„Ein gutes Miteinander fängt immer bei einem selbst an”

Es geht immer darum, dass man selbst viel machen kann, um miteinander besser umzugehen und für die eigene Gesundheit zu sorgen. Der Grundgedanke ist: Wir sind sowohl Teil des Problems als auch der Lösung. Und das, finde ich, ist ein schöner Gedanke. Wir haben einen großen Gestaltungsspielraum.

Das Miteinander ist ein wichtiger Faktor für unser persönliches Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Wir wissen aus verschiedenen Forschungsergebnissen, dass Menschen, die einsam sind, häufig unglücklich und oft auch nicht so gesund sind. Auch für junge Leute ist Einsamkeit ein riesiges Thema.

Da nehme ich gerne das Beispiel der Plakate mit dem Slogan „Wollt ihr Stress?“: Das fiel mir spontan sehr ins Auge. Stress ist eines der Hauptthemen unserer Gesellschaft. Die Weltgesundheitsorganisation hat beispielsweise gesagt, dass Stress die Epidemie des 21. Jahrhunderts ist. Das ist auch mein Eindruck. Alle haben Stress und schwanken zwischen zwei Polen. Einerseits der Erkenntnis, dass es zum Glück so sei, dass Stress vorhanden ist, damit die Person davon erzählen kann, wie wertvoll das Leben ist. Andererseits das Leidende. Die Sensibilisierung für dieses Thema finde ich sehr wichtig. Und auch den Punkt, dass wir alle diesem Stress nicht hilflos ausgeliefert sind, sondern Handlungsspielräume haben. Ich kann entscheiden, wie ich mit der Situation umgehe.

Man kann erst einmal auf sich selbst achten. Das klingt zunächst verrückt. Aber der erste Schritt ist, dass man mit sich selbst ein gutes Miteinander schafft, mit sich selbst im Reinen ist, bevor man auf andere Menschen zugeht. Achtsamkeit ist hier ein starkes Thema. Ein gutes Miteinander fängt immer zunächst bei einem selbst an.

Ja, das habe ich auch schon bemerkt. Ich habe den Eindruck, dass wir aktuell in einer Art Bewertungsgesellschaft leben. Ein gutes Beispiel sind Casting-Shows. Es geht immer darum, Leistung zu bringen und besonders zu sein. Dann gibt es eine Jury, die wertet, und Kandidaten werden rausgeschmissen. In sozialen Netzwerken sind es Likes und Kommentare, die als Bewertungsmechanismen funktionieren. Der Kern der Initiative ist ein optimistisches und wohlwollendes Denken, das sich darauf besinnt, was wirklich im Leben wichtig ist.

Wertschätzung. Dieses Wort wird oft als Platzhalter für vieles verwendet. Aber für mich bedeutet Wertschätzung, dass das, was man tut, von anderen gesehen und gewürdigt wird. Und dass es irgendwie einen Unterschied macht. Dass wahrgenommen wird, dass sich jemand eingebracht und Mühe gegeben hat.