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In fünf Schritten zu mehr Nachhaltigkeit im Badezimmer

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Shampooflaschen, Rasierklingen, Wattepads und Zahnbürsten – im Badezimmer sammeln sich zahllose Wegwerfartikel. Es zu einem plastikarmen oder gar plastikfreien Ort zu machen, scheint nahezu aussichtslos. Doch es gibt viele Möglichkeiten für mehr Nachhaltigkeit im Bad. Wir zeigen in fünf Schritten, wie es geht.

Laut einer Forsa-Umfrage der DAK-Gesundheit zum Jahreswechsel 2022/23 möchten sich 64 Prozent der Deutschen umwelt- beziehungsweise klimafreundlicher verhalten. Doch wo fangen wir am besten damit an? Ganz klar, das eigene Leben von einem Tag auf den anderen komplett umzustellen ist meist nicht möglich und endet schnell in Frust. Besser sind schrittweise Veränderungen. Dafür können wir uns zum Beispiel einzelne Lebensbereiche vornehmen und schauen, wo es Möglichkeiten für mehr Nachhaltigkeit gibt. Im Badezimmer kann dies unter anderem durch Müllreduzierung, die Vermeidung von Mikroplastik und die Verwendung umweltfreundlicher Produkte gelingen. Gute Adressen für nachhaltige Badezimmerartikel sind Unverpackt-Geschäfte, aber auch Bioläden und Drogeriemärkte führen bereits zahlreiche der unten beschriebenen Produkte.

Erster Schritt:

Bestandsaufnahme

 

Nachhaltiger zu leben bedeutet, auch bereits vorhandene Produkte zu verbrauchen und nichts zu verschwenden. Schauen Sie also in einem ersten Schritt in Ihren Schränken nach, was Sie noch an Drogerieartikeln zu Hause haben, und verwenden Sie diese, bis sie komplett leer sind. Wann immer Sie von etwas Nachschub brauchen, haben Sie nun die Möglichkeit, auf umweltfreundlichere Alternativen umzusteigen und Ihr Konsumverhalten nach und nach zu verändern.

Zweiter Schritt:

Natürliche Inhaltstoffe

 

Hygieneprodukte, Cremes und Make-up können voller kritischer Stoffe wie Aluminium, Parabenen, Silikonen, Mineralöl oder gar Mikroplastik sein. Insbesondere das sogenannte Mikroplastik ist eine echte Umweltsünde und wird von Herstellern zum Teil als kostengünstiges Füllmaterial genutzt. Über Abflüsse gelangen die Mikropartikel in die Ozeane und werden dort von Meereslebewesen aufgenommen und können so später auch in unseren Körper gelangen. Naturkosmetik verzichtet in der Regel auf bedenkliche Stoffe. Dennoch lohnt sich ein genauer Blick auf die Inhaltsliste. Wer beim Kauf unsicher ist, kann das jeweilige Produkt im Laden mit einer App wie CodeCheck scannen und so auf kritischen Inhalt untersuchen.

Dritter Schritt:

Fest statt flüssig

 

Flüssige Produkte brauchen immer eine Verpackung und diese besteht in der Regel aus Plastik. Deswegen sollten wir, wo immer es möglich ist, zu festen Alternativen greifen. Inzwischen gibt es zum Beispiel in den meisten Drogeriemärkten feste Shampoostücke und Duschseifen. Und selbst Zahnpasta gibt es ohne Tube. Zahnputztabletten werden in den Mund genommen, zerkaut und dann entsteht beim Putzen der gewohnte Schaum. Eine weitere Möglichkeit zum Ausprobieren ist feste Zahnpasta am Stiel. Auch umweltfreundlich verpackte Deos gibt es in fester Form.

Vierter Schritt:

Naturrohstoffe statt Plastik

 

Wann immer es geht, sollten Plastikartikel durch Alternativen aus natürlichen und biologisch abbaubaren Rohstoffen ersetzt werden. Zahnbürsten sind in der Regel Wegwerfartikel aus Plastik. Da es sich empfiehlt, alle vier bis sechs Wochen die Zahnbürste zu wechseln, entsteht allein bei diesem Produkt jede Menge Müll. Nachhaltiger sind Bambuszahnbürsten. Bambus ist ein schnell nachwachsender Naturrohstoff. Auch Wattestäbchen sind in einer plastikfreien Variante aus Baumwolle und Bambus erhältlich. Zahnseide gibt es statt aus Kunststoff auch aus Maisseide und mit Candelillawachs überzogen. Sie ist meist in kleinen, wiederverwendbaren Glasfläschchen erhältlich.

Fünfter Schritt:

Wiederverwenden statt Wegwerfen

 

Zahlreiche Wegwerf-Artikel lassen sich durch langlebige Produkte ersetzen. Angefangen beim Plastikrasierer. Für eine nachhaltige Rasur können Sie auf einen klassischen Rasierhobel aus Edelstahl umsteigen. Hier wird nicht der ganze Kopf, sondern lediglich die Klinge ausgetauscht. Das mutet vielleicht etwas altmodisch an, doch es ist kostengünstig und umweltschonend und sowohl für Männer als auch Frauen geeignet. Ein weiteres Wegwerfprodukt, das für viel Müll im Bad sorgt, sind Wattepads. Diese lassen sich durch waschbare Pads aus Bambus oder Baumwolle ersetzen und wandern im Wäschenetz einfach mit in die nächste 60-Grad-Wäsche . Auch für die Monatshygiene und bei Inkontinenz gibt es Alternativen, die Müll vermeiden und langfristig sogar Geld sparen. Hier können flexible Menstruationstassen aus medizinischem Silikon, Periodenunterwäsche und waschbare Einlagen und Binden aus weicher Baumwolle statt herkömmlicher Einwegprodukte verwendet werden.

Was können Sie noch verändern?

Wir haben Ihnen zahlreiche Möglichkeiten aufgezeigt, wie Sie Müll im Badezimmer reduzieren und nachhaltiger leben können. Doch bestimmt fallen Ihnen noch eigene, ganz individuelle Punkte ein. Schauen Sie sich doch von Zeit zu Zeit mal kritisch in Ihrem Bad um. Nutzen Sie eigentlich schon Recyclingtoilettenpapier oder gar eine Po-Dusche? Schalten Sie das Wasser beim Einseifen ab? Und könnten Sie nicht ab und zu auf das Vollbad verzichten und stattdessen duschen? Sie sehen, es gibt noch jeden Menge Potenzial, umweltbewusster und ressourcenschonender zu leben, und jeder Schritt in Richtung Nachhaltigkeit zählt.

Nina Alpers