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Gesundheit & Fitness

Volle Aufmerksamkeit für Long-COVID-Betroffene

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Seit Juni 2021 bietet die DAK-Gesundheit als erste Krankenkasse in Deutschland eine kostenlose Telefon-Hotline rund um das Thema „Long COVID“ an. Alle DAK-Versicherten können sich hier beraten lassen – von geschulten Gesundheitsberaterinnen und -beratern. Corinna Auers ist eine von ihnen und berichtet hier von ihren Erfahrungen.

„Es schmerzte an verschiedenen Körperstellen, das Atmen fiel mir schwer, mein Kreislauf machte Probleme, ich hatte Wortfindungsstörungen und meine Konzentration ließ nach. Jetzt habe ich Achtsamkeit gelernt und setze meine Prioritäten anders.”

Daniela Kuge (46), Landtagsabgeordnete aus Sachsen

Was ist Long COVID genau?
Unter Long COVID verstehen Medizinerinnen und Mediziner die Spätfolgen einer COVID-19-Erkrankung. Also Symptome, die noch mindestens drei Monate nach der eigentlichen Akuterkrankung auftauchen. Das reicht von verminderter Leistungsfähigkeit und Konzentrationsschwäche über Kreislaufbeschwerden und Kopfschmerzen bis hin zu Herz-Rhythmus-Störungen und Angstzuständen. Welche Symptome auftreten, ist sehr individuell – manche Menschen haben nur ein Symptom, manche die gesamte Palette. Manche Symptome erscheinen in Intervallen, andere sind ständig da. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass die eigentliche COVID-19-Erkrankung davor sehr mild verlaufen ist.

Was sind typische Themen und Fragen von Anrufenden?
Das ist total unterschiedlich. Es gibt Menschen, die wollen sich einfach nur generell informieren, weil sie unsicher sind, was Long COVID ist und ob sie betroffen sind. Manche Anrufende haben Angst, dass sie das Thema nun womöglich ein Leben lang begleitet. Andere haben konkrete Fragen zum Thema Wiedereingliederung bei der Arbeit. Und wieder andere benötigen eine bestimmte Fachärztin oder einen bestimmten Facharzt. Um nur einige Beispiele zu nennen.

Welche konkreten Hilfestellungen können Sie Betroffenen geben?
Wir sind keine medizinischen Fachkräfte, aber wir haben eine wichtige Beratungs- und Lotsenfunktion beim Umgang mit Long COVID und können Möglichkeiten für nächste Schritte aufzeigen. Wenn wir von den Anrufenden erfahren haben, was der konkrete Bedarf ist, können wir an die richtigen Adressen und Fachleute innerhalb unseres großen Netzwerks vermitteln, um eine schnelle Versorgung einzuleiten. Zum Beispiel an die Rentenversicherung in Sachen Rehabilitation oder an bestimmte Fachärztinnen und Fachärzte aus den Bereichen Pneumologie, Neurologie oder Psychiatrie – je nach Symptomatik. Um schnellstmöglich einen Arzttermin zu bekommen, kann zum Beispiel die Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigung des jeweiligen Bundeslandes eingeschaltet werden. Außerdem können wir an lokale Ambulanzen von Unikliniken sowie Long-COVID-Selbsthilfegruppen verweisen. Zusätzlich haben unsere Versicherten die Möglichkeit, auch passende Leistungsangebote prüfen zu lassen.

Können die Anrufenden auch anonym bleiben, wenn sie das wollen?
Selbstverständlich können sie anonym bleiben, um eine Beratung zu bekommen. Wenn weitergehende Fragen bestehen, die die Versichertennummer erfordern würden, klären wir das mit den Anrufenden natürlich ab – aber das ist freiwillig.

Was passiert nach dem Beratungsgespräch? Kann sich ein Anrufender wieder melden?
Sollten noch weitere Fragen oder Unsicherheiten bestehen, können sich die Betroffenen jederzeit wieder bei uns melden. Da haben sie den absoluten Freiraum. Wir sind immer da, um weiterzuhelfen. Oder auch, um einfach zuzuhören.

Mit Blick in die Zukunft: Was wünschen Sie sich für die Versorgung von Long-COVID-Erkrankten?
Ich würde mir wünschen, dass insgesamt viel mehr über Long COVID aufgeklärt wird, denn es besteht noch sehr große Unwissenheit und Unsicherheit in der Bevölkerung. Toll wäre auch, wenn noch mehr Krankenkassen unserem Beispiel folgten und wir kassenübergreifend zusammenarbeiten könnten, um das große Thema Long COVID gemeinsam in den Griff zu kriegen.

Das Gespräch führte Thomas Corrinth

Hilfe im Dschungel der Angebote gibt DAK-Gesundheitsberaterin Corinna Auers am Telefon.

 

Mehr Informationen zu den gesundheitlichen Langzeitfolgen von COVID-19 finden Sie in den FAQs des Robert Koch-Instituts.
Unser Angebot:

Hotline-Hilfe bei Long COVID

Wer nach einer überstandenen COVID-19-Infektion noch Wochen oder Monate unter Husten oder Kurzatmigkeit, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Herzklopfen, Brust- oder Gelenkschmerzen bis hin zu Depressionen und Schlaflosigkeit leidet, gehört vielleicht zu den 10 bis 15 Prozent, die ein Long-COVID- oder auch Post-COVID-Syndrom (PCS) entwickelt haben.

Um eine gesicherte Diagnose zu stellen, ist Ihre Hausarztpraxis die richtige Anlaufstelle. Doch auch wir, Ihre Krankenkasse, können Ihnen kompetente Hilfen vermitteln und Sie durch den Dschungel der zahlreichen Beratungsangebote führen. Dafür haben wir eine spezielle Long-COVID-Hotline eingerichtet, über die unsere gut vernetzten Gesundheitsberaterinnen und -berater Sie schnell in die richtigen Hände vermitteln können – ob bei Fachärztinnen und -ärzten, Selbsthilfegruppen oder psychologischen Beratungsangeboten.

Die Hotline steht allen DAK-Versicherten zur Verfügung. Sie haben die Möglichkeit, sich individuelle Beratung einzuholen und gleich auch passende Leistungsangebote prüfen zu lassen.

Sie erreichen uns zu folgenden Zeiten:
Montags bis freitags von 9 bis 14 Uhr.

Rufen Sie an unter:

DAK-Long-COVID-Hotline
040 325 325 922

(Sie zahlen lediglich den Anruf zum Ortstarif.)