztpraxen, Apotheken und Krankenhäusern ausgestellt werden. Bei der Überprüfung von digitalen Impfnachweisen ist ggf. ergänzend ein Lichtbildausweis vorzulegen. Der digitale Impfnachweis ist kryptographisch vor Veränderungen geschützt. Bei der Übertragung der Informationen von dem analogen in einen digitalen Impfpass ist natürlich besondere Aufmerksamkeit geboten. Die Fälschung von Impfpässen ist strafbar. Das gilt für analoge wie für digitale Impfdokumente.

Wie steht es um die Datensicherheit?

Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums sollen alle digitalen Impfnachweise nur vorübergehend im Impfprotokollierungs-System erstellt und anschließend gelöscht werden. Dauerhaft seien die eigenen Daten nur dezentral auf dem eigenen Smartphone gespeichert.

Nina Alpers
CovPass App Fotos: © Robert Kocht-Institut