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Gesundheit & Fitness

Plötzlich Zeitumstellung?

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Für manche kommt die Zeitumstellung immer wieder überraschend. Sie merken es sogar erst, wenn der Zeiger auf der Uhr falsch steht. Einigen schlägt die Zeitumstellung auf das mentale Wohlbefinden. Unser Körper benötigt ungefähr eine Woche, um wieder in den gewohnten Rhythmus zu kommen. Deshalb sollten wir jetzt besonders achtsam sein und uns nicht zu viel vornehmen. Kleiner Tipp: Wenn Sie sich bereits eine Woche vorher – Stück für Stück – auf die neue Zeit vorbereiten, gelingt die Umstellung am besten. Die DAK-Gesundheit hat nachgefragt: Wie stehen die Menschen zur Zeitumstellung?

Knapp ein Drittel der Menschen leidet nach der Zeitumstellung an gesundheitlichen oder psychischen Problemen. Nur jeder Fünfte hält sie noch für sinnvoll. 29 Prozent der Befragten haben Beschwerden beim Wechsel zur Winterzeit: ein Höchststand der vergangenen Jahre. Die Zeitumstellung bedeutet für viele Menschen eine enorme körperliche Belastung. Besonders häufig treten nach dem Drehen an der Uhr Schlaf- und Konzentrationsstörungen sowie Müdigkeit auf. Jeder Zehnte leidet gar unter depressiven Verstimmungen. 15 Prozent aller Erwerbstätigen kam nach der Zeitumstellung schon einmal zu spät zur Arbeit.

Die innere Uhr kommt durcheinander

Franziska Kath, Diplom-Psychologin der DAK-Gesundheit, erklärt: „Psychische Probleme kommen nach der Zeitumstellung häufig vor. Wer schon einmal mehrere Nächte hintereinander mit wenig Schlaf auskommen musste, kennt das Problem: Die innere Uhr kommt durcheinander. Die beste Medizin ist dabei die Zeit selbst: Nach ein paar ruhigen Tagen und genügend Schlaf hat sich der Körper wieder richtig eingestellt. Wer es nach dem Dreh an der Uhr also erst einmal ruhiger angehen lässt, ist auf der sicheren Seite.“

Abschaffung geplant

Die Zeitumstellung abschaffen oder beibehalten? Darum ging es auch bei der EU-Umfrage im August 2018 zur Sommerzeitregelung in Europa. 84 Prozent der Teilnehmer sprachen sich damals für eine Abschaffung der Sommerzeit aus. Auch drei Viertel der Teilnehmer der aktuellen DAK-Umfrage sind der Meinung, die Zeitumstellung sei überflüssig und sollte abgeschafft werden. Mit 67 Prozent wünscht sich die große Mehrzahl der Befragten dann im Anschluss eine neue europaweit einheitliche Zeitregelung.

Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker kündigte im Frühjahr 2019 an, den Bürgerwillen schnellstmöglich umzusetzen. Der Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments schlug eine Abschaffung bis zum Jahr 2021 vor. Am 26. März 2019 stimmte das EU-Parlament in Straßburg diesem Vorhaben zu. Damit ist eine wichtige Hürde genommen. Doch weitere konkrete Planungen auf EU-Ebene fehlen bisher. Für eine endgültige Abschaffung wäre ein Beschluss des Rats der Europäischen Union nötig. Bislang steht das Thema jedoch nicht auf der Agenda.

Warum gibt es überhaupt die Sommerzeit?

Ohne die Sommerzeit würde die Sonne in Deutschland in der Spitze schon um vier Uhr aufgehen und gegen 21 Uhr wieder untergehen. Mit Sommerzeit verschieben sich Sonnenaufgang und Sonnenuntergang auf etwa fünf und 22 Uhr. Bei einem normalen Tagesablauf beschert uns die Sommerzeit also eine Stunde länger Licht.

In Deutschland wurde die Sommerzeit im Jahr 1980 infolge einer Ölkrise eingeführt. Ziel war es, Energie zu sparen. Der tatsächliche Nutzen in dieser Hinsicht ist allerdings sehr umstritten. Seit 1996 gilt die Sommerzeit in der gesamten EU und beginnt jeweils am letzten Sonntag im März. Am letzten Sonntag im Oktober werden die Uhren dann in allen Staaten der EU wieder auf die Winterzeit zurückgedreht.