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Vegane Weihnachten

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Vegan zu leben heißt nicht, auf die schönen und leckeren Seiten der Advents- und Weihnachtszeit zu verzichten. Im Gegenteil. Für Menschen, die sich für ein Leben ohne tierische Produkte entschieden haben, gibt es viele Alternativen zu Gänsebraten, Fondue und Co. Wir haben für Sie ein paar Anregungen und Tipps gesammelt, wie Sie das Fest vegan gestalten können. Und das nicht nur auf dem Teller.

 

Es gibt Alternativen

Der bekannteste Ersatz für Fleisch ist sicherlich Tofu. Mit dem asiatischen Klassiker aus Sojabohnen, der auch Bohnenquark oder Bohnenkäse genannt wird, lassen sich viele schmackhafte und typische Fleischgerichte wie Geschnetzeltes oder deftiges Gulasch zubereiten. Beliebte Alternativen sind aber auch Hülsenfrüchte und Seitan. Das sogenannte „Weizenfleisch“ lässt sich aus Wasser und Weizenmehl leicht selbst herstellen. Die meisten Supermärkte und Discounter haben jedoch auf das geänderte Konsumverhalten der Menschen reagiert und führen vegane Produkte wie Soja-, Hafer- oder Mandelmilch, Brotaufstriche und Süßigkeiten auf rein pflanzlicher Basis im Sortiment. Wie wäre es also mal mit deftigen Krautrouladen mit Sonnenblumen-Hack, einem leckeren Linsenbraten mit Rotkohl oder einem veganen Pilzragout mit Knödeln aus Kürbis und Süßkartoffeln? Im Netz finden sich viele kostenlose Rezeptvorschläge für ein Festtagsmenü ohne Reue.

Aus der Weihnachtsbäckerei

Doch was wäre die Advents- und Weihnachtszeit ohne Dominosteine und Lebkuchen, Spekulatius und selbstgebackene Plätzchen? Auch auf die leckeren Naschereien müssen Veganer keineswegs verzichten. Vegane Süßigkeiten von namhaften Herstellern, darunter auch Nikoläuse aus Schokolade, Marzipankartoffeln und Stollen ohne tierische Fette, finden Sie im Bioladen sowie auch in den Regalen der großen Kaufhaus- und Supermarktketten. Aber natürlich schmeckt es selbstgemacht immer noch am besten. So lässt sich in der Weihnachtsbäckerei Butter leicht durch vegane Margarine ersetzen, und als Alternative zu Eiern eignen sich Bananen oder Apfelmus besonders gut. Und schon liegt der Duft von Zimtsternen, Vanillekipferln und Kokosmakronen in der Luft.

Geschenke – gekauft und selbstgemacht

Apropos selbstgemacht. Auch bei den garantiert veganen und nachhaltigen Geschenken sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Schließlich endet eine vegane Lebenseinstellung nicht am Tellerrand. So schlummern beispielsweise in zahlreichen Kosmetikprodukten, Kleidungsstücken und Verpackungsmaterialien tierische Stoffe, die man nicht gleich auf Anhieb erkennt. Den Weg weisen hier offiziell anerkannte Labels wie die Vegan-Blume der britischen Vegan Society oder das Vegan-Label der Veganen Gesellschaft Deutschland e.V.

Der Klassiker unter den Geschenken ist, nicht nur für Veganerinnen und Veganer, natürlich das Kochbuch. Aber warum überraschen Sie ihre Familie und Freunde nicht mal mit einem Thermobecher aus Bambus, einem Müsli-Becher to go oder einem Upcycling-Geschenk, wie man sie heute vielfach in kleinen Geschäften oder Online-Shops findet? Oder wie wäre es mit einer selbstgemachten Bodybutter aus Sheabutter, nativem Kokos- oder Mandelöl und ätherischen Ölen wie beispielsweise Limette und Ingwer? Besser als das Original schmecken sicher auch der selbstgemachte Likör aus Kokosmilch und Zimt oder die selbstgemachten Matcha-Pralinen. Probieren Sie es doch einfach mal aus.

So wird jedes Geschenk ein Einzelstück

Fehlen noch die schöne Verpackung und die festlich gedeckte Tafel, um das Weihnachtsfest rundum vegan und feierlich zu gestalten, ohne anschließend in Bergen aus Geschenkpapier und Plastikmüll zu versinken. So lassen sich beispielsweise aus Stoffresten und Altpapier ganz individuelle Geschenkverpackungen und Dekorationen zaubern. Das ist nachhaltig, schont die Umwelt und macht jedes Geschenk obendrein zu einem echten Einzelstück.

Plätzchen

Dachs-Tatzen

Zutaten

  • 50 g Marzipanrohmasse
  • 150 g Zucker
  • 160 g Apfelmus oder 1 zerdrückte Banane (Ersatz für 2 Eier)
  • 250 g vegane Margarine (statt Butter)
  • 1 Prise Salz
  • 200 g Weizenmehl
  • 175 g Speisestärke (Kartoffel- oder Maismehl)
  • 50 g Kakao
  • 150 g Kuvertüre

Zubereitung: Marzipanrohmasse, Zucker und Apfelmus (oder Banane) geschmeidig rühren. Die Margarine und etwas Salz hinzugeben und verrühren. Das Weizenmehl mit Speisestärke (Kartoffel- oder Maismehl) und Kakao mischen, durchsieben und esslöffelweise unter die Masse ziehen. Den Teig in einen Spritzbeutel mit Sterntülle füllen und kleine Dachs-Tatzen in dicken Tupfern auf ein gefettetes Backblech spritzen. Tupfer spitz auslaufen lassen! Das Blech auf der mittleren Schiene im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad (Gas: Stufe 3) ca. 12-15 Minuten backen. Für den Guss die Kuvertüre im Wasserbad schmelzen und die Dachs-Tatzen mit der Spitze in die Kuvertüre tauchen.

Hauptgericht

Tagliatelle mit Pfifferlingen und grünen Bohnen

Zutaten für 2 Personen

  • 200 g Pfifferlinge
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 300 g grüne Bohnen
  • 3 Stiele Bohnenkraut
  • 2 Stiele glatte Petersilie
  • 120 g Nudeln, (z. B. Spirelli)
  • 0,5 El Olivenöl
  • Salz, Pfeffer
  • 100 ml Sojasahne
  • 2 Tl Zitronensaft

Zubereitung: Die Pfifferlinge putzen. Große Exemplare halbieren oder vierteln. Zwiebel und Knoblauch fein würfeln. Grüne Bohnen putzen und halbieren. Blätter von Bohnenkraut und glatter Petersilie von den Stielen zupfen und klein hacken. Die Nudeln in reichlich kochendem Salzwasser nach Packungsanweisung garen. Die Bohnen 8-10 Min. mit garen. Die Pilze 3 Min. bei starker Hitze in etwas Olivenöl braten. Zwiebeln und Knoblauch zugeben und bei mittlerer Hitze 3 Min. mit braten. Mit Salz und Pfeffer würzen. 100 ml Wasser und die Sojasahne zugießen und aufkochen. Die Hälfte der Kräuter untermischen. Nudeln und Bohnen abgießen, in der Pfanne mit der Pilzsoße mischen. Mit Salz, Pfeffer und etwas Zitronensaft abschmecken. Mit den restlichen Kräutern bestreuen.

Nachspeise

Zwetschgenknödel

Zutaten

  • 400 g Kartoffeln
  • 170 g Mehl
  • 80 g Apfelmus oder ½ Banane (Ersatz für 1 Ei)
  • 10 Zwetschgen
  • Brauner Zucker
  • Vegane Margarine
  • Semmelbrösel

Zubereitung: Die Kartoffeln mit Schale gar kochen und sofort pellen. Die noch heißen Kartoffeln mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken und abkühlen lassen. Das Apfelmus oder die Banane zur Kartoffelmasse zugeben und alles gründlich verrühren. Nach und nach das Mehl unterkneten, bis ein kompakter Teig entsteht. Die Zwetschgen waschen, halbieren und entkernen. Etwas Zucker hinein streuen. Den Kartoffelteig in 10 Portionen teilen. Aus den einzelnen Teigportionen flache Kreise formen. Jeweils eine Zwetschge darauf geben und mit befeuchteten Händen gleichmäßige Knödel formen. In einem großen Topf reichlich Wasser zum Kochen bringen. Sobald das Wasser sprudelnd kocht, den Herd auf mittlerer Temperatur stellen und die Knödel ins Wasser geben. Die Knödel 10-15 Minuten gar ziehen lassen. Sobald sie an der Wasseroberfläche schwimmen, sind sie gar. Die Knödel mit einer Schaumkelle aus dem Wasser heben und kurz abtropfen lassen. Für die Brösel Fett in der Pfanne schmelzen, die Semmelbrösel zugeben und alles kurz verrühren. Dann die noch heißen Knödel in die Pfanne geben und gründlich in den Semmelbröseln schwenken.

Anja Luckas