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Erste Hilfe auf der Piste
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Pannenhilfe auf der Piste

So kommen Sie sicher durch die Wintersport-Saison

Winterzeit ist Ski-Zeit! Ob im In- oder Ausland gilt: Um sicher auf der Piste unterwegs zu sein, bedarf es einer guten Vorbereitung. Dazu gehört auch die passende Absicherung gegen Unfälle und Krankheiten. 

Knochenbrüche, Knieschäden und Wirbelsäulenverletzungen: Die Berichte über verunglückte Wintersportler in Österreichs Skigebieten reißen nicht ab. Fachleute sehen die Hauptursachen in schwierigen Pistenverhältnissen aufgrund der Witterung und mangelnder „Ski-Fitness“ nach den Corona-Jahren. Nach einem schweren Unfall ist eine schnelle Versorgung entscheidend für den Heilungsprozess.

Akribisch hatten sich Markus Müller und seine Frau Anja auf ihren Skiurlaub vorbereitet. „Gemeinsam mit unserem Sohn Finn haben wir ein schönes 4-Sterne-Hotel ausgesucht und uns in verschiedenen Reiseführern über die Region informiert“, erinnert sich Anja Müller. In Tirol angekommen, verlebte die junge Familie dann auch fantastische erste drei Tage. Vor allem Finn war ganz aus dem Häuschen: Schnee kannte er zwar schon vom Skifahren im Sauerland, aber so viel wie im Zillertal hatte der Zehnjährige noch nie gesehen. Auf die große Begeisterung folgte die Ernüchterung am vierten Urlaubstag: „Bei der Abfahrt habe ich eine Kurve wohl falsch eingeschätzt. Da war nichts zu machen“, erinnert sich Markus Müller. Er stürzte schwer, die Diagnose: Oberschenkelbruch, Prellungen am ganzen Körper und eine leichte Gehirnerschütterung.

Volle Pisten, vereiste Stellen, ein Moment der Unachtsamkeit – manchmal ist ein Sturz unvermeidbar. Statistisch gesehen landen alle Skifahrenden einmal im Schnee. In den meisten Fällen kann die Abfahrt nach einem Sturz problemlos fortgesetzt werden. Doch nicht immer endet ein Sturz glimpflich.

Was tun, wenn mir plötzlich ein Unfall passiert?
Bleiben Sie ruhig und führen Sie einen kurzen Selbstcheck durch. Wie fühlen Sie sich? Haben Sie Schmerzen? Wenn ja, wo? Können Sie alle Gliedmaßen bewegen? Sobald Sie Verletzungen feststellen, wenn Ihnen schwindelig ist oder Sie einzelne Körperteile nicht mehr spüren, rufen Sie umgehend um Hilfe. Versuchen Sie nicht, selbstständig aufzustehen – vor allem bei Wirbelsäulen- und Kopfverletzungen können Bewegungen fatal sein.

Wie verhalte ich mich, wenn ich in einen Unfall verwickelt bin oder einen Sturz beobachte?
Am besten verhalten Sie sich so, wie Sie es bei einem Unfall im Straßenverkehr tun würden. Wichtig ist, dass Sie sich nicht vom Unfallort entfernen – auch auf der Piste kann man Fahrerflucht begehen. Sichern Sie die Stelle, damit keine weiteren Personen in den Unfall verwickelt werden. Skier und Skistöcke eignen sich dazu besonders: Stecken Sie sie einfach über Kreuz und hangaufwärts in den Schnee. Holen Sie sich weitere Hilfe von anderen Skifahrerinnen und Snowboardern. Beginnen Sie dann mit Erste-Hilfe-Maßnahmen:

  • Sprechen Sie das Unfallopfer an und prüfen Sie Atmung und Puls.
  • Erfragen Sie Schmerzen und Beweglichkeit der Person. Versuchen Sie gemeinsam, schwere Verletzungen auszuschließen.
  • Nur wer sich selbstständig bewegen kann, darf an den Rand der Piste transportiert werden.
  • Ist die verunglückte Person bewusstlos, atmet jedoch: Bringen Sie sie in die stabile Seitenlage und setzen Sie einen Notruf ab.
  • Atmet die Person nicht mehr: Setzen Sie erst den Notruf ab und beginnen Sie umgehend mit der Wiederbelebung. Wechseln Sie sich am besten mit anderen Skifahrern und Snowboarderinnen ab, da die Herz-Lungen-Reanimation sehr anstrengend ist.

 

Der DAK-EuropaService ist ein spezieller Service der DAK-Gesundheit für das europäische Ausland. Damit werden Versicherte im Bedarfsfall weit über dem gesetzlichen Leistungs-Niveau in allen Fachbereichen und Behandlungsgebieten versorgt. Die Abrechnung erfolgt bequem über die Versichertenkarte.

Wintersport-Aktive, die in den Tiroler Skigebieten um Sölden, Imst und Mayrhofen verunfallen, profitieren von Komplett-Behandlungen unter dem Dach der medalp-Klinikgruppe und stark verkürzten Krankenhaus-Aufenthalten – ohne Wartezeit und Vorkasse. Verunglückte Wintersport-Aktive müssen wegen der Schwere ihrer Verletzung oftmals stationär behandelt werden. Durch die schnelle Versorgung in den medalp-Kliniken in Pistennähe können dennoch die meisten Patientinnen und Patienten bereits am nächsten Tag wieder entlassen werden. Notwendige Heil- und Hilfsmittel wie ambulante Physiotherapie oder Krücken gehören dazu. Auch spätere Metallentfernungen werden auf Wunsch vom gleichen Operateur und ohne Zusatzkosten vorgenommen.

Die medalp-Gruppe zählt zu den innovativen und qualitativ hochwertigen Privatklinik-Verbünden in Tirol. In den Kliniken werden jährlich 22.000 ambulante Erstversorgungen und 3000 Operationen durchgeführt.

 

 

Wie erreiche ich die Bergrettung? 
Die Notrufnummer 112 gilt europaweit. Notrufe sind international kostenfrei und netzunabhängig möglich. Zusätzlich erreichen Sie die Bergrettung in verschiedenen Ländern und Regionen Europas über unterschiedliche Rufnummern.

Wählen Sie

  • in Österreich die 140
  • in der Schweiz die 144
  • in Italien und Südtirol die 118
  • in Frankreich die 15

Die Ansprechpartner in der Rettungsleitstelle werden alle wichtigen Informationen erfragen. Rufen Sie sich dennoch die fünf W-Fragen ins Gedächtnis: Wo hat sich der Unfall ereignet? Was ist geschehen? Wie viele Personen sind verletzt? Welche Art von Verletzungen haben Sie erkannt? Wer meldet den Unfall?

Erste Hilfe auf der Piste – Bergrettung

Wer bezahlt die Bergung bei einem Skiunfall?
Die Kosten für einen Skiunfall hängen zu einem Großteil von der Art der Verletzung und dem Unfallort ab. Gerade im Ausland kann ein Sturz teuer werden: Ohne geeignete Zusatzversicherungen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen lediglich die Behandlungskosten nach deutschem Tarif. Oft werden erheblich weniger Kosten erstattet, als nötig. Es ist daher ratsam, Vorkehrungen zu treffen.

Auch Markus Müller hat vorgesorgt: Dank des DAK-EuropaService bekam er eine Komplettbehandlung in einer Klinik vor Ort. „Praktisch war auch, dass wir nicht in Vorkasse treten mussten, sondern alles bequem über die Versichertenkarte abgerechnet wurde“, so Anja Müller. Ergänzt wurde die Behandlung durch eine ambulante Physiotherapie vor Ort. Inzwischen ist Markus Müller vollständig genesen, dem nächsten Skiurlaub steht nichts im Wege. Dann soll es in die Rocky Mountains gehen „Wenn uns dort so etwas wie in Tirol passiert, kann das schnell tausende von Euro kosten. Und da ist noch kein möglicher Rücktransport nach Deutschland dabei“, erzählt seine Frau. „Um auf der sicheren Seite zu sein, werden wir nun die Zusatzversicherung DAK Plus Reise abschließen.“ Mit diesem Rundum-Schutz können die Müllers unbesorgt noch viele Pisten erobern – egal, wo auf der Welt.

 

 

 

Erste Hilfe auf der Piste – Bergrettung

Thomas Corrinth, Julia Meier