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Lecker und gesund: Jetzt ist die Zeit der Holunderblüten

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Wonnemonat Mai: Endlich gibt es wieder Spargel, Erdbeeren – und Holunderblüten! Die weißen, üppigen Blüten sehen nicht nur toll aus. Sie sind auch sehr gesund. Lesen Sie hier, was Sie über Holunderblüten und ihre Zubereitung wissen müssen. Plus: Rezept für Holunderblütensirup.

Wenn die Luft beim Spaziergang in Parks und Gartenanlagen, auf Wiesen oder an Feldrändern in diesen Tagen schwer ist von einem süßlich-aromatischen Duft, dann blüht der Holunder! Der süße Nektar in den großen, weiß-gelben Blütendolden lockt gleichermaßen Bienen und Insekten wie uns Menschen an. Und ebenso wie für die Bienen ist der Blütenstand des Holunders auch für uns eine Delikatesse. Die Blüten verströmen einen wunderbaren Duft. Schmecken kann man das Aroma am besten, nachdem es durch Einlegen in Wasser, Apfelsaft oder Weißwein eingefangen  wurde.

Schwarzer Holunder ist weit verbreitet

Weltweit gibt es etwa 20 Holundersorten. In Mitteleuropa gedeihen der Schwarze Holunder, der strauchförmige Rote Holunder und der staudenförmige, giftige Zwergholunder. Am weitesten verbreitet ist der Schwarze Holunder (lat. sambucus nigra), in Norddeutschland auch als Fliederbeerbusch bekannt, im Süden als Holler. Ungefähr acht Meter hoch werden die wildwachsenden Büsche, die sich vor allem an Feldrändern, in Hecken, an Hauswänden, aber auch am Waldrand oder auf Lichtungen finden. Inzwischen gibt es den eigentlich wilden Holunder zudem als Kulturpflanze für den Garten.

Den Namen hat der Schwarze Holunder von seinen Beeren, die sich im Spätsommer blau-schwarz verfärben. Diese sind unter anderem reich an Vitamin B und C sowie weiteren lebenswichtigen Vitalstoffen.

Heilmittel Holunderblüte

Die Blüten des Schwarzen Holunder sind ein anerkanntes pflanzliches Heilmittel. Sie enthalten viele nützliche sekundäre Pflanzenstoffe, etwa Flavonoide, ätherische Öle und organische Säuren. Die Blüten werden getrocknet und als Tee getrunken. Weil der Tee viele Wirkungen, aber keine Nebenwirkungen hat, dürfen ihn auch schwangere und stillende Frauen trinken. Für den Tee drei mal täglich zwei gehäufte Teleöffel mit 150 ml kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen. Als Schwitztee trinkt man langsam etwa 500 ml so warm wir es vertragen wird.

 

Achtung: Verwechslungsgefahr!
Holunderblüten sind essbar und eigentlich sehr gut erkennbar. Dennoch sollten Sie beim Ernten achtsam sein. Die Blüten ähneln denen des gefleckten Schierlings. Der ist allerdings giftig. Nehmen Sie einfach eine Geruchsprobe, um eine Verwechslung auszuschließen: Holunder riecht angenehm, zum Ende der Blütezeit fast aufdringlich süß, Schierling nicht. Vorsicht ist ebenfalls beim wild wachsenden Zwergholunder geboten, an dem alle Teile giftig sind. Er lässt sich aber gut vom Schwarzen Holunder unterscheiden, weil er nur maximal 1,5 Meter hoch wird und die Blüten rote Staubbeutel haben. Auch sein Geruch ist abschreckend unangenehm.
Ernte und Lagerung
Wenn der Holunder blüht, recken sich die weiß-gelben Dolden zur Sonne. Je nach Wärme dauert die Blüte bis Ende Juni oder Anfang Juli. Am besten schneiden Sie die Blüten an einem sonnigen Spätvormittag und an Wegen ohne Autoverkehr. Dann sind sie hocharomatisch und nicht mit Schadstoffen belastet. Schneiden Sie nur die Dolden ohne Blätter und legen Sie sie in einen Korb. Das schont die empfindlichen Blüten. In einer Plastiktüte würden sie verderben. Holunderblüten gibt es nicht zu kaufen. Ernten Sie die Blütendolden also einfach während eines Spaziergangs selbst – Korb und Schere nicht vergessen!
Holunderblüten genießen

Holunderblüten verlieren schnell ihr Aroma, deshalb können Sie sie nicht lange aufbewahren. Planen Sie also direkt nach der Ernte Zeit für die Verarbeitung ein. Bevor Sie die Holunderblüten zubereiten, schütteln Sie kurz Schmutz und kleine Insekten aus. Anschließend ziehen Sie sie kurz durch stehendes, kaltes Wasser und lassen sie auf einem Küchentuch abtropfen. Lecker sind frische Holunderblüten zum Beispiel ausgebacken in Pfannkuchen-Teig: einen einfachen Pfannkuchen-Teig anrühren, Blüten eintauchen, in Öl ausbacken, fertig.

Holunderblüten lassen sich aber zu Gelee, Sirup, Eis oder Tee verarbeiten und so das ganze Jahr über genießen.

Holunderblütentee wird aus den getrockneten Blüten zubereitet. Dafür müssen die gesäuberten Blüten im Backofen bei 40 Grad und mit geöffneter Tür getrocknet werden. Der Tee kann getrunken oder als Dampfbad angewendet werden.

Holunderblütensirup ist lecker und sorgt für Abwechslung auf Ihrem Tisch. Mit Wasser verdünnt ist der Sirup ein fruchtiger Durstlöscher. Unverdünnt verfeinert der Sirup frühlingshafte Mix-Getränke mit und ohne Alkohol, Kuchen, Pudding oder Eis.

 

Rezept Holunderblütensirup

Zutaten:

  • 25 Holunderblütendolden
  • 1 Bio-Zitrone, 1 Bio-Orange (wer mag)
  • 1 kg Zucker
  • 25 g Zitronensäure

Zubereitung:

  • Zitrone und Orange heiß abwaschen und in dünne Scheiben schneiden
  • für den Sirup 1 l Wasser, Zucker und Zitronensäure aufkochen und etwas kochen lassen
  • Holunderblüten vorsichtig in stehendem Wasser waschen und abtropfen lassen oder leicht ausschütteln
  • Orangen- und Zitronenscheiben zusammen mit den Blüten in ein sauberes Gefäß schichten; Sirup darüber gießen
  • zugedeckt 3 Tage bei Zimmertemperatur ziehen lassen, gelegentlich umrühren
  • anschließend durch ein feines Sieb gießen, erneut aufkochen und heiß in saubere Flaschen füllen
  • fest verschließen, kühl und dunkel lagern
  • ungeöffnet hält der Sirup etwa 1 Jahr