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Teamwork – das Miteinander zählt

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Reicht es für Spitzenleistungen im Team schon aus, möglichst viele Experten mit einem Projekt zu betrauen? Die klare Antwort: nein! Nicht fachliche Kompetenzen entscheiden darüber, ob Teamspirit entsteht – das Miteinander ist der Schlüssel.

Wer Teams zusammenstellt, Projekte aufsetzt, will optimale Ergebnisse erzielen. Dabei wird meist vor allem Wert auf die fachliche Expertise gelegt. Möglichst viele verschiedene Kompetenzen sollten in der Summe das beste Ergebnis liefern – frei nach Aristoteles: Das Ganze ist größer als die Summe seiner Teile. Die Realität sieht dann häufig völlig anders aus: Die Mitglieder bremsen sich gegenseitig aus, statt sich zu unterstützen, Konkurrenzdenken und Egoismus, Neid und Missgunst oder auch Gleichgültigkeit prägen die Arbeitsatmosphäre. Von Teamgeist keine Spur und damit auch nicht von optimaler Leistungsfähigkeit und schon gar nicht von Freude am gemeinsamen Handeln.

Das „Wie“ ist der Schlüssel

Google hat genau dieser Punkt interessiert – die Effektivität von Teams. In seinem Forschungsprojekt „Aristotle“ ging der Internet-Riese dieser Frage nach. Und kam zu einem verblüffenden Ergebnis: „It has less to do with who is in a team, and more with how a team’s member interact with one another.“ Für die Effektivität ist die Interaktion im Team entscheidender als die personelle Zusammensetzung – auf das „Wie“ der Zusammenarbeit kommt es also an.

 

Gemeinsame Ziele

„Das ,Ich‘ zählt nicht. Alles ist ein Gemeinschaftswerk, ein ,Wir‘“, sagt einer, der es wissen muss: Peter Maffay, Star der deutschen Musikszene. 19 seiner Alben kletterten auf Platz 1, seine Konzerte sind in Windeseile ausverkauft, seit Jahrzehnten feiern er und seine Band Triumphe. Als Team. Mit welchem Führungsstil, das verriet der Sänger dem Hamburger Abendblatt unlängst in einem Interview: „Die gemeinsamen Ziele stehen im Vordergrund.“

Um diese Ziele zu erreichen, braucht es eine Vision. Eine, die gelebt werden kann, sinnhaft ist und hinter der alle Teammitglieder stehen. Dieses Bild der Zukunft setzt Energie frei, verbindet die Menschen und lässt sie an einem Strang ziehen.

Aber, und auch das fanden Google und amerikanische Studien von der Carnegie Mellon University, des Massachusetts Institute of Technology (MIT) und des Union College heraus: Wesentlich für den Erfolg eines Teams ist die Art und Weise des Umgangs miteinander. Dies ließ sich an zwei Verhaltensweisen festmachen: Alle Teamkollegen äußerten sich ungefähr im gleichen Umfang und alle „guten“ Teams verfügten über eine hohe „durchschnittliche soziale Sensibilität“. Das heißt, die Mitglieder nahmen wahr, wie die anderen sich fühlten. Sie konnten dies an unterschiedlichen Faktoren wie beispielsweise dem Tonfall und auch an nonverbalen Gesten festmachen. Diese Aspekte vermitteln Sicherheit und erzeugen ein Gefühl des Vertrauens, des Respekts – ein angstfreies Klima also, in dem sich Menschen wohlfühlen. In guten Teams wird einander zugehört und es wird sensibel miteinander umgegangen. So einfach ist das. Oder so schwer.

 

Vertrauen führt zum Erfolg

Natürlich gibt es inhaltliche Grundpfeiler, die den Teamspirit begünstigen: Ziele, Rollenverteilung, Strukturen, Kommunikation, die Etablierung eines Wir-Gefühls, das Feiern von Erfolgen, eine positive Fehlerkultur und mehr. Interessanter ist jedoch, dass Winning Teams wohl vor allem von dem profitieren, was gemeinhin als Empathie bezeichnet wird. „Was nutzt ein guter Vertrag“, so formuliert es Peter Maffay, „wenn unser Verhältnis nicht stimmt, wie soll man da Musik machen? Der beste Vertrag, den man abschließen kann, ist Vertrauen.“

Sigrid Rahlfes

Interview

Tipps für Führungskräfte

Susanne Most, mostberatung, München

 

Wie kann eine Führungskraft zum Teamerfolg beitragen?

Susanne Most: Viele Führungskräfte sind nur auf der Sachebene unterwegs. Die Beziehungsebene ist aber sehr wichtig. So sehen viele Leader etwa nicht den Hilferuf, der sich hinter einer Aggression verstecken kann. Teams sollten in die Zielformulierung eingebunden werden, Wertediskussionen sollte es vom ersten Tag an geben und auch Feedback-Runden. Wichtig ist auch, zu vermitteln, dass Unterschiede im Team eine Bereicherung darstellen und keine Bedrohung.

Es heißt ja immer, die Führungskraft solle als Vorbild agieren. Welche Fähigkeiten braucht es dafür?

Susanne Most: Offenheit, Neugier, ein gutes Gespür für andere. Aber auch die Fähigkeit, klare Ansagen zu machen und Vertrauen aufzubauen. Nur so folgt mir mein Team. Eine Führungskraft sollte Zuversicht und Optimismus ausstrahlen, gut in den Kontakt gehen können, für Klarheit und Transparenz sorgen und im positiven Sinne berechenbar sein.

 

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