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Eine Lebensretterin und eine Heldin

Diese Geschichte hat ein Happy End: Carina Auer hat sich in Passau als Stammzellspenderin bei der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern (AKB) registrieren lassen. Vier Jahre später hat sie Kristina Kozlenko aus Russland damit das Leben gerettet. Jetzt trennt die beiden nichts und niemand mehr.

Die Geschichte von Carina Auer und Kristina Kozlenko beginnt am 5. März 2010 in Passau mit einem kleinen Pikser. Ein kurzer Augenblick, der ein Leben retten und zwei junge Frauen für immer miteinander verbinden wird. Im Winter vor neun Jahren lässt sich Carina bei der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern (AKB) als Stammzellspenderin registrieren. „Ich wusste zu diesem Zeitpunkt nur, dass die Aktion etwas Gutes ist, um anderen zu helfen“, erzählt die heute 28-Jährige. Dass sie tatsächlich einmal zur einzigen Hoffnung für einen anderen Menschen werden wird? Diese Wahrscheinlichkeit schätzt sie als gering ein. Doch es kommt anders, die kurze Blutentnahme erweist sich als Glücksfall für Kristina.

Was ist AKB?

Die Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern (AKB) gibt es seit 25 Jahren. Ihr Ziel: mit einer Stammzellspende Leben retten. Die Spenderdatei ist weltweit vernetzt. Sie nimmt Personen in ihr Register auf, die bereit sind, für Leukämiepatientinnen und -patienten irgendwo auf der Welt lebensrettende Stammzellen zu spenden. Aktuell sind fast 310.000 Spenderinnen und Spender registriert, sie ist damit eine der größten Dateien der Welt.

Kristinas Kampf um ihr Leben

Während Carina nach der Registrierung ihren Schulabschluss macht und später studiert, kämpft die Russin Tausende Kilometer entfernt um ihr Leben. Fieber, Knochenschmerzen, bleierne Müdigkeit, häufige Blutungen – es steht sehr schlecht um die junge Frau. Schnell ist klar: Sie hat Leukämie. Nur eine Stammzellspende kann ihr Leben retten. Doch eine passende Spenderin oder einen passenden Spender gibt es in Russland nicht. „Die Ärzte gaben mir den Rat, im Ausland zu suchen“, erinnert sich die heute 25-Jährige. Das Hoffen und Bangen wird begleitet von Geldsorgen, denn die Kosten für eine medizinische Behandlung muss die Patientin in ihrem Heimatland selbst tragen. Verwandte und Freunde, auch fremde Sponsoren helfen mit, gut 30.000 Euro kommen zusammen. Am 7. April 2014 die erlösende Nachricht: Es ist eine passende Spenderin gefunden. Carina aus Deutschland. Das allerdings weiß Kristina nicht. Wer ihr das Leben retten wird, erfährt sie erst sehr viel später. Auch Carina bekommt nur wenige Informationen.

 

Carinas selbstlose Hilfe

„Der Arzt durfte mir nicht viel verraten. Ich wusste nur, dass es sich um ein Mädchen, Jahrgang 1994 handelt, das in einem sehr großen osteuropäischen Land lebt. Es war nur drei Jahre jünger als ich, das hat mich emotional sehr bewegt“, sagt Carina. Als sie vier Jahre nach ihrer Registrierung bei der AKB erfährt, dass sie eine Stammzellspenderin sein kann, weint sie vor Freude. Ihre engsten Vertrauten sind nicht ganz so euphorisch. Einen kurzen operativen Eingriff vornehmen lassen, obwohl man selbst gar nicht krank ist? Die Eltern sind skeptisch. „Mir war aber sofort klar: Wenn ich als Spenderin infrage komme, dann mache ich das“, erzählt Carina. „Eines habe ich mir immer vor Augen gehalten: Wenn Mitglieder meiner Familie, Freunde oder ich selbst Hilfe benötigen, dann wäre ich auch dankbar, wenn wir Hilfe bekommen könnten.“

 

Eingriff mit Happy End

Nach weiteren Voruntersuchungen ist es am 28. Mai 2014 so weit, Carina wird unter Narkose Knochenmark entnommen. Der Eingriff erfolgt problemlos, nach zwei Tagen kann die Biologiestudentin ihr normales Leben wieder aufnehmen. In Russland passiert derweil ein kleines Wunder.

Die Stammzelltransplantation ist erfolgreich. Die Chance, dass Kristina wieder ganz gesund wird, ist sehr hoch. Das jedoch erfährt die Spenderin aus Deutschland erst zwei Jahre später. Im Juni 2016 bekommt sie von der AKB einen Brief, der ihr mitteilt, wie gut es Kristina wieder geht. Wenn sie möchten, können sich die beiden jungen Frauen nun schreiben. Erst anonymisiert, dann mit ihren richtigen Namen.

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