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Beruf & Bildung

Sagen, was ist

Gute Kommunikation
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Keine Chance den Gerüchten! Gute Kommunikation fördert das Miteinander im Unternehmen – und damit auch die Leistungsbereitschaft

Der Flurfunk sendet auf Hochtouren, die wildesten Spekulationen verbreiten sich über ihn: Wen trifft die anstehende Einsparrunde? Was bringt die Umstrukturierung? Ohne ausreichende Informationen sind Beschäftigte verunsichert, oft frustriert – mit der entsprechenden Wirkung auf die Motivation und den Unternehmenserfolg. Durch eine gezielte interne Kommunikation kann dem Flurfunk der Boden entzogen werden. Sie hält Beschäftigte über aktuelle Ereignisse, Projekte und Entwicklungen auf dem Laufenden. Sie macht glaubwürdig verständlich, warum Veränderungen notwendig sind. Sie bindet alle Kolleginnen und Kollegen ein und fördert damit die Zusammengehörigkeit. Nur wer weiß, warum was passiert, und sich einbezogen fühlt, identifiziert sich voll mit seiner Aufgabe und bringt beste Leistungen.

 

Dialog ist gefragt

Halten Chefs wesentliche Informationen zurück, ernten sie Misstrauen. Ohne die Beteiligung der Führungskräfte funktioniert die Kommunikation nicht. Eine Ansprache an das Volk, etwa auf einer Betriebsversammlung, ein Anschlag am Schwarzen Brett reichen allerdings schon lange nicht mehr. Gefragt ist nicht alleine das Verbreiten von Informationen von oben nach unten, gefragt ist der Dialog: die Bereitschaft, die Meinung aller Kolleginnen und Kollegen einzuholen und diese auch aufzunehmen und zu verarbeiten.

 

Austausch mit Wiki

Besonders die sozialen Medien werden dabei für die interne Kommunikation immer wichtiger. Sie ergänzen zunehmend die klassischen Instrumente wie Mitarbeiterzeitungen, Rundschreiben oder E-Mail-Verteiler (siehe Randspalte). Gemeint sind damit etwa firmeninterne „Wikis“, also Webseiten, die von den Nutzern gelesen und ergänzt werden können, „Blogs“, das heißt regelmäßige Online-Eintragungen ähnlich einem Tagebuch, oder auch interne Netzwerke, auf denen Mitarbeiter wie bei Facebook Gruppen bilden können. Gerade für kleinere und mittlere Unternehmen bieten sich diese interaktiven Werkzeuge an: Sie sind kostengünstig, einfach zu implementieren, entsprechen den Gewohnheiten der jüngeren Mitarbeiter und eröffnen der Unternehmensleitung neue Möglichkeiten. Die interne Kommunikation wird schneller, direkter und transparenter. Zentrale Wissensdatenbanken wie die Wikis können aufgebaut werden, um das Wissen der Mitarbeiter zu heben und den Austausch von Ideen zu fördern. Die Kollegen können Dokumente einstellen, chatten, sich zu Gesprächsrunden zusammenschalten, die Integration neuer Kollegen wird erleichtert.

 

Auf die Chefs kommt es an

Auch hier sind die Führungskräfte gefordert: Sie prägen durch ihr eigenes Verhalten die Akzeptanz und Nutzung der Kommunikationskanäle entscheidend mit. Schreibt der Chef zum Beispiel einen Blog, beeinflusst das auch die Nutzungsgewohnheiten der Mitarbeiter. Stellen sie fest, dass dort wichtige Informationen verbreitet werden, werden sie den neuen Info-Kanal schnell annehmen. Vor allem aber beeinflussen die sozialen Medien die Strukturen in einem Unternehmen: Führungskräfte müssen sich vom Durchregieren von oben verabschieden. Sie müssen bereit sein, sich über Hierarchieebenen hinweg in Diskussionen einzuschalten, ihre Argumente schlüssig zu vertreten und sie gegebenenfalls auch zu revidieren. Ein Allheilmittel sind allerdings auch die sozialen Medien nicht: Wenn sich die Mitarbeiter morgens auf dem Flur nicht grüßen, werden sie dies auch auf der Social-Media-Plattform nicht tun.

Rainer Busch

Wie kommunizieren?

 

Gespräch

Ob Gruppenrunde, Betriebsversammlung oder Mitarbeitergespräch: Die persönliche Ansprache bleibt ein wichtiges Instrument der internen Kommunikation. Gerade in schwierigen Zeiten besteht oft das Bedürfnis, die Unternehmensführung live zu hören.

Mitarbeiterzeitschrift

Gut gemachte Magazine mit Reportagen, Portraits und Interviews werden oft auch außerhalb des Unternehmens gelesen, etwa in den Familien. Sie fördern die Zusammengehörigkeit, sind glaubwürdig und vermitteln die Unternehmenskultur.

Blog

Ein Blog ist authentisch und schnell. Der Verfasser kann sich gleichzeitig an eine große Gruppe von Personen wenden. Die Leser haben die Möglichkeit, die Beiträge zu kommentieren. Eine Verschlagwortung hilft, Beiträge zu bestimmten Themen schnell zu finden.

Wiki

Die internetbasierte Software ermöglicht die gemeinschaftliche Bearbeitung von Dokumenten, News oder Texten, unabhängig vom Standort. Mit einem Abteilungswiki kann das Wissen einer Abteilung gebündelt werden, ein Projektwiki ist auf ein einzelnes Projekt zugeschnitten.