Kinder lieben Süßes und würden am liebsten mehrmals am Tag zu Schokolade und Gummibärchen greifen. Das sorgt oft für Streitereien in der Familie, denn natürlich wissen wir alle längst, dass zu viel Zucker ungesund ist. Doch wie viele Naschereien sind in Ordnung und welche gesünderen Alternativen können wir unseren Kindern anbieten?
Die gute Nachricht vorweg: Selbst Expertinnen und Experten meinen, dass Süßes durchaus auf dem Speiseplan von Kindern stehen darf. Doch es kommt eben auf die Menge an. Höchstens zehn Prozent ihres täglichen Kalorienbedarfs sollten Kinder nach Auffassung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus zuckerhaltigen Nahrungsmitteln zu sich nehmen. Das sind bei einem Energiebedarf von etwa 1.000 Kalorien bei Kindern zwischen ein und vier Jahren und etwa 1.500 Kalorien bei Kindern zwischen vier und sieben nur 100 beziehungsweise 150 Kalorien. Das entspricht umgerechnet etwa einer kleinen Handvoll Gummibärchen oder vier bis sechs Stückchen Schokolade. Zu besonderen Anlässen wie Geburtstagen und Weihnachten darf es natürlich auch Ausnahmen geben, diese sollten sich jedoch nicht dauerhaft einschleichen. Ähnlich fatal wie zu viel Zucker ist übrigens auch zu viel Fett. Also Hände weg von schnellen Snacks an der Imbissbude oder aus der Tüte.
Die Dauersnacker
Kinder lieben es, zwischendurch zu essen, insbesondere wenn sich etwas Langeweile einstellt. Und so sehen wir inzwischen in fast jedem Kinderwagen den Nachwuchs genüsslich vor sich hin mampfen. Doch Laugenbretzeln, Milchbrötchen und andere Teilchen vom Bäcker eigenen sich nicht für den täglichen Konsum unserer Kinder. Damit das Snacken nicht überhand nimmt, ist es wichtig, den Kindern drei vollwertige Mahlzeiten am Tag zu bieten. Das stillt auch die Lust auf Süßes. Ein guter Start in den Tag ist zum Beispiel eine Portion Porridge. Die Haferflocken schmecken leicht süßlich und kombiniert mit frischen Früchten kommen sogar noch Vitamine ins Spiel. Reichlich Ballaststoffe sorgen für ein angenehm sättigendes Gefühl.
3 Tipps für einen guten Umgang mit Süßigkeiten
- Setzen Sie Süßes nie als Belohnung oder Trost ein. Damit schaffen Sie eine Abhängigkeit, die das ganze Leben bleibt.
- Der Entzug von Süßigkeiten sollte auf keinen Fall als Strafe eingesetzt werden.
- Versuchen Sie zu Hause nur wenig Süßes vorrätig zu haben und kein „Lager“ anzulegen.
Selbst machen statt kaufen
Damit Sie die volle Kontrolle über den Zucker- und Fettgehalt der Snacks Ihrer Kinder haben, empfiehlt es sich, so viel wie möglich selbst zuzubereiten. So kann Zucker reduziert oder komplett weggelassen und auch Fetthaltiges weitestgehend vermieden werden. Wir haben einige Ideen für gesündere Naschereien, die auch Ihre Kinder begeistern werden:
Kokosriegel
Vermischen Sie Kokosmilch mit feinen Haferflocken und lassen Sie sie eine Weile quellen, bis eine zähe Masse entsteht. Geben Sie diese in eine flache Auflaufform und dann bei mittlerer Temperatur zum Trocknen in den Ofen. Sobald die Masse fest ist, können Sie kleine Riegel daraus schneiden.Selbstgemachtes Eis
Eine kühle Erfrischung steht bei allen Kindern hoch im Kurs und lässt sich ganz leicht selbst machen. Geben Sie einfach Naturjoghurt zusammen mit Ihren Lieblingsfrüchten in einen Mixer, für die Süße eine Banane hinzufügen. Die Masse in kleine Eisförmchen geben und für einige Stunden ins Gefrierfach geben. Weitere Eis-Rezepte zum Ausprobieren finden Sie hier.
Haferflocken-Taler
Diese süßen Taler schmecken schon den Allerkleinsten. Vermengen Sie ungesüßtes Fruchtmus mit feinen Haferflocken, lassen Sie die Mischung eine Weile quellen und geben Sie dann talergroße Kleckse auf ein Backblech. Nun im Ofen bei mittlerer Hitze backen. Sobald die Kekse fest sind, sind sie fertig.Popcorn
Popcorn selbst zuzubereiten, begeistert alle Kinder. Nehmen Sie einen großen Topf und erhitzen Sie darin etwas Sonnenblumenöl, dann Popcorn-Mais hinzugeben und schnell den Deckel wieder drauf, denn nun geht die wilde Plopperei schon los. Je nach Geschmack etwas Salz oder Zucker hinzugeben.Fruchtjoghurt
Die meisten Joghurtsorten enthalten unnötig viel Zucker. Das können Sie umgehen, indem Sie Naturjoghurt mit frischem Obst mischen. Je nach Geschmack können Sie das Obst in kleine Stücke schneiden oder pürieren. So erhalten Sie einen fruchtigen Nachtisch oder eine kleine Zwischenmahlzeit für die ganz Familie.
Apfel-Bananenmuffins
Diese vollwertigen Muffins sind perfekt für den kleinen Hunger zwischendurch.
Zutaten:
- 150 Gramm Haferflocken (Feinblatt)
- 150 Gramm Dinkelmehl
- 40 Gramm Rohrohrzucker
- 2 Eier
- 75 ml neutrales Öl
- 250 ml Milch (alternativ Haferdrink)
- 1 TL Zimt
- 1 Päckchen Backpulver
- 1 Prise Salz
- 2 reife Bananen
- 350 Gramm Äpfel
Zubereitung: Die Äpfel schälen und fein reiben, die Bananen pürieren und fein zerdrücken. Die restlichen Zutaten hinzugeben und alles verrühren. Den Teig in Muffinförmchen füllen und bei 180 Grad (Unter-/Oberhitze) etwa 25 Minuten backen.
Obst-Gesichter und Gurkenkrokodile
Das Auge isst mit, das trifft auch auf Kinder zu. Um dem Nachwuchs frisches Obst und Gemüse als Snack schmackhaft zu machen, hilft es manchmal, dieses besonders anzurichten. So entstehen lustige Gesichter aus frischen Früchten und Gurken werden zu Krokodilen. Da macht das gesunde Naschen gleich noch viel mehr Spaß.
Nüsse und Trockenfrüchte
Nicht selbstgemacht, aber dennoch eine gute Alternative, wenn der kleine Appetit kommt: Eine Handvoll Nüsse und Rosinen oder Cranberrys stillt prima die Lust auf Süßes. Doch Achtung: Nüsse eignen sich nicht für Kleinkinder, da diese leicht „verschluckt“ werden können.