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Gesundheit & Fitness

So können Sie Ihre Nieren schützen

Interview mit „Ernährungs-Doc“ Dr. Matthias Riedl

Mindestens fünf Millionen Menschen in Deutschland haben eine chronische Nierenerkrankung (CKD) doch die Wenigsten wissen davon. Wir haben mit dem Ernährungsmediziner Dr. Matthias Riedl darüber gesprochen, welchen Einfluss unsere Ernährungsweise auf die Gesundheit unserer Nieren hat und was wir tun können, um unsere Nieren zu schützen.

Eine salzarme Ernährung mit frischen, nicht verarbeiteten Lebensmitteln und einer ausreichenden Trinkmenge sind gute Grundsteine für gesunde Nieren. Wie wir eines unserer wichtigsten Organe sonst noch schützen und mit bereits geschädigten Nieren umgehen können, das verrät uns Dr. Riedl im Interview. Der Internist, Ernährungsmediziner und Diabetologe ist vielen als „Ernährungs-Doc“ aus der gleichnamigen NDR-Sendung bekannt. Er ist ärztlicher Leiter am MVZ Medicum Hamburg.

Dr. Matthias Riedl

 

Die Gesellschaft für Konsumforschung GfK hat feststellt, dass nur noch ein Fünftel der Menschen in Deutschland täglich eine Mahlzeit für sich kochen. Stattdessen wird zu fertigen Snacks und Fast Food gegriffen. Was bedeutet eine solche Ernährungsweise für unsere Nieren?

In verarbeiteten Lebensmitteln steckt jede Menge Salz und Phosphat. Durch eine hohe Zufuhr an Snacks und Fast Food müssen unsere Nieren verstärkt arbeiten.

Über welche Ernährung freuen sich unsere Nieren? Bei welchen Lebensmitteln können wir gerne zugreifen?
Bei einer phosphatarmen Lebensmittelauswahl, wie zum Beispiel Gemüse, Obst, Kartoffeln, sowie Quark, Tofu und Reis. Salzarmen Lebensmitteln und einer ausreichenden Trinkmenge in Form von natriumarmem Wasser und ungesüßten Kräutertees.

Auf was sollten wir beim Essen unseren Nieren zuliebe besser verzichten?

Auf phosphatreiche Lebensmittel wie Schmelzkäse, Milchschokolade, Schweineleber und Getränke mit Phosphorzusätzen wie Cola-Getränke, Mineral- und Energydrinks und Instantgetränke. Stark verarbeitete Lebensmittel und Lebensmittel mit hohem Kochsalzgehalt wie Fertigprodukte, Kartoffelchips, Cracker, gepökelte Fleischprodukte, Grillfleisch, Würstchen, Fast Food, Räucherfisch und Fischkonserven.

Wenn wir an Nierengesundheit denken, haben wir oft im Kopf, dass wir viel trinken müssen, damit die Nieren „gut durchgespült“ sind. Gilt hier tatsächlich je mehr desto besser? Und ist es wichtig, was wir trinken?

Die tägliche Wasserzufuhr sollte bei eineinhalb bis zwei Liter Wasser am Tag liegen. Genauer gesagt bei 30 ml pro kg Körpergewicht. Greifen Sie hier auf Wasser und ungesüßte Tees oder gelegentlich auf eine stark verdünnte Saftschorle zurück.

Was können wir außer der richtigen Ernährung noch für unsere Nieren tun?

Ein aktiv gestalteter Tagesablauf, ausreichend Bewegung und Sport halten gesund und fit.

Wie kann ich denn feststellen, ob meine Nierenfunktion bereits eingeschränkt ist? Gibt es Warnsignale des Körpers, zum Beispiel Schmerzen?

Es gibt mehrere Symptome, die auf eine Nierenschwäche hindeuten können: hoher Blutdruck, stechende Kopfschmerzen, Wasserablagerungen in den Beinen, gespannte Haut und Schaum auf dem Urin. Bei Auftreten von Symptomen und Unwohlsein sollte ein Arzt aufgesucht werden. Wichtig: Nehmen Sie regelmäßige Laborkontrollen und Check-up-Termine bei Ihrem Hausarzt wahr, denn hier werden die Parameter Harnstoff, Kreatinin und GFR bestimmt.

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