Schritte zählen, Kalorienverbrauch messen, Puls kontrollieren, bei jeder körperlichen Aktivität die eigenen Körperdaten erheben und auswerten: Das ist Self-Tracking. Das Motto der Self-Tracker – „self knowledge through numbers“ – ist die Selbsterkenntnis durch Zahlen. Hier erklärt DAK-Expertin Simone Rohkohl die Vor- und Nachteile des Trends.
Self-Tracking-Ausrüstung: Wearables und Smartphone
Die Grundausstattung für das Self-Tracking sind die sogenannten Wearables. Das sind kleine tragbare technische Geräte wie Fitnessarmbänder, Uhren, Brillen oder Gürtel. Sie messen die Pulsfrequenz, zählen die Schritte oder beobachten den Schlaf. Die gesammelten Informationen werden dann an den Laptop oder das Smartphone übertragen und mit Hilfe eines Self-Tracking-Programms ausgewertet.
Vorteile des Self-Trackings: Kontrolle und Motivation
Die Vorteile des Self-Trackings liegen auf der Hand. „Alle wichtigen Körperfunktionen und Gesundheitsaspekte können kontrolliert werden“, sagt Simone Rohkohl, Sport- und Bewegungsexpertin bei der DAK-Gesundheit. „Pulsschlag, Blutdruck, Kalorienzufuhr und -verbrauch sind abrufbar und geben Auskunft über die körperliche Verfassung.“ Die Daten werden über längere Zeit gesammelt und ermöglichen so, bestimmte Gewohnheiten zu erkennen. Zudem können Self-Tracker bei bereits bestehenden körperlichen Beschwerden die eigenen Körperwerte kontrollieren und regulieren.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Zielkontrolle und Motivation. Denn wer sein selbst gestecktes Ziel noch nicht erreicht hat, wird erinnert – und damit unterstützt, sein Pensum doch noch zu schaffen.
Self-Tracker als Starthilfe
Die Schrittzähler, Fitnessuhren und Armbänder sind auch beim Einstieg ins Training hilfreich. Sie können spielerisch motivieren, indem sie regelmäßig die kleinen Erfolge zeigen. Mittels GPS kann eine zurückgelegte Strecke aufgezeichnet sowie Steigungen und die Geschwindigkeiten angezeigt werden. So lassen sich die Trainingssteigerungen über Wochen ermitteln. „Im besten Fall wird durch Self-Tracking die Gesundheit gefördert und Krankheiten vorgebeugt“, erklärt die DAK-Expertin.
Self-Tracking und der Austausch mit Gleichgesinnten
Bei einigen Programmen hilft ein virtueller Self-Tracking-Trainer oder der Beifall von Freunden, die die Trainingseinheit in den sozialen Netzwerken verfolgen können. Wer will, kann seine Daten freiwillig im Internet hochladen und sich mit anderen Sportlern austauschen. „Auch für Leistungssportler, die sich in Wettkämpfen messen, sind die digitalen Messgeräte eine sinnvolle Trainingshilfe“, sagt die Sportexpertin. „Sie sorgen für ein ständiges Update des Leistungsstandes und bei Bedarf für Wettkampfcharakter.“
Nachteile des Self-Trackings: Verlust des Körpergefühls und der Selbsteinschätzung
Doch das Messen der Aktivitäten und Vitalitätswerte kann durchaus kritisch betrachtet werden. Zunächst einmal werden sensible Daten gesammelt. „Die Werte sind sehr persönlich“, sagt Simone Rohkohl. „Nur der Nutzer selbst sollte entscheiden, was er damit macht. Vor allem sollte er sich genau überlegen, ob und wem er sie weiterleitet.“ Ein anderer Punkt ist der Drang, sich ständig von einem Gerät kontrollieren zu lassen. Self-Tracking-Geräte können unterstützen und motivieren. Trotzdem sollte man darüber nicht verlernen, auf den Körper zu hören. Die DAK-Expertin rät, auf die eigenen Signale zu achten: „Unser Körper weiß sehr gut, was er leisten kann. Wir müssen nur genau hinhören. Frei nach dem Motto: Laufen ohne zu schnaufen.“ Achten Sie also vor allem auf sich selbst statt auf den Tracker. Denn Bewegung soll zuallererst Spaß machen.