Wenn an Weihnachten Familie, Verwandte, Freundinnen und Freunde aufeinander treffen, birgt das hohes Konfliktpotenzial. Aus dem Fest der Liebe wird schnell ein Fest der Ärgernisse. Mit unseren Tipps kommen Sie friedlich durch die Festtage und vermeiden typische Stressfallen.
„Ein Fest der Freude. Leider wird dabei zu wenig gelacht.“ Teilen Sie Jean-Paul Sartres Gedanken über Weihnachten? Dann wird es Zeit, etwas zu ändern!
1.
Es muss nicht alles perfekt sein
Perfektionismus ist ein Stressgarant – nicht nur an Weihnachten. Die Wohnung tadellos aufgeräumt, die Deko stimmig und das Essen auf den Punkt: Oft setzen wir uns mit unseren eigenen Vorstellungen viel zu stark unter Druck. Seien Sie etwas nachsichtiger mit sich selbst, sonst haben Sie sich schon völlig verausgabt, bevor die Feierlichkeiten richtig losgehen. Wer stundenlang für das perfekte Weihnachtsmenü in der Küche stand, reagiert natürlich schnell etwas dünnhäutig, wenn Tante Martha gerade auf Diät ist und die Kinder viel lieber Nudeln statt Gans essen würden.
2.
Gelassen bleiben und Humor bewahren
Den Weihnachtsbraten in der Schlachterei vergessen, die Katze hat den Tannenbaum umgeworfen oder die Gäste sagen in letzter Sekunde ab. Die Festtage sind voller kleinerer und größerer Unwägbarkeiten, die sich nicht vorhersehen lassen. Jetzt gilt nur eines: gelassen bleiben und den Humor bewahren. Lachen Sie gemeinsam herzlich über die Situation, das befreit. Und sehen Sie es positiv – geht etwas schief, können Sie sich diese Geschichte noch jahrelang erzählen.
3.
Keine zu hohen Erwartungen haben
An Weihnachten sollen am besten alle permanent glücklich sein und sich freuen. Wer mit so hohen Erwartungen in die Festtage geht, der wird zwangsläufig enttäuscht und der erste Streit ist quasi vorprogrammiert. Harmonie und Besinnlichkeit lassen sich nicht erzwingen. Gehen Sie die Tage lieber etwas lockerer an und schrauben Sie Ihre Erwartungen herunter. Es muss nicht das beste Weihnachtsfest aller Zeiten werden. Genießen Sie lieber die kleinen, feinen Momente mit Ihren Lieben.4.
Erwartungen klären
Jede und jeder hat ganz eigene Vorstellung von Weihnachten. Für manche gehört der Gänsebraten zum Fest, für andere die Abendmesse in der Kirche und einige möchten unbedingt gemeinsam singen. Versuchen Sie schon frühzeitig zu erfragen, wer welche Erwartungen an die Feiertage hat, damit es nicht zu unangenehmen Überraschungen kommt.
5.
Kompromisse finden
Nicht immer lassen sich alle Vorstellungen der Beteiligten vereinbaren. Dann gilt es, Kompromisse zu finden. Auch müssen nicht sämtliche Programmpunkte gemeinsam stattfinden. Wenn jede und jeder einen Teil seiner persönlichen Weihnachtsideen umsetzen kann, sollten am Ende alle zufrieden sein. Gehen die Vorstellungen zu stark auseinander, kann man überlegen, ob jedes Jahr auf die gleiche Art gefeiert werden muss oder nicht einfach mal variiert werden kann, sodass alle auf ihre Kosten kommen.
6.
Aufgaben verteilen
Den Tannenbaum schmücken, schnell noch die letzten Einkäufe erledigen, das Essen vorbereiten, Last-minute-Geschenke einpacken und, und, und … An Weihnachten ist die Aufgabenliste meist zu lang für eine Person, das sorgt schnell für Frust. Doch gemeinsam können Sie es schaffen. Binden Sie alle Familienmitglieder und Gäste mit ein. So kann auch gleich jeder seinen Beitrag zum Gelingen des Festes leisten. Wenn jeder ein paar Aufgaben übernimmt, kann sich auch niemand ungerecht behandelt fühlen. Kinder haben meist viel Freude am Tisch decken und Servietten falten, Übernachtungsgäste können ihre Betten durchaus selbst beziehen und die Zubereitung der verschiedenen Mahlzeiten lässt sich auch gut aufteilen.
7.
Weniger ist mehr – Zeitdruck reduzieren
Drei Tage und so viele Termine. Die eigene Verwandtschaft, die Familie der Partnerin oder des Partners, Freundinnen und Freunde, die mal wieder nach Hause kommen. Alle möchten wir treffen. Doch wenn von Termin zu Termin gehetzt und dabei eventuell noch einige Fahrzeit in Auto oder Bahn bewältigt werden muss, schwindet die gute Weihnachtslaune schnell dahin. Versuchen Sie, Termine zu bündeln: die Verwandtschaft an einen Tisch zu bekommen, die Freundinnen und Freunde gemeinsam in einem Café zu treffen. Ist das immer noch zu viel – setzen Sie bewusst Prioritäten. Nicht alles muss an Weihnachten stattfinden. Mit weniger Zeitdruck können Sie die Feiertage besser und entspannter genießen.
8.
Traditionen hinterfragen
Meist haben wir an Weihnachten ein immer gleiches Prozedere und tappen dadurch auch jedes Jahr wieder in die gleichen Stressfallen. Deswegen macht es durchaus Sinn, seine eigenen Traditionen ab und an auf den Prüfstand zu stellen und sich vom „das macht man so“ zu befreien. Mit ein paar kleinen Veränderungen der Weihnachtsrituale lassen sich wiederkehrende Konflikte und Diskussionen manchmal schon im Vorfeld aus dem Weg schaffen. Überlegen Sie doch auch einmal, den Kreis der Feiernden zu verändern. Durch eine andere Konstellation an Personen ergeben sich neue Impulse und eingefahrene Situationen lösen sich ganz von alleine auf.
9.
Konflikte ruhen lassen
Die Weihnachtstage sind oft besonders emotional aufgeladen und deswegen kein guter Zeitpunkt, um alte Streitpunkte zu klären. Auch wenn endlich mal wieder die ganze Familie zusammensitzt, sollten Sie versuchen, Konflikte ruhen zu lassen und gemeinsam das Fest zu genießen. Falls es dringenden Klärungsbedarf gibt, suchen Sie noch vor Weihnachten das Gespräch und vergeuden Sie nicht die Feiertage mit Streitereien.
10.
Pausen gönnen
Wenn ein Programmpunkt den nächsten jagt, bleibt irgendwann die Feierlaune auf der Strecke. Auch verbringen wir viel mehr Zeit am Stück in Gesellschaft als gewöhnlich. Diese viele Nähe bedeutet besondere Anstrengung, die Sie vermeiden können, indem Sie die Besuchszeiten verkürzen und bewusst auch Pausen einplanen. So können Sie Ihren eigenen Akku aufladen und die weiteren Feierlichkeiten entspannter angehen. Geben Sie offen zu, wenn Ihnen gerade alles zu viel wird und ziehen Sie sich eine Weile zurück. Meist haben dafür alle Verständnis und Sie können mit neuer Energie das Fest genießen.
11.
Bewegung für alle
Vergessen Sie nicht, ab und zu raus zu gehen. Bewegung und frische Luft machen den Kopf frei und sorgen für Entspannung. Das ist nicht neu, aber gerade während der Weihnachtstage besonders hilfreich. Oft geht eine Mahlzeit in die nächste über, das viele Essen macht müde und damit auch schneller gereizt. Sorgen Sie für einen gesunden Ausgleich und etwas Abwechslung. Kinder sollten wenigstens einmal am Tag ausgelassen toben können und auch Erwachsenen tut die Bewegung gut. Nach einem Weihnachtsspaziergang oder einem kleinen Ausflug kommen alle erfrischt und gut gelaunt zurück.