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Gesundheit & Fitness

Infektionskrankheiten bei Kindern

Alles über Symptome, Ansteckung und Behandlung
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Einige Infektionskrankheiten sind so hochansteckend, dass viele bereits als Kinder an ihnen erkranken. Deswegen werden Windpocken, Masern, Mumps und Röteln auch oft als „Kinderkrankheiten“ bezeichnet. Wer sie als Kind hatte, besitzt eine lebenslange Immunität gegen diese Infektionskrankheit. Wer nicht, kann auch als Erwachsener Kinderkrankheiten bekommen. Den besten Schutz bietet eine Impfung.

Im Folgenden stellen wir fünf der häufigsten Infektionskrankheiten bei Kindern vor, beleuchten ihre Symptome, klären über ihre Ansteckungsgefahr auf und geben Tipps zur Behandlung.

Masern

Masern sind eine akute, weltweit verbreitete und hochansteckende Virusinfektion. Wegen der teilweise schwerwiegenden Folgen einer Masernerkrankung empfehlen Kinderärztinnen und Kinderärzte eine Impfung. Sie bietet den einzig wirksamen Schutz gegen die Infektion.

Ansteckung:
Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion, die Viren können also beim Husten, Niesen, Sprechen oder Küssen weitergegeben werden. Die Inkubationszeit beträgt etwa acht bis zehn Tage.

 

Symptome:
Zunächst kommt es zu grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Erkältungszeichen, trockenem Husten und Augenrötung. Drei bis vier Tage später zeigt sich ein dunkelroter, fleckiger Hautausschlag. Dieser beginnt fast immer hinter den Ohren und im Gesicht und breitet sich innerhalb von 24 Stunden auf den ganzen Körper aus. Nach vier bis fünf Tagen verschwinden die Symptome langsam. Das Fieber verläuft oft mit zwei Höhepunkten: Es steigt während beider Phasen stark an und geht dazwischen kurz zurück.

 

Behandlung:
Bei Verdacht auf Masern sollten Sie unbedingt mit Ihrem Kinderarzt sprechen. Er kann Ihnen Mittel gegen das Fieber oder den Reizhusten verschreiben. Zu bevorzugen wäre ein Hausbesuch, denn bei Masern empfiehlt sich strikte Bettruhe. Viele der kleinen Patienten reagieren lichtempfindlich, deswegen sollte der Raum leicht abgedunkelt sein. Vergessen Sie aber nicht regelmäßig zu lüften. Kalte Wadenwickel helfen gegen das Fieber. Außerdem ist viel Trinken jetzt sehr wichtig. Mit einer vitaminreichen Kost kann zusätzlich das Immunsystem gestärkt werden.

Mumps

Mumps, teilweise auch als Ziegenpeter bekannt, ist eine Viruserkrankung, die hauptsächlich bei Kindern vorkommt. In der Regel verläuft die Erkrankung harmlos. Allerdings kann das Virus bei männlichen Jugendlichen zu einer Hodenentzündung mit späterer Unfruchtbarkeit führen. Es empfiehlt sich deshalb eine Impfung.

Ansteckung:
Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Von der Ansteckung bis zum Ausbruch kann es zwölf bis 25 Tage dauern. Ansteckend ist Mumps allerdings schon etwa drei bis sieben Tage vor und noch bis zu neun Tage nach dem Anschwellen der Speicheldrüsen. Deswegen sollten erkrankte Kinder isoliert werden und frühestens neun Tage nach Ausbruch der Krankheit, sofern sie symptomfrei sind, wieder mit anderen Kindern zusammentreffen.

 

Symptome:
Mumps fängt meist mit leichtem Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Appetitlosigkeit an. Es kommen dann Ohrenschmerzen und die charakteristischen dicken „Hamsterbacken“, die durch die Schwellung der Speicheldrüsen entstehen, hinzu. Das Kind bekommt Schmerzen beim Öffnen des Mundes und beim Kauen und Schlucken. Nach etwa sieben bis neun Tagen klingen die Beschwerden ab.

 

Behandlung:
Konsultieren Sie bei einem Verdacht auf Mumps die Kinderärztin oder den Kinderarzt. Es gibt keine Therapie gegen das Virus, so dass nur eine Behandlung der Symptome möglich ist. Gegen die Schmerzen können zum Beispiel warme Umschläge, eine lauwarme, halb gefüllte Wärmflasche oder ein warmes Kirschkernkissen helfen. Manchmal tun auch kalte Umschläge gut. Probieren Sie es einfach aus. Bei starken Schmerzen beim Kauen können Sie Ihrem Kind das Essen pürieren und durch einen Strohhalm geben. Vermeiden Sie säurehaltige Getränke und Speisen, die die Speicheldrüsen noch zusätzlich anregen.

Röteln

Röteln sind eine hochansteckende Infektionskrankheit, die durch Viren verursacht wird und weltweit verbreitet ist. Bei Kindern verläuft die Infektion meistens harmlos. Für ungeborene Kinder kann eine Rötelninfektion der Mutter während der Schwangerschaft schwerwiegende Folgen wie Missbildungen oder eine Fehlgeburt haben. Eine Impfung aller Kinder – nicht nur der Mädchen – ist deswegen besonders wichtig. Nur so kann das Virus langfristig ausgerottet und die Schädigung von ungeborenen Kindern in Zukunft zu verhindert werden.

Ansteckung:
Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Rötelnviren gehen aber auch ins Blut über und können auf diesem Wege von der Mutter auf das ungeborene Kind übertragen werden. Die Inkubationszeit beträgt 14 bis 21 Tage. Röteln sind eine Woche vor bis eine Woche nach Ausbruch des Ausschlages ansteckend.

 

Symptome:
Zarter, hellroter Hautausschlag, der sich vom Gesicht über den ganzen Körper ausbreitet und nach etwa drei Tagen wieder verschwindet. Es kommt außerdem zum Anschwellen der Lymphknoten und manchmal auch zu Fieber, Schnupfen und Kopfschmerzen.

 

Behandlung:
Da Röteln bei Kindern in der Regel einen leichten Verlauf nehmen, müssen sie nicht gesondert behandelt werden. Ruhe, viel trinken und gegebenenfalls ein leichtes Schmerzmittel können die möglichen Symptome lindern. Allerdings sollten Sie Ihr Kind von allen Orten fernhalten, an denen es auf werdende Mütter treffen könnte.

Scharlach

Scharlach gehört zu den häufigsten bakteriellen Infektionskrankheiten bei Kindergarten- und Schulkindern und gilt deswegen als klassische Kinderkrankheit. Grundsätzlich können aber auch ältere Menschen daran erkranken. Die Scharlach-Bakterien, sogenannte A-Streptokokken sind weltweit verbreitet und verursachen meist eine Halsentzündung und Hautausschlag. Eine Impfung gegen Scharlach gibt es nicht.

Ansteckung:
Scharlach ist sehr ansteckend und tritt meist gehäuft in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten oder Schulen auf, insbesondere in der kälteren Jahreszeit zwischen Oktober und März. Menschen können Träger der Scharlach-Erreger sein, ohne selbst daran zu erkranken. Dennoch können die Bakterien an andere weitergeben werden. In der Regel befinden sich die Erreger im Rachenraum und werden per Tröpfcheninfektion weitergegeben – zum Beispiel beim Sprechen, Husten oder Niesen. Eine Ansteckung über gemeinsam benutzte Gegenstände, wie Spielzeug, ist dagegen sehr selten. Zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Erkrankung liegen meist ein bis drei Tage. Bei einer Behandlung mit Antibiotika besteht schon 24 Stunden nach der ersten Einnahme keine Ansteckungsgefahr mehr. Ohne eine Antibiotika-Therapie können Erkrankte bis zu drei Wochen nach den ersten Beschwerden ansteckend sein.

 

Symptome:
Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Schüttelfrost und rasch ansteigendes Fieber sind erste Symptome für Scharlach. Möglich sind auch Bauchschmerzen und Erbrechen. Gaumen und Rachen sind rot, die Mandeln entzündet und unter Umständen weiß belegt. Typisch für eine Scharlach-Erkrankung ist auch die sogenannte „Himbeerzunge“: Zuerst ist die Zunge weiß belegt, nach einigen Tagen rötet sie sich himbeerfarben. Zudem können die Lymphknoten am Hals stark anschwellen. Nach ein bis zwei Tagen bildet sich ein nicht juckender Hautausschlag, der sich am ganzen Körper ausbreitet. Die Wangen sind stark gerötet, um den Mund herum ist die Haut blass. Der Ausschlag verschwindet nach sechs bis neun Tagen, danach beginnt die Haut sich zu schälen.

 

Behandlung:
Scharlach wird in der Regel mit Antibiotika behandelt. Das verkürzt die Ansteckungszeit und mindert Komplikationen. Die empfohlene Einnahmedauer sollte unbedingt eingehalten werden, auch wenn sich die Beschwerden zwischenzeitlich bessern. Wird die Therapie vorzeitig abgebrochen, kann es zu Rückfällen oder Spätfolgen kommen. Solange eine Ansteckungsgefahr besteht, sollte der Kontakt zu anderen Personen weitgehend vermieden werden. Es empfiehlt sich Bettruhe. Warme Getränke und weiche Nahrung wie Brei oder Suppe können die Schluckbeschwerden erträglicher machen. Wichtig ist außerdem, viel zu trinken.

Windpocken

Windpocken gehören zu den häufigsten Kinderkrankheiten, sie sind hochansteckend und verdanken ihren Namen den Viren, die wie der Wind über mehrere Meter fliegen können. Wer einmal im Leben Windpocken hatte, ist für gewöhnlich immun. Er trägt aber auch das Risiko in sich, an Gürtelrose zu erkranken, da sich das Virus in den Nervenzellen absetzt und von dort wieder aktiv werden kann. Den wirkungsvollsten Schutz bietet eine Impfung.

Ansteckung:
Die Viren werden durch Tröpfcheninfektion, selbst über längere Entfernungen hinweg, übertragen. Auch die extrem infektiöse Flüssigkeit in den Hautbläschen kann zur Ansteckung führen. Die Inkubationszeit beträgt meist 14 bis 16 Tage. Schon ein bis zwei Tage, bevor sich die ersten Bläschen bilden, sind Windpocken ansteckend und bleiben dies etwa fünf bis zehn Tage lang, bis die letzten Bläschen verkrustet sind. Erst wenn die Krusten abgefallen sind, können die Kinder wieder in den Kindergarten oder die Schule gehen.

 

Symptome: Windpocken beginnen meist mit leichtem Fieber und Kopfschmerzen. Ein bis zwei Tage später breitet sich nach und nach am ganzen Körper ein roter Ausschlag mit stark juckenden Bläschen aus, die sich mit Flüssigkeit füllen. Windpocken verlaufen in Schüben, dadurch kommen ständig wieder neue Bläschen hinzu. Nach einigen Tagen verkrusten die Bläschen und nach rund zehn Tagen sind alle Krusten abgefallen. Es bleiben nur helle Flecken zurück, die nach einigen Wochen vollständig verschwinden.

 

Behandlung:
Die stark juckenden Bläschen machen den kleinen Patienten am meisten zu schaffen. Der Kinderarzt kann Juckreiz stillende Lotionen oder Puder verschreiben. Schneiden Sie am besten die Fingernägel Ihres Kindes möglichst kurz, so können Sie Infektionen vorbeugen. Bei sehr kleinen Kindern empfehlen sich dünne Baumwollhandschuhe. Sollte es trotzdem zu Infektionen oder zu Narben kommen, sind auch hierfür spezielle Salben erhältlich. Enge Kleidung kann den Juckreiz verstärken, sodass Sie Ihr Kind möglichst luftig anziehen sollten. Von Wadenwickeln ist abzuraten, denn Feuchtigkeit und Wärme können den Juckreiz verstärken.