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Gesund pendeln: So funktioniert’s!

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Immer mehr Menschen in Deutschland pendeln berufsbedingt. Die Fahrt zwischen Arbeits- und Wohnstätte kann die Gesundheit allerdings stark herausfordern. Wir zeigen, wie Sie gesund bleiben – und das Pendeln vielleicht sogar lieben lernen.

Laut Pendleratlas 2018 der Arbeitsagentur haben 12,8 Millionen Menschen (39 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten) ihren Arbeitsort in einem anderen Kreis als ihren Wohnort. Die Strecken, die sie auf dem Weg zur Arbeit zurücklegen, werden durchschnittlich länger. Es gibt viele Gründe, warum Menschen dies dennoch tun: steigende Mieten in den Großstädten, zunehmend befristete Arbeitsverträge, Paare mit verschiedenen Arbeitsorten, innovative Arbeitsmodelle oder einfach die bewusste Trennung von Arbeit und Privatem als Beispiele.

Welche gesundheitlichen Auswirkungen sind möglich?

Auf Körper und Seele kann sich das Pendeln in verschiedener Weise negativ auswirken. Das hängt auch vom Verkehrsmittel ab (siehe Info-Kasten „Gesund pendeln mit dem Fahrrad“). Wer etwa lange Strecken im Auto sitzt, leidet schneller unter Rückenschmerzen. Bahn-Pendler sind vor allem in den Wintermonaten einem erhöhten Ansteckungsrisiko für Erkältungen und Grippe ausgesetzt. Und auch die Ernährung kommt gerne mal zu kurz: Der schnelle, fetthaltige Snack auf die Hand scheint manchmal die einzige Alternative bei Zeitmangel zu sein.

Enge, Hitze und Lärm – ob in einem überfüllten Zug oder im dichten Straßenverkehr – erzeugen zudem Stress. Viele Pendler fühlen sich besonders gestresst, wenn Probleme wie Stau oder Zugverspätungen auftreten. Denn darauf können sie selbst keinen Einfluss nehmen. Auch kann das Gefühl von sozialer Isolation entstehen. Schließlich könnte man die Pendelzeit auch gut nutzen, um Zeit mit der Familie zu verbringen, Freunde zu treffen oder zum Sport zu gehen.

Wie kann man mit negativen Auswirkungen positiv umgehen?

Negativen Auswirkungen auf die Gesundheit müssen Sie aber nicht ausgeliefert sein. Manche Dinge lassen sich beim Pendeln zwar nicht ändern, andere aber schon.

Wir empfehlen Ihnen folgende Maßnahmen:

 

Machen Sie sich Ihre Pendelzeit so angenehm wie möglich:

  • Auto- und Bahnfahrer: Hören Sie entspannende Musik oder ein interessantes Hörbuch.
  • Bahnfahrer: Versuchen Sie, auf der Fahrt zu entspannen. Zum Beispiel mit kleinen Meditations- oder Atemübungen.
  • Vielleicht lässt sich ein Teil der Strecke ja mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurücklegen? Bauen Sie diese körperliche Aktivität bewusst in Ihren Arbeitsweg ein.
  • Schon mal über Fahrgemeinschaften nachgedacht? Damit haben Sie nicht nur soziale Kontakte, sondern tun auch etwas für die Umwelt.

 

Arbeiten Sie an Ihrer inneren Einstellung:

  • Konzentrieren Sie sich möglichst auf die Vorteile, die Sie durch das Pendeln haben. Zum Beispiel das schöne Haus auf dem Land, den Traumjob zum Selbstverwirklichen oder eine angenehme Trennung von Arbeit und Privatem. Dadurch können Sie besser mit Stress umgehen.
  • Üben Sie sich in Gelassenheit. Manche Dinge wie zum Beispiel eine Zugverspätung liegen nicht in Ihrer Macht. Wer eine solche Situation schnell akzeptiert und zu Plan B übergeht, lebt gesünder.

 

Das alles funktioniert natürlich nur, wenn die Vorteile beim Pendeln überwiegen. Wer aus der Not heraus pendelt, wird damit langfristig nicht glücklich. Und auch die Pendelzeit muss sich in Grenzen halten: Studien zufolge ist eine Arbeitsstrecke bis zu 45 Minuten gut zu verkraften. Bei längerem Pendeln sollte man über eine Alternative nachdenken.

Wie können Arbeitgeber unterstützen?

Arbeitgeber können Pendler durch verschiedene Maßnahmen unterstützen. Das fängt bei ganz einfachen Dingen an. Zum Beispiel sollten sie wichtige Meetings nicht direkt morgens früh ansetzen, denn das erzeugt zusätzlichen Stress. Flexible Arbeitszeitmodelle wie Gleitzeit verschaffen mehr Flexibilität. Die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, kompensiert ebenso die zusätzliche Belastung. Auch die Fahrt selbst können Arbeitgeber komfortabler machen: mit einem entsprechenden Dienstwagen oder einem Zuschuss zum Erste-Klasse-Bahnticket zum Beispiel. Immer mehr Betriebe setzen zudem auf firmeneigene Fahrräder als „grüne“ Alternative.

Gesund pendeln mit dem Fahrrad

 

 

Eine gesunde Pendel-Alternative ist das Radfahren. Wer einen insgesamt sehr langen Weg hat, könnte zumindest über eine Teilstrecke per Rad nachdenken – vom Wohnhaus zum Bahnhof zum Beispiel. Das Herz-Kreislauf-System freut sich und man kommt direkt motivierter auf der Arbeit beziehungsweise zu Hause an. Fahrräder sind außerdem günstiger, umweltschonender und nehmen weniger Platz weg als Autos. Das entdecken auch immer mehr Firmen. Sie unterstützen Mitarbeiter mit Diensträdern und stellen die notwendige Infrastruktur wie Duschen und Umkleiden, Spinde und Fahrradparkplätze bereit. Die Räder können dann auch privat genutzt werden. Sprechen Sie also Ihren Arbeitgeber einfach mal auf das Thema an.

 

 

„Online-Coaching für Pendler“

Den Rücken stärken, ausgewogen ernähren, Stress managen. Bei diesen und anderen für Pendler wichtigen Punkten helfen Ihnen die Online-Coachings der DAK-Gesundheit. Suchen Sie sich das passende Programm heraus und bleiben Sie fit beim Pendeln: www.dak.de/coachings

 

Thomas Corrinth