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Impfen schützt – auch gegen Krebs

Kleiner Pikser mit großer Wirkung
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Masern, Mumps, Röteln – und inzwischen sogar Krebs: Impfen macht das Immunsystem stark im Kampf gegen verschiedenste Krankheiten. Egal ob Kinder, Jugendliche oder Erwachsene, im Alltag oder auf Reisen – eine Impfung ist der wirksamste und sicherste Schutz gegen viele ansteckende und schwere Krankheiten. Außerdem schützen Impfungen nicht nur jeden Einzelnen, sondern verhindern gleichzeitig, dass sich andere anstecken und die Krankheit weiterverbreiten. Die neue HPV-Impfung für Jungen leistet dabei einen wertvollen Beitrag im Kampf gegen Krebs.

Die erste Impfung, die ein Baby schon wenige Wochen oder Monate nach seiner Geburt erhält, ist meist die Grundimmunisierung gegen Masern, Mumps und Röteln. Die Impfquote liegt bundesweit bei mindestens 95 Prozent und ist damit, wie bei fast allen lang etablierten Kinder-Standardimpfungen, auf einem überwiegend hohen Niveau, wie Schuleingangsuntersuchungen zeigen. Trotzdem gibt es weiterhin Verbesserungsbedarf. Gerade bei Auffrischungsimpfungen und neu eingeführten Impfungen liegt die Quote deutlich niedriger.

Durch Impfen sich und andere schützen
Impfen ist nicht nur für Babys und Kleinkinder wichtig. Auch im weiteren Leben bietet eine Impfung bei vielen ansteckenden und schweren Krankheiten den einzigen sicheren Schutz und verhindert zudem die Ausbreitung dieser Krankheiten. So sind zum Beispiel für manche Impfungen Babys noch zu jung und einige Menschen können aufgrund einer chronischen Erkrankung nicht geimpft werden. Sie sind auf die sogenannte Herdenimmunität angewiesen. Das bedeutet, dass die Menschen in ihrem Umfeld geimpft sind und ihnen dadurch Schutz vor einer Ansteckung mit der Krankheit bieten. Der eigene Impfschutz trägt also gleichzeitig zum Schutz der Gemeinschaft bei. Lassen sich ausreichend viele Menschen impfen, können einige Krankheiten sogar komplett verschwinden.

Schutz vor Krebs jetzt auch für Jungen
Humane Papillomviren sind weit verbreitet und können neben Gebärmutterhalskrebs auch andere Krebsarten auslösen – und das nicht nur bei Frauen, wie neueste Studien zeigen. Die ständige Impfkommission (STIKO) reagierte deswegen umgehend und empfiehlt die bei Mädchen bereits seit 2007 eingesetzte HPV-Impfung nun auch für Jungen. Mit dieser Ausweitung wurde ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Krebs gemacht. Denn die empfohlene Immunisierung der Jungen schützt natürlich zugleich auch die Mädchen.

Warum sind humane Papillomviren (HPV) so gefährlich? Humane Papillomviren werden am häufigsten durch Geschlechtsverkehr übertragen. Jeder Mensch erkrankt nach Expertenaussagen einmal im Leben an einer HPV-Infektion. Normalerweise wehrt unser Immunsystem diese ab und wir bemerken die Infektion gar nicht. Manchmal gelingt dies jedoch nicht. Einige HP-Viren, sogenannte Hochrisikotypen, können Krebsvorstufen und Gebärmutterhalskrebs auslösen. Studien belegen nun zudem den Zusammenhang der HP-Hochrisikotypen mit Anal- und Peniskrebs sowie Karzinomen im Mund- und Rachenraum.

 

Gebärmutterhalskrebs besiegen
Momentan ist die Impfquote gegen HP-Viren mit rund 33 Prozent in Deutschland noch sehr niedrig. In Australien, wo sie bei 80 Prozent liegt, sind Mediziner schon optimistisch, den Gebärmutterhalskrebs ganz zu besiegen. An diesem erkranken in Deutschland rund 4.600 Frauen jährlich, 1.600 sterben daran. Durch den breiten Impfschutz, so schätzen Experten, könnte im Jahr etwa 6.000 Krebs- und sonstigen Erkrankungen bei Frauen und Männern vorgebeugt werden.

 

HPV-Impfung für Jungen als freiwillige Leistung der DAK-Gesundheit Die DAK-Gesundheit hat als eine der ersten großen Kassen ebenfalls reagiert und übernimmt bereits seit dem 1. Juli 2018 freiwillig alle Kosten für die Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) bei Jungen. Bisher ist die sogenannte „Anti-Krebs-Impfung" nur für Mädchen eine allgemeine Kassenleistung.      

 

Nina Alpers