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Kreativität wecken – jetzt!

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Ob Malen, Musizieren oder ein Museumsbesuch: Kreative Tätigkeiten und die Beschäftigung mit kulturellen Themen tragen viel zu unserem Wohlbefinden bei, sagt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Wir meinen: In Zeiten von Corona, wo viele mit trüben Gedanken oder Langeweile zu tun haben, gilt das erst recht. Welche Möglichkeiten Sie jetzt haben.

Kennen Sie den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“? Bill Murray spielt darin einen Wetteransager, der in einer Zeitschleife festsitzt und ein und denselben Tag immer wieder erlebt. Irgendwann fängt er an, Klavierspielen zu lernen, Eisskulpturen zu schnitzen und französische Gedichte zu lesen. Nicht zuletzt dadurch kommt er mit der Situation, in der er für unbestimmte Zeit feststeckt, viel besser zurecht.

 

Kunst ist gesund
Studien haben erwiesen, dass Malen, Schreiben oder Musikmachen innere Anspannung lindern können. Neben eigenen schöpferischen Aktivitäten wirken sich auch beispielsweise Lesen oder Konzertbesuche positiv auf die körperliche und mentale Gesundheit aus – zu diesem Schluss kam die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Ende 2019 nach Betrachtung von mehr als 900 Publikationen. Schon Kleinigkeiten könnten demnach viel bewirken. So reduzieren Gemälde in Arztpraxen nachweislich die Ängste der Patienten. Die gesammelten Beispiele zeigten Wege auf, wie „die Künste zur Bewältigung schwieriger oder komplexer gesundheitlicher Herausforderungen wie Diabetes, Adipositas und psychische Erkrankungen beitragen“ könnten, kommentierte Dr. Piroska Östlin, die kommissarische WHO-Regionaldirektorin für Europa.

Wohlgefühl und gute Laune
Auch eine im „The Journal of Positive Psychology“ veröffentlichte Untersuchung aus den USA und Neuseeland belegt die Auswirkungen von – am besten täglicher – kreativer Beschäftigung auf das psychische Wohlbefinden. Für die Studie führten 658 Freiwillige Tagebuch über ihre Stimmung und kreative Tätigkeiten. Fazit: Je länger sie sich kreativ beschäftigt hatten, desto zufriedener, ausgeglichener, enthusiastischer und energiegeladener fühlten sie sich am nächsten Tag. Einflüsse auf das Immunsystem der Teilnehmer, ob sie also nicht so leicht krank wurden, wurden leider nicht untersucht – doch die Vermutung liegt nahe, oder? Zumal man umgekehrt weiß, dass länger andauernde Stresszustände die Abwehrkräfte schwächen.

Kreativ gegen Koller
Haben Sie vor Urzeiten gern Landschaftsaquarelle fabriziert? Tragen Sie sich schon länger mit dem Gedanken, einen Quilt zu nähen wie einst die amerikanischen Siedlerinnen? Möchten Sie für die Enkel Ihre Lebensgeschichte niederschreiben? Jetzt ist die beste Zeit dazu: Kreativ gegen Corona-Koller! Alte Fähigkeiten aufzufrischen hält geistig fit, sich an etwas Neuem zu versuchen tut unserem Kopf ebenfalls sehr gut. Wer konkrete Hilfestellung braucht, findet auf YouTube zu fast jedem Thema eine Anleitung.

Wichtig dabei: Es geht um die Freude am Tun. Idealerweise gehen Sie in Ihrer Tätigkeit auf und vergessen im sogenannten Flow-Zustand schnell Ihr Drumherum und die Zeit. Künstlerische Bewertungsmaßstäbe würden dabei nur hemmen. Es ist auch kein Problem, wenn Ihnen beispielsweise statt professionellem Malmaterial nur Schreibpapier, der Tuschkasten Ihres Kindes und ein Kugelschreiber zur Verfügung stehen – umso freier können Sie loslegen.

 

6 Beispiele: Wie wäre es jetzt mit …

Annemarie Lüning