Der DAK-Gesundheitsreport „Rätsel Rücken“ hat gezeigt: Die Deutschen sind von Rückenschmerzen geplagt. Mit Walken können Betroffene ihrer Gesundheit etwas Gutes tun. Der gemäßigte Ausdauersport bringt Millionen Menschen in Schwung. Vorteil: Gelenke und Kreislauf werden weniger stark belastet als bei anderen Sportarten.
Walking ist auch in diesem Jahr wieder der große Bewegungstrend. Draußen zu sein bei frischer Luft, intensiv die Natur zu erleben und dabei schneller als bei einem Spaziergang voranzukommen, motiviert viele und ist gut für die Gesundheit – auch für den Rücken.
Dabei sind Walking (ohne Stöcke) und Nordic Walking (mit Stöcken) für Menschen jeden Alters geeignet. Auch das Körpergewicht spielt keine Rolle, denn Walking entlastet den Bewegungsapparat und ist daher auch für schwere Menschen und für Menschen mit Knie- und Rückenproblemen perfekt.
Warum ist Walking so gesund?
- Walking regt die Durchblutung an, stärkt das Gefäßsystem und trainiert die Ausdauer. Der Körper wird mit Sauerstoff und Energie versorgt, man fühlt sich energiegeladen und beschwingt.
- Muskeln, Gelenke, Sehnen und Bänder werden relativ schonend und gleichmäßig beansprucht.
- Die Rotationen im Beckenbereich sorgen dafür, dass die Bandscheiben besser mit Nährstoffen versorgt werden sowie an Festigkeit und Elastizität gewinnen.
- Die Wirbelsäule wird beim Walking stabilisiert, Bauch- und Rückenmuskeln arbeiten optimal zusammen, die stabilisierende Tiefenmuskulatur des Rumpfes wird besonders angesprochen.
- Dass Walking natürlich auch Kalorien verbrennt, ist ein schöner Nebenaspekt.
Allein oder in der Gruppe? Wie man es mag! Manch einer schätzt beim schnelleren Gehen die Ruhe und ordnet im Kopf seine Gedanken. Das geht allein besonders gut! Aber kaum ein Sport eignet sich so gut für das gemeinsame Bewegen wie Walking. Die Geschwindigkeiten in einer Geh-Gruppe sind häufig annähernd gleich, sodass die Gruppe nicht auseinanderfällt.
Für das Walking gibt es keine vorgegebene Geschwindigkeit. Besser ist, sich am Pulsschlag – maximal 110 bis 120 Herzschläge pro Minute – zu orientieren. Sie sollten sich also beim Walken immer noch mit Ihren Gehpartnern unterhalten können. Der Austausch ist zudem gut für die Seele, die Zeit vergeht bei einem guten Gespräch bekanntermaßen wie im Fluge. Insgesamt ist zweimal in der Woche super.
Nicht übertreiben! Es gibt also für gesunde Menschen viele Gründe, mit dem Walking zu beginnen. Nach einem längeren Krankenhausaufenthalt, bei Atemnot oder chronischen Erkrankungen sollte man vor dem Walking-Start aber besser seinen Arzt um Rat fragen. Wichtig auch beim Walking: Niemals übertreiben!
Rüdiger Straub

Was bedeutet Walking? Walking kommt vom Englischen „to walk“ und bedeutet „gehen“, „spazieren“, „wandern“. Nordic Walking ist die sportlichere Variante mit Stöcken – der Stockeinsatz beansprucht zusätzlich die Oberkörper-Muskulatur.

Passende Ausrüstung: Sportkleidung oder bequeme Kleidung aus Baumwolle und gut gedämpfte Sportschuhe sind völlig ausreichend. Wer in der Dämmerung oder gar in der Dunkelheit walkt, sollte auf reflektierende Kleidung achten.

Walking-Witz: Treffen sich ein Läufer und ein Walker. Sagt der Läufer: „Und wie läuft’s?" Darauf der Walker: „Es geht!"
Drei Fragen an:
Prof. Ingo Froböse, Deutsche Sporthochschule Köln
1 Worin unterscheidet sich Walking vom Spaziergang?
Beim Spazierengehen strengen wir uns ja meistens nicht besonders an. Walking ist erheblich aktiver. Wir rollen beim schnelleren Gehen den ganzen Fuß von der Ferse bis zum großen Zeh ab und stoßen uns dann richtig ab. Da kommt es auf die Dynamik an! Auch die Arme hängen nicht einfach runter, sondern werden auf Brusthöhe aktiviert. Das macht Spaß und ist gesund.
2 Eignet sich Walking auch bei Rückenschmerzen?
Auf jeden Fall! Der Rücken hat ja kleine tiefe Muskeln, die ziehen diagonal von Wirbelkörper zu Wirbelkörper. Durch die Rotation werden diese beansprucht. Gehen, auch Walking, stabilisiert den Rücken. Es ist eine ganz natürliche Form des Rückentrainings.
3 Welche Auswirkung hat Walking auf die Seele?
Der monotone Rhythmus des Gehens bringt uns in einen meditativen Zustand. Nach gut 20 Minuten fliegen die Gedanken, Sorgen werden wie weggeatmet. Wir kommen in eine gute Balance und fühlen uns befreit.