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Grippe oder Schnupfen?

Wir erklären den Unterschied

Echte Grippe oder bloß ein Schnupfen? Der Unterschied ist für den Laien nicht immer leicht zu erkennen. Denn oft fühlt man sich auch bei einer einfachen Erkältung so elend, dass man davon überzeugt ist, an einer Grippe erkrankt zu sein. Und dann gibt es da auch noch den grippalen Infekt. Was ist denn nun was? Wir erklären Ihnen die Unterschiede. Außerdem haben wir unten für Sie die drei häufigsten Fragen und Antworten unserer Grippe-Hotline.

Grippe, Erkältung oder grippaler Infekt: Diese Krankheiten lassen sich anhand der Symptome nur schwer voneinander unterscheiden, aber es gibt ein paar Hinweise, die auch ohne Erregernachweis aus den Schleimhäuten oder einer Blutuntersuchung Aufschluss geben können. DAK-Ärztin Dr. Susanne Bleich erklärt den Unterschied zwischen Grippe und Schnupfen.

Den Unterschied machen die Erreger

 

Die krankheitsauslösenden Erreger machen den Unterschied zwischen einer Grippe und einem Schnupfen aus: „Die Grippe wird nur durch Influenzaviren, also Grippeviren ausgelöst“, erklärt Dr. Susanne Bleich, Ärztin der DAK-Gesundheit. „Dagegen können mehr als 200 verschiedene andere Viren eine Erkältung auslösen“, ergänzt die Medizinerin. Diese haben verschiedene Abstammungen – sie heißen: Adenoviren, Coronaviren, Rhinoviren oder Enteroviren, um nur vier Beispiele aus der Vielzahl an Erkältungsviren aufzuzählen.

Husten, Halsschmerzen und Heiserkeit – Verlauf von Grippe und Erkältung

 

Eine Grippe, die Mediziner Influenza nennen, beginnt meist ganz unvermittelt: „Grippe-Geplagte klagen oft über plötzliches hohes Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen“, sagt Dr. Bleich. Damit einher gehen auch trockener Reizhusten, Heiserkeit, Schweißausbrüche und starke Halsschmerzen. Im Unterschied zur Erkältung ist Fieber über 38,5 Grad bei einer Grippe leicht möglich. Die Erkältung, auch unter dem Begriff grippaler Infekt bekannt, startet dagegen mit langsamem Unwohlsein: „Zunächst verspüren Betroffene ein Halskratzen oder ihre Nase läuft, dann werden sie heiser und am Tag darauf müssen sie auch noch husten“, ergänzt Dr. Bleich.

Arztbesuch: Unverzichtbar bei einer echten Grippe

 

„Wenn Sie vermuten, an einer Grippe erkrankt zu sein, gehen Sie umgehend zum Arzt“, rät die DAK-Ärztin. Die Mediziner wissen nämlich, ob bereits Influenzainfektionen in der Gegend auftreten, die eine Grippe-Infektion bei Ihnen wahrscheinlich machen. Wenn Viren die Schleimhäute zu stark zerstören, haben Bakterien leichtes Spiel: Sie können das Gewebe gezielt angreifen und infizieren. Bei diesen sogenannten Superinfektionen können Lunge, Mittelohr oder die Nasennebenhöhlen betroffen sein.

Halsschmerzen oder schon eine Mandelentzündung?

 

Halsschmerzen sind meist eine Folge von Erkältungen. „Eine Mandelentzündung wird am häufigsten durch Bakterien, weniger häufig durch Viren ausgelöst. Meist handelt es sich um einen Streptokokkeninfekt“, erklärt Dr. Bleich und fügt hinzu: „Die Diagnose ergibt sich oft schon durch die ärztliche Untersuchung, zudem kann auch ein Schnelltest zum Erregernachweis durchgeführt werden.“ Die Schmerzen halten länger als zwei Tage an, strahlen zum Teil in die Ohren aus und gehen mit Schluckbeschwerden einher. „Bei diesen Beschwerden ist es ratsam, sofort einen Mediziner aufzusuchen, der Ihnen ein passendes Medikament verabreicht“, sagt die Ärztin.

Erkältungen können Entzündungen der Nasennebenhöhlen auslösen

 

Entzündungen der Nasennebenhöhlen treten häufig auf und können die Folge einer Erkältung sein. Die Entzündung startet in der Nase und breitet sich dann auf die Nebenhöhlen aus. Die Erkrankten haben neben einer verstopften Nase häufig Kopfschmerzen. Betroffen sind die Bereiche Stirn, über der Nase, zwischen und unter den Augen. Auch ein Druckgefühl beschreiben Betroffene, das insbesondere beim Bücken spürbar wird. Fieber kann bei einer Entzündung der Nasennebenhöhlen ebenfalls auftreten.

Wie lange dauert eine Grippe?

 

Bei einer Grippe kann es sieben bis 14 Tage dauern, bis die Krankheitszeichen wieder abklingen, sofern keine zusätzliche Infektion dazukommt. Der Verlauf ist auch abhängig vom Erreger und von der körperlichen Verfassung der Erkrankten. Grippe-Erkrankte klagen aber häufig über Müdigkeit und ein Gefühl der Abgeschlagenheit.

Grippe trotz Impfung – ist das möglich?

 

Es passiert hin und wieder, dass jemand trotz entsprechender Grippeimpfung an einer Grippe erkrankt. Denn einen 100-prozentigen Schutz gibt es nicht. Trotzdem senken Geimpfte ihr Grippe-Risiko drastisch. Vor einem Schnupfen oder einem grippalen Infekt sind Sie mit der Impfung jedoch nicht geschützt.

Die 3 häufigsten Fragen und Antworten der DAK Grippe-Hotline

1. Welche Symptome finden sich bei der Influenza?

Die Influenza ist oft durch einen plötzlichen Erkrankungsbeginn mit Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen gekennzeichnet. Häufig kommt etwas später ein trockener Reizhusten hinzu. Nicht in jedem Fall verläuft die Erkrankung wie in Lehrbüchern beschrieben. Nur etwa ein Drittel der Infizierten zeigt die genannten Symptome. Ein weiteres Drittel zeigt eine mildere Symptomatik (wie bei grippalem Infekt bzw. “Erkältung”). Und ein Drittel der Infizierten entwickelt gar keine auffälligen Symptome. Insbesondere ältere Erkrankte entwickeln nicht selten kein Fieber. Die Krankheitsdauer liegt in der Regel bei fünf bis sieben Tagen.

2. Wie unterscheiden sich die Symptome von Influenza und COVID-19?

Klarheit darüber, ob eine Infektion mit dem Erreger SARS-CoV-2 vorliegt, lässt sich bei Patienten mit Symptomen einer Atemwegsinfektion letztlich nur durch eine Labordiagnostik (PCR-Test) gewinnen. Die klinischen Symptome hingegen können sich stark ähneln. Fieber und Husten kommen bei beiden Erkrankungen relativ häufig vor. Auch Nasenlaufen und Schnupfen sind bei beiden Erkrankungen möglich, wenn auch seltener als Fieber und Husten. In Deutschland litten 10 bis 28 Prozent der an COVID-19-Erkrankten an Schnupfen. Typischer ist Schnupfen jedoch bei gewöhnlichen Erkältungsinfekten. Kommt es zu einem nicht erklärlichen Verlust des Geruchsinnes, sollte zuerst an eine Infektion mit dem SARS-CoV-2-Erreger gedacht werden.
Auch Schwierigkeiten beim Luftholen sind bei der Erkrankung COVID-19 häufiger als bei Influenza. Muskel- und Kopfschmerzen sind hingegen bei klinischen Verlaufsformen der Influenza oft ausgeprägter als bei COVID-19.

3. Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Influenza-Impfung?

In Deutschland hat die Grippewelle in den letzten Jahren meist nach der Jahreswende begonnen. Die Influenza-Impfung benötigt etwa 10 bis 14 Tage, bis der Impfschutz richtig aufgebaut ist. Um rechtzeitig geschützt zu sein, wird daher im Allgemeinen geraten, sich im Oktober oder November impfen zu lassen. Wurde die Impfung in diesen Monaten versäumt, kann sie jedoch auch zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Jedoch lässt sich derzeit nicht ausschließen, dass es in Folge erhöhter Nachfrage im Zuge der COVID-Krise im Laufe des Jahres - zumindest regional - zu Lieferengpässen kommen kann, daher den Termin zur Influenza-Impfung möglichst nicht unnötig hinausschieben.