Jedes Jahr starten Menschen mit und ohne Depressionserfahrung zur großen Deutschlandtour – tandemfahrend oder wandernd nehmen sie an der MUT-TOUR teil. Ihr Ziel: Aufmerksamkeit erregen, um so für einen offenen Umgang mit psychischen Erkrankungen zu werben. Die DAK-Gesundheit unterstützt die Aktion seit mehreren Jahren. Die Mut-Tour 2022 freut sich über weitere Interessierte, die gerne teilnehmen wollen.
Ein offener Umgang mit Ängsten, Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen sowie das Aufzeigen entsprechender Hilfsangebote ist seit Ausbruch der Corona-Pandemie noch wichtiger geworden. Das nimmt der eigens für die MUT-TOUR gegründete Verein Mut fördern e.V. zum Anlass, auch in diesem Jahr die MUT-TOUR zu starten. Depressionserfahrene und -unerfahrene Menschen sind im Rahmen der Tour deutschlandweit unterwegs, um gemeinsam Sport und Öffentlichkeitsarbeit zu machen. Die verschiedenen Etappen-Teams wandern und fahren in den Sommermonaten quer durchs Land und setzen dabei ein Zeichen für mehr Mut und Wissen im Umgang mit Depressionen. Zwölf Tandem- und drei Wanderteams sind im Zeitraum vom 18.6. bis 10.9.2022 auf vier- bis zehntägigen Etappen unterwegs. Die DAK-Gesundheit unterstützt das Projekt im Rahmen der Selbsthilfeförderung.
Über die MUT-TOUR
Bereits seit 2012 setzen sich bei der MUT-TOUR zahlreiche Teilnehmende mit ihren persönlichen Erfahrungen für einen offenen Umgang mit psychischen Erkrankungen ein. Bislang haben über 200 Menschen im Rahmen der MUT-TOUR über 35.000 Kilometer zurückgelegt. Mit Erfolg: Mehr als 3.400 Zeitungsartikel sowie Hunderte Online-, Radio- und TV-Veröffentlichungen wurden seitdem über das Projekt und dessen Anliegen auf den Weg gebracht und das Thema psychische Gesundheit dadurch in den öffentlichen Fokus gerückt.
Die MUT-TOUR 2022 sucht Teilnehmende
Alle, die Lust haben mehrere Tage am Stück Tandem zu fahren oder in Pferdebegleitung zu wandern und sich darüber hinaus für das Anliegen der MUT-TOUR stark machen möchten, haben die Möglichkeit an der MUT-TOUR 2022 teilzunehmen. Für alle Interessierten werden an insgesamt fünf Terminen spezielle MIT-MACH-Wochenenden angeboten:
- 8. bis 10. April 2022
- 22. bis 24. April 2022
- 29. April bis 1. Mai 2022
- 06. bis 8. Mai 2022
- 13. bis 15. Mai 2022
Diese laden zum gegenseitigen Kennenlernen ein und bereiten auf die Öffentlichkeitsarbeit und den Tour-Alltag der späteren 4- bis 10-tägigen Etappen vor. Weitere Informationen zu den MIT-MACH-WOCHENENDEN finden Sie hier.
3 O-Töne von Teilnehmenden
„An der MUT-TOUR gefällt mir, dass wir hier gemeinsam und im Team über psychische Erkrankungen sprechen. Eine Depression kann oftmals begleitet sein von einem starken Gefühl der Einsamkeit, dies kann wiederum durch die Gruppe gut aufgefangen werden. Durch meine Teilnahme erhoffe ich mir außerdem, mich ein wenig aus meiner Komfortzone heraus zu bewegen. Ich bin gespannt auf diese Erfahrung und auch darauf, wie es mir gelingt, mir dennoch genug Raum für mich selbst zu nehmen. Ganz allgemein wünsche ich mir einfach glückliche Momente für uns alle!“
Merle M.
„Die MUT-TOUR vereint für mich Bewegung, Natur, Teamwork sowie Transparenz im Umgang mit psychischen Erkrankungen. All das sind positive Aspekte, die in meinem Leben mittlerweile eine tragende Rolle spielen. Vor allem die Bewegung in der Natur war für mich ein erster wichtiger Ankerpunkt in meinem eigenen Genesungsprozess. Durch meine Teilnahme erhoffe ich mir, ein kleines oder großes Zeichen setzen zu können für mehr Offenheit und Toleranz in Bezug auf den Umgang mit psychischen Erkrankungen aller Art. Natürlich bedarf es Mut, Menschen anzusprechen und sich ihnen ein Stück weit zu offenbaren, doch für mich gilt: Wer MUT zeigt, macht auch MUT!“
Michaela G.
„Wie es ist eine Depression zu haben, weiß man erst dann, wenn man es selbst erlebt hat. Die Unaufgeklärtheit vieler Menschen sorgt leider immer noch oftmals für Unverständnis für diese ernstzunehmende Krankheit. Depressionen sind eben nicht einfach gleichzusetzen mit lang andauernder Traurigkeit, sie sind viel tiefgreifender und vielfältiger in ihrer Wirkung. Ich freue mich auf die Teilnahme an der MUT-TOUR, weil ich mir erhoffe, hier neue Leute kennenzulernen, die wie ich zur Aufklärung über psychische Krankheiten beitragen wollen.“
Valentin Fuchs
TANDEM TALES
Im vergangenen Jahr wurde die MUT-TOUR auf einigen Etappen von der Dokumentarfilmerin Jasmin Krüger begleitet. Aus den Gesprächen und gemeinsamen Momenten ist ein bewegendes Porträt der Initiative, aber vor allem auch ihrer Teilnehmenden entstanden.