Bild zum Beitrag 'Ärzte wünschen sich mehr digitale Anwendungen'
Zukunft & Innovation

Ärzte wünschen sich mehr digitale Anwendungen

DAK-Digitalisierungsreport klärt auf
Veröffentlicht am | Schlagwörter: , ,

Smartphones, Tablets und Apps sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Im Gesundheitssystem ist die digitale Wirklichkeit allerdings noch nicht angekommen. Doch der Wunsch vieler Ärzte nach E-Health-Anwendungen in der Praxis ist da. Das zeigt der neue DAK-Digitalisierungsreport 2018 in Kooperation mit der Ärzte Zeitung, dem Hartmannbund, dem Ärztenetzwerk esanum.de sowie der EPatient RSD GmbH. Dazu wurden 1.147 Mediziner bundesweit befragt. Wir stellen wichtige Ergebnisse der Studie sowie digitale Produkte der DAK-Gesundheit vor.

Insbesondere junge Ärzte wünschen sich mehr digitale Anwendungen. Die Mediziner sehen Chancen hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Zeitersparnis. Dies beweisen bereits andere Länder Europas wie Dänemark, Spanien und Italien – Deutschland habe hier klar Nachholbedarf. Andreas Storm, Vorsitzender des Vorstandes der DAK-Gesundheit, erklärt: „Digitale Lösungen können das Gesundheitswesen in zahlreichen Bereichen voranbringen.“ Ein Beispiel ist das Fernbehandlungsverbot. „Der DAK-Digitalisierungsreport 2018 zeigt, dass 82 Prozent der befragten Ärzte eine ortsunabhängige Kommunikation mit ihren Patienten positiv bewerten. Immerhin fast jeder Zweite hält Zukunftsszenarien für sinnvoll, in denen zum Beispiel Grippepatienten eine telemedizinische Diagnose und Verordnung bekommen“, so Storm.

DAK-Chef Storm fordert digitalen Masterplan für Gesundheitswesen
Mehr als zwei Drittel der befragten Ärzte halten digitale Lösungen für so vielversprechend, dass ihnen die eigene Einschätzung reicht: Sie würden Apps auch ohne Evidenznachweis empfehlen, wenn sie selbst von dem Produkt überzeugt sind. „Digitale Lösungen haben das Potenzial, das Gesundheitswesen voranzubringen. Doch sie müssen validiert sein, bevor sie in die Anwendung kommen. Deshalb müssen wir bei der Nutzenbewertung schneller werden“, sagt Andreas Storm. „Deutschland braucht einen Masterplan, um unter anderem den Aufbau der Telematikinfrastruktur zu beschleunigen und die Interoperabilität von Systemen im Gesundheitswesen herzustellen. Jährliche Fortschrittsberichte sollten ein weiterer Teil dieses Plans sein. Eine Entwicklung der Digitalisierung ist dringend, daher begrüße ich die Ankündigung des Bundesministeriums für Gesundheit, in der aktuellen Legislaturperiode ein E-Health-Gesetz II zu entwickeln.“

Entlastung im Arbeitsalltag
Ob Befund- oder Diagnostik-Apps, Video-Sprechstunde oder Online-Patientenakten – die digitalen Versorgungslösungen sind bei den meisten Ärzten bekannt, jedoch noch nicht im Praxisalltag angekommen. Rund 80 Prozent der Befragten halten Video-Sprechstunden und therapiebegleitende Online-Coachings für nützliche Ansätze. Mit über 90 Prozent wünschen sich fast alle Ärzte Entlastung und eine bessere regionale Versorgung mit digital unterstützten Fachkräften. Am wichtigsten ist ihnen, dass sie von E-Health-Lösungen im Arbeitsalltag entlastet werden, sodass mehr Zeit für den Patienten bleibt.

„TÜV“ für Apps
Wichtig sei auch, dass der Nutzen der Apps nachgewiesen wird. „Apps mit therapeutischer oder diagnostischer Funktion müssen in angemessener Tiefe und vor allem unabhängig geprüft werden“, so Storm. 80 Prozent der Ärzte verlangen einen Nachweis mit klinischen Studien, so wie es bei Medikamenten üblich ist.

Was bringen digitale Versorgungslösungen in Arztpraxen*?

 

 
 
 
 
 
 
 

*Nur Antworten: „Sehe ich einen klaren Nutzen.“ (n= 665 Antworten)

 

 

Die digitalen Versorgungsangebote der DAK-Gesundheit

Ärzte-Videotelefonie

Die DAK-Gesundheit bietet als erste Krankenkasse eine kostenlose virtuelle Beratung für ihre Kunden zu Gesundheitsfragen an. Sie haben wochentags von 8 bis 20 Uhr die Möglichkeit diesen Service ganz bequem von zu Hause zu nutzen und Ärzte aller Fachrichtungen per Videotelefonie um Rat zu fragen. Alles was Sie brauchen, ist ein Laptop oder PC mit Internetanschluss, Webcam und Mikrofon. Wie Sie einen Termin vereinbaren und weitere Informationen finden Sie hier.

 

somnovia

Sie leiden unter Schlafstörungen, weisen aber keine organischen oder psychischen Ursachen auf? Dann könnte Ihnen das DAK-Online-Programm somnovia helfen. Es beruht auf wissenschaftlich geprüften Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie und kann über Smartphones, Tablets und Computer genutzt werden. Sie erhalten ein halbes Jahr lang fundierte Hilfe wie einen individuell strukturierten Schlafplan, praktische Übungen sowie Tipps für eine gute Schlafhygiene und Lebensweise. Hier können Sie teilnehmen.

 

deprexis24

Depressionen sind längst keine Seltenheit mehr. Wer lange Zeit erschöpft, lustlos und niedergeschlagen ist, könnte unter einer depressiven Störung leiden. Hilfe bietet die DAK-Gesundheit mit ihrem interaktiven Online-Therapieprogramm deprexis24. Es bietet Unterstützung bei leichten bis mittelschweren Depressionen – schnell, gezielt und ortsunabhängig. Auf drei Monate ausgelegt, erhalten Sie Schritt für Schritt grundlegendes Wissen sowie wirksame Techniken. Mehr zu dem Programm lesen Sie hier.
Schon gewusst?

Weitere hilfreiche Tools

Die DAK bietet darüber hinaus weitere unterstützende Angebote. Unter https://www.dak.de erfahren Sie zum Beispiel wie die App für pflegende Angehörige sowie die Scan-App funktionieren. Weitere digitale Produkte wie FreeStyle Libre – ein Messsystem für schmerzfreies Blutzuckermessen, Online-Coaching Relax@Fit, digital unterstützte Hausbesuche sowie Gesundheitsterminals in Apotheken stehen Ihnen zur Verfügung.

 

 

Jacqueline Schwalm