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Klimaretter – Lebensretter: ein Interview

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Die Stiftung viamedica hat das Projekt „Klimaretter – Lebensretter“ für mehr Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen ins Leben gerufen. Von Arztpraxen bis Unternehmen beteiligen sich viele Einrichtungen an dem Projekt. Das Ziel: die Einsparung von CO2 zum Schutz unserer Umwelt. Auch die DAK-Gesundheit bringt sich mit Leidenschaft in das Nachhaltigkeits-Projekt ein. Im Interview erläutert Jörg Bodanowitz, Leiter Unternehmenskommunikation bei der DAK-Gesundheit, wie Nachhaltigkeit in der Krankenkasse gelebt wird.

Herr Bodanowitz, die DAK-Gesundheit beteiligt sich an der Aktion „Klimaretter – Lebensretter“. Warum engagiert sich die Krankenkasse in diesem Bereich?

Die Themen Gesundheit und Nachhaltigkeit haben eine ganz enge Verbindung. Denn zu einem gesunden Leben gehört auch eine gesunde Umwelt. Wir glauben, dass es mit relativ einfachen Mitteln möglich ist, etwas für die Umwelt zu tun – und damit auch für die eigene Gesundheit.

 

Jörg Bodanowitz,
Leiter Unternehmenskommunikation
bei der DAK-Gesundheit

Welchen Stellenwert hat das Thema Nachhaltigkeit bei der DAK-Gesundheit?

Als eine der größten Krankenkassen Deutschlands zeigen wir Haltung bei gesundheitlichen Fragen, die uns als Gesellschaft insgesamt betreffen. Wir stehen für ein ganzheitliches Gesundheitsverständnis, wie wir es mit unserer Initiative „Für ein gesundes Miteinander“ vertreten. Dieses Verständnis schließt auch eine nachhaltige Lebensweise und einen ressourcenschonenden Umgang mit unserer Umwelt ein. Es geht darum, Verantwortung für sich, die Mitmenschen und die Umwelt zu übernehmen. Jeder Einzelne kann diese Verantwortung wahrnehmen und nachhaltig handeln. Dieses Leitmotiv leben wir bei der DAK-Gesundheit.

Welche Maßnahmen sind bereits angelaufen?

Hier gibt es schon einige Beispiele für erfolgreiche Aktionen. So drucken wir unser Kundenmagazin schon seit vielen Jahren auf 100 Prozent recyceltem Papier. Zusätzlich kompensiert die von uns beauftragte Druckerei schädliche CO2-Treibhausgas-Emissionen, die bei der Herstellung von Druckerzeugnissen entstehen, in einem umfangreichen Aufforstungsprogramm. Auch beim Versand unserer Magazine achten wir auf unsere Umwelt und verschicken sie klimaneutral mit DHL GoGreen. Wir versuchen außerdem Dienstreisen zu vermeiden und setzen stattdessen auf Telefon- oder Videokonferenzen. Weitere Maßnahmen prüfen wir derzeit.

Wie wird „Klimaretter – Lebensretter“ innerhalb der DAK-Gesundheit implementiert? Wer steuert die Umsetzung?

Das ist eine freiwillige Aktion, bei der es darum geht, sich im betrieblichen Kontext umweltgerecht und ressourcenschonend zu verhalten. Ich bin hier zwar der Ansprechpartner, aber die Aktion lebt von der Initiative Einzelner. Eine Steuerung ist nicht erforderlich. In einigen Dienststellen machen komplette Teams mit, leben Verhaltensänderungen vor und zeigen, dass das ganz einfach sein kann. Die Einfachheit und die Freiwilligkeit machen den Charme des Projekts „Klimaretter – Lebensretter“ aus. Es geht um alltagsbezogene Themen, beispielsweise darum, dass ich im Meetingraum das Licht ausmache, wenn der Termin vorbei ist, und dass ich nicht jede E-Mail ausdrucke. Mit diesen kleinen Schritten wird die Lebensqualität des Einzelnen nicht eingeschränkt. Wie erfolgreich das ist, belegen erste Zahlen. Bereits nach wenigen Wochen hatten 245 Beschäftigte schon rund 15.000 Kilogramm CO2 eingespart.

Wie binden Sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in das Projekt ein?

Die Aktion „Klimaretter – Lebensretter“ appelliert an die Beschäftigten, an ihrem Arbeitsplatz in kleinen Schritten immer nachhaltiger und umweltbewusster zu handeln. In unserem Intranet geben wir deshalb immer regelmäßig Tipps zur konkreten Umsetzung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motivieren sich gegenseitig, so entsteht eine eigene Dynamik. Auf der Website von „Klimaretter-Lebensretter“ können die Teams sich vergleichen. Das ist ein spielerischer Wettbewerb, der den Spaßfaktor der Aktion erhöht.

Wie wird das Umwelt-Engagement der Kasse von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wahrgenommen und beurteilt? Welches Feedback erhalten Sie?

Das Feedback ist sehr positiv. Als wir die Aktion gestartet haben, gab es eine sehr intensive Diskussion in unserem digitalen Mitarbeiterforum. So viele positive Einträge, wie bei „Klimaretter – Lebensretter“, haben wir dort selten gehabt. Auf der Aktionswebsite gibt es außerdem ein Ranking der Unternehmen, die sich an dem Projekt beteiligen. Mittlerweile ist die DAK-Gesundheit auf Platz fünf vorgerückt. Das zeigt, dass sich das Engagement lohnt und motiviert unsere Beschäftigten zusätzlich. Auch in persönlichen Gesprächen sagen mir Kolleginnen und Kollegen immer wieder, dass es Ihnen wichtig ist, mit der Beteiligung an der Aktion ein Zeichen zu setzen.

Was ist für die Zukunft geplant?

Unser Geschäftsbereich Personal und Ressourcenmanagement prüft aktuell, welche weiteren Möglichkeiten es für uns als Unternehmen gibt, klimaneutraler und umweltbewusster zu agieren. Kürzlich hat unser Vorstand außerdem einen Compliance Verhaltenskodex beschlossen. Ergänzend zur Ausrichtung für die tägliche Arbeit werden damit alle Beschäftigten dazu angehalten, sorgsam mit unseren Ressourcen umzugehen und im Sinne des Umweltschutzes die Auswirkungen unserer Aktivitäten auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten.

Gemeinsam für ein besseres Klima

Im Rahmen des Projekts „Klimaretter – Lebensretter“ engagieren sich Einrichtungen und Unternehmen aus dem Gesundheitsbereich für den Klimaschutz. Mit dem sogenannten Klimaretter-Tool erhalten die Teilnehmer online Tipps für nachhaltiges Handeln am Arbeitsplatz.

Initiatorin des Projekts ist die Stiftung viamedica. Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, Ehrenpräsident der Bundesärztekammer, hat die Schirmherrschaft übernommen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) gefördert.

Das Interview führte Stefan Suhr

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