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Der Garten im Herbst

Die große Sommerhitze ist vorbei, Mensch und Natur können wieder durchatmen. Wer jetzt durch seinen Garten geht, wird vielleicht an der einen oder anderen Stelle Opfer der Trockenheit bedauern, aber viele Pflanzen erholen sich noch einmal, bevor sie sich in den Winterschlaf zurückziehen. Und so ist auch im Herbst wieder viel zu tun im Garten.

Jetzt geht es darum, die Früchte der eigenen Arbeit zu ernten und den Garten für die kalte Jahreszeit flott zu machen. Sie können nun die Weichen stellen, wie Ihr Garten im kommenden Jahr aussehen soll. Denn vielleicht haben Sie an der einen oder anderen Stelle bemerkt, dass Ihre Bepflanzung noch optimiert werden kann, oder aber Sie möchten Ihren Garten mit frischen Ideen weiter gestalten.

Herbst ist Erntezeit

Geerntet werden kann jetzt vor allem Kernobst, denn die ersten Äpfel und Birnen sind pflückreif. Sofern die Früchte ohne Fehler sind, können sie lose nebeneinander liegend in Kisten verpackt eingelagert werden. Hat schon mal ein kleiner Vogel zugepickt oder wenn Sie Fallobst einsammeln, reichen die Früchte nur zum sofortigen Verzehr. Fallobst sollten Sie immer wegräumen, und auch Früchte, die am Baum faulen, müssen entsorgt werden. Es droht sonst die Übertragung von Pilzkrankheiten. Aber aus frischem Fallobst lässt sich auch etwas machen. Lecker und schnell zubereitet ist zum Beispiel ein Apple Crumble mit einem Klecks Sahne oder einer Kugel Vanilleeis. Birnen lassen sich gut zu einem Chutney verarbeiten.

Salate, Bohnen oder Tomaten sind jetzt ebenfalls erntereif, wohingegen späte Gemüsesorten wie Kürbis, Mangold oder Kohl noch weit in den Herbst hinein im Beet verbleiben können. Kürbisse freuen sich eventuell über eine Lage Stroh gegen die Feuchtigkeit von unten. Leer gewordene Stellen im Gemüsebeet können neu gefüllt werden, zum Beispiel mit Spinat, Feldsalat oder Radieschen. Oder aber Sie säen Phazelia und Lupinen und graben sie später als Gründünger unter.

Den Garten fürs kommende Jahr gestalten

Während manche Stauden jetzt noch in voller Pracht blühen, können Sie andere schon für den Winter vorbereiten. Durch Teilung vermehren Sie Ihre Stauden, dabei werden sie gleichzeitig verjüngt. Günstiger können Sie kaum an kräftige, junge Pflanzen kommen. Wenn Sie die geteilten Stauden jetzt in die Erde bringen, haben die Pflanzen noch genug Zeit, einzuwurzeln. Dasselbe gilt für immergrüne Gehölze, die Sie in Ihren Garten bringen oder umsetzen möchten. Auch diese mögen es, gerne jetzt gepflanzt zu werden und im Frühjahr am neuen Standort durchzustarten.

Blumenzwiebeln gibt es im Handel. Unzählige Sorten Tulpen, Narzissen, Krokusse stehen zur Auswahl, und diese Frühblüher müssen jetzt in die Erde, wenn sie im Frühjahr sprießen sollen. Haben Sie dafür keine Zeit, können Sie im Frühjahr auch vorgezogene Blumen aus der Gärtnerei pflanzen, aber viel günstiger ist es natürlich, Zwiebeln zu setzen. Für Zwiebeln gilt, dass sie in etwa doppelt so tief in den Boden gepflanzt werden sollen, wie sie hoch sind. Meist liefern große, kräftige Zwiebeln auch große, prächtige Blüten, das gilt es beim Einkauf im Hinterkopf zu behalten. Wenn Sie möchten, dass Ihre Zwiebeln jedes Jahr wieder austreiben, ist das im Sommer gut bewässerte Staudenbeet kein günstiger Standort. Denn wenn die Zwiebeln im Sommer ruhen, haben sie es gerne trocken. Bei viel Feuchtigkeit neigen sie dazu zu faulen.

Für einen geschlossenen und satt grünen Rasen vertikutieren Sie ihn jetzt noch einmal und geben Sie eine letzte Portion Dünger vor dem Winter. Damit kann das Gras gut gelüftet und kräftig genährt dem Frost trotzen. Bevor der Winter dann richtig einsetzt, sollte ein letztes Mal gemäht werden. Dies kann gerne nach dem ersten Frost passieren, denn bis dahin wächst der Rasen noch. Fünf Zentimeter Schnitthöhe können Sie für das letzte Mähen als Richtwert annehmen, längere Halme würden eine Schneedecke nur schwerlich ohne Schaden überstehen. Schattenrasen dagegen sollten Sie etwas länger stehen lassen.

Den Garten winterfest machen

Der Grasschnitt vom letzten Mähen muss unbedingt aufgefangen oder abgeharkt werden, damit der Rasen darunter nicht abstirbt. Wenn Sie Büsche und Bäume zurückgeschnitten haben, lassen Sie das Schnittgut doch durch einen Häcksler laufen und bringen die gehäckselten Stücke zum Mulchen zwischen Stauden und auf Beeten aus. Damit helfen Sie, den Boden zu verbessern und bieten den Pflanzen zusätzlichen Schutz vor Frost. Eine ähnliche Funktion hat Laub, das Sie einfach unter den Büschen liegen lassen können.

Frostempfindliche Pflanzen wie Dahlien oder Zwiebelblumen wie Gladiolen müssen rechtzeitig vor dem Frost aus der Erde geholt und dunkel und kühl eingelagert werden. Rosen sollten bis zur Veredelungsstelle eingepackt werden, hierfür eignen sich Kompost, Tannenzweige oder im Handel erhältliches Abdeckmaterial aus Jute. Vertrocknete Stauden können zurückgeschnitten werden, oder aber Sie lassen die trockenen Pflanzenteile stehen und erfreuen sich daran, wenn im Winter Frost und Eis ihre Blüten daran ansetzen.

An Tiere denken

Bei all unserer Arbeit im Garten müssen wir immer auch bedenken, dass es sich um den Lebensraum vieler Tierarten handelt. Achten wir also am besten darauf, dass die Bepflanzung des Gartens auch für Tiere nützlich ist. Unsere Gartenbewohner freuen über das eine oder andere Stück Obst, das am Baum hängen bleibt, über Nüsse, die vom Baum fallen, oder über mit Nektar gefüllte Blüten. Vögel nehmen Futterstellen dankbar an, und auch Eichhörnchen lassen sich füttern. Wer mag, hängt sich ein extra Futterhäuschen für Eichhörnchen in den Baum, so lassen sich die Tiere auch gut beobachten. Es macht richtig Spaß zuzusehen, wenn die putzigen Nager durch den Garten toben und quiekend einen Baumstamm rauf- und wieder runter rennen. Für die Tiere fast noch wichtiger als Futter sind aber Wasserstellen, in langen trockenen Perioden auch im Herbst und Winter. Heruntergefallenes Laub bietet Nagern und anderen Tieren Schutz vor dem Wetter, ein zusätzlicher Aspekt, weshalb es unter Büschen und in Beeten liegen bleiben sollte.

Das Wichtigste nicht vergessen

Bei all der Arbeit, die der Garten uns macht: Jetzt ist die Zeit, um ihn noch mal richtig zu genießen. Setzen Sie sich doch warm eingepackt mit einer Tasse Kaffee am frühen Morgen auf die Terrasse, atmen Sie tief durch und bewundern Sie die Pracht der spätsommerlichen Stauden und die voll behängten Obstbäume. Bestaunen Sie den riesigen Kürbis auf dem Komposthaufen und das sich langsam bunt färbende Laub an Büschen und Bäumen. Der Rasen im Morgentau lädt zur heimischen Kneipp-Kur ein, und eine Wechseldusche anschließend gibt Ihrem Immunsystem den entscheidenden Kick gegen lästige Erkältungen im Herbst und Winter.

Anke Schmidt