„Hast Du mal ’ne Kippe?“ – Die Antwort auf diese Frage fällt immer häufiger negativ aus. Längst greifen nicht mehr so viele Menschen zur Zigarette wie noch vor einigen Jahren. Trotzdem raucht noch immer jeder Vierte in Deutschland und gerade Jugendliche sind weiterhin gefährdet. Mit Warnhinweisen auf den Zigarettenschachteln sollen sie abgeschreckt werden und tatsächlich reagieren Schüler stark auf die Schockbilder.
Krebsgeschwür, Raucherlunge, Fußamputation – dieser düsteren Zukunftsvision müssen sich Raucher bei ihrem Zigarettenkonsum stellen. Dass diese Schockbilder besonders bei Schülern wirken, zeigt eine Studie der DAK-Gesundheit zum Weltnichtrauchertag. Insbesondere Jugendliche, die noch nie geraucht hatten, reagierten emotional stark auf die Schockbilder. Die Aussicht auf Krankheiten wie Lungenkrebs rief bei ihnen Ekel und Angst hervor. „Die Fotos können also einen präventiven Effekt haben, da sie negative Einstellungen von Jugendlichen zum Zigarettenrauchen verstärken. Als große Krankenkasse setzen wir darüber hinaus auf Information und Aufklärung, die schon in den Schulen beginnt“, erläutert Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit.
Jeder Siebte stirbt an den Folgen des Rauchens
Die möglichen Gesundheitsschäden für Raucher sind vielfältig – verfaulte Zähne, Krebsgeschwüre und Raucherlunge sind nur ein Teil davon. Durch die Warnhinweise auf den Zigarettenschachteln werden diese Risiken nochmal eindringlich vor Augen geführt und lassen sich auch von überzeugten Rauchern kaum noch ignorieren. Seit Einführung der EU-Tabakrichtlinie im Mai 2016 muss auch in Deutschland ein großer Teil der Verpackungsfläche für die abschreckenden Bilder und passenden Texte reserviert sein. Denn obwohl die Zahl der Raucher zurückgeht, ist immer noch jeder siebte Todesfall auf die Folgen des Rauchens zurückzuführen.
Schüler rauchen Shisha
Es ist allerdings längst nicht mehr die klassische Zigarette, die Jugendliche zum Rauchen bringt. Inzwischen stehen E-Zigaretten und Shisha bei Schülern hoch im Kurs. Doch diese vermeintlich harmlosen Alternativen sind nicht selten der Einstieg ins Raucherleben. Das gesellige Beisammensein und die süßen, fruchtigen Aromen, die dem Tabak zugeführt werden, lassen den Shisha-Konsum ungefährlich erscheinen. Nach den Ergebnissen des DAK-Präventionsradars 2017 rauchen in Klassenstufe zehn bereits 15 Prozent der Jugendlichen regelmäßig Shisha. „Wasserpfeifen sind eine gefährliche Versuchung für Jugendliche. Vielen Schülern ist nicht bewusst, wie gesundheitsschädlich Shisha-Rauchen ist“, erklärt Andreas Storm.
Nina Alpers
Warum ist Shisha-Rauchen so gefährlich?
Experten gehen davon aus, dass Wasserpfeifen kaum weniger schädlich sind als Zigaretten: Beim langjährigen Shisha-Rauchen kann sich laut Bundesinstitut für Risikobewertung die Lungenfunktion verschlechtern und das Krebsrisiko erhöhen. Das Herz-Kreislauf-System und die Mundgesundheit leiden. Im Gegensatz zur Zigarette wird der Tabak in der Wasserpfeife nicht direkt verbrannt, sondern bei niedrigen Temperaturen verschwelt. Zur Erhitzung des Tabaks wird Wasserpfeifenkohle verwendet. Bei der Verbrennung der Kohle entstehen erhebliche Mengen an Kohlenmonoxid, ein hochgiftiges Gas, das man weder riechen noch sehen oder schmecken kann. In jüngster Zeit berichten Krankenhäuser von einer steigenden Zahl von Shisha-Rauchern, die sie wegen Kohlenmonoxid-Vergiftungen behandeln. Solche Vergiftungen sind lebensgefährlich.
Ausstellung gegen das Rauchen
Eine Neuauflage der Fotoausstellung „4 min, 15 sek – Momentaufnahmen vom Rauchen" beschäftigt sich jetzt verstärkt mit aktuellen Aspekten wie E-Zigaretten und Shishas. Die Initiative der Deutschen Krebsstiftung e. V. in Kooperation mit der DAK-Gesundheit rückt das Thema Rauchen und Gesundheit auf unkonventionelle und kreative Weise in den Mittelpunkt und möchte damit vor allem junge Menschen zum Nachdenken anregen. Die Idee der Ausstellung – wie stehen junge Menschen zum Rauchen? – wurde mit viel Engagement von Studierenden des Instituts of Design umgesetzt. Entstanden sind Fotografien, die das Thema Rauchen vielschichtig beleuchten.
Die Ausstellung „4 min, 15 sek“ ist in Berlin an folgenden Orten und Terminen zu sehen:
- 28. Mai bis 7. Juni 2018: Tagesspiegel, Askanischer Platz 3
- 8. Juni bis 21. Juni 2018: Campus Berlin-Buch, Foyer der Mensa (Haus A14), Robert-Rössle-Straße 10
- 22. Juni bis 4. Juli 2018: Senatsverwaltung für Gesundheit, Oranienstraße 106
- 5. Juli bis 26. August 2018: Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité, Charitéplatz 1