Trinken, Dampfen, Gamen – Sucht ist vielfältig und alltäglich. Das Suchtrisiko von Millionen Beschäftigten hat weitreichende Folgen für die Arbeitswelt. Der Krankenstand bei betroffenen Erwerbstätigen ist doppelt so hoch. Außerdem sind sie häufig unkonzentrierter im Job oder kommen zu spät. Dies und mehr zeigt der aktuelle DAK-Gesundheitsreport „Sucht 4.0“.
Die Mittagssonne scheint auf den Bürokomplex irgendwo in Deutschland. Das Licht spiegelt sich in der Fassade. Im zweiten Stock öffnet Frau Rühe* ihre Schublade und holt ein grünes Fläschchen aus seinem Versteck. Auf dem Balkon unter ihr steht Herr Bertram*. In der Hand glimmt eine Zigarette. Im Zimmer neben ihm spielt Herr Friedmann* heimlich ein Computerspiel. Auf seinen Ohren thronen Kopfhörer. In der Küche öffnet Frau Gabriel* gerade die vierte Sektflasche, sie hat Geburtstag und lädt die Kollegen ein. Unbemerkt lässt Frau Schmidt* nebenan eine Tablette in ihren Mund gleiten, damit sie sich besser fühlt.
Sucht ist facettenreich
Sucht ist vielfältig und sie ist alltäglich. Sie beginnt langsam – mit Gewohnheiten, aus denen dann Abhängigkeiten werden. Seit vielen Jahren untersucht die DAK-Gesundheit die Auswirkungen von Sucht in unterschiedlichen Bereichen. So betrachtet der aktuelle DAK-Gesundheitsreport 2019, welchen Einfluss Alkohol, Tabak und Internet auf Erwerbstätige haben. Wann wird aus Genuss Gewohnheit oder gar Anhängigkeit? Und wann hat dieses Verhalten Auswirkungen auf das Arbeitsleben? Erstmals wurden hier auch Aspekte von Internet- und Spielsucht einbezogen. Dabei zeigt sich, dass rund 2,6 Millionen Erwerbstätige ein riskantes Nutzungsverhalten haben und bereits jeder Vierte von ihnen schon mal während der Arbeitszeit Computerspiele gespielt hat.
Sucht vorbeugen
Der Übergang von riskantem Konsum hin zu Sucht und Abhängigkeit ist fließend. Anzeichen werden oft nicht erkannt, Probleme ignoriert und schöngeredet, Hilfe wird zu spät gesucht. Das muss nicht so sein. Mit Blick auf die Ergebnisse des Reports bietet die DAK-Gesundheit ab sofort ein neues präventiv ansetzendes Hilfsangebot bei Alkoholproblemen an – und schließt damit eine Versorgungslücke in Deutschland.
Jetzt informieren:
Online-Hilfe bei Alkoholproblemen mit Vorvida
Die DAK-Gesundheit hat ein neues digitales Hilfsangebot bei Alkoholproblemen. Versicherte können ein kostenloses Online-Coaching nutzen, um ihren Alkoholkonsum zu reduzieren. Fast zehn Millionen Menschen in Deutschland trinken zu viel Alkohol, 74.000 Todesfälle stehen jährlich im Zusammenhang mit Alkoholsucht. Dennoch begeben sich nur gut zehn Prozent der Gefährdeten in Therapie. Die DAK-Gesundheit schließt nun mit dem Angebot Vorvida eine Versorgungslücke. Das völlig neuartige Selbsthilfeprogramm reduziert riskantes Trinkverhalten nach einer aktuellen Studie um bis zu 75 Prozent. Die DAK-Gesundheit ist die erste Krankenkasse, die das Programm der Hamburger GAIA AG anbietet. Alle Daten werden vertraulich behandelt und nicht weitergegeben. DAK-Versicherte können sich ab sofort kostenlos registrieren.So funktioniert das Sucht-Prinzip
Bei sogenannten Suchtstoffen, wie Alkohol oder Tabak, als auch beim Verhalten, wie beispielsweise bei der Spielsucht, werden im Gehirn Botenstoffe aktiviert, die Wohlbefinden auslösen. Dadurch fühlt man sich besser und möchte dieses Gefühl immer wieder hervorrufen – eine Art Belohnungseffekt des Gehirns. Sind sich Betroffene ihres Verhaltens bewusst und können noch aktiv gegensteuern, gilt es, genau hier anzusetzen und neue, gesunde Belohnungseffekte zu etablieren, um stark gegen die Sucht zu werden. Gelingt dies nicht, ist professionelle Hilfe gefragt.