Wenn die Sonne lacht, lockt es uns vermehrt ins Schwimmbad. Schuhe aus und rein ins feucht-fröhliche Vergnügen. Doch halt! Besser die Badelatschen nicht vergessen. Denn im Schwimmbad lauert gerne der Fußpilz. Der Trichophyton rubrum, der Fadenpilz, mag es besonders gerne warm und feucht und ist für die Mehrzahl aller Fußpilz-Erkrankungen verantwortlich. Wir verraten, wie Sie eine Pilzinfektion am besten vermeiden können und was zu tun ist, wenn es Sie doch mal erwischt.
Laut Schätzungen sind etwa ein Drittel aller Erwachsenen einmal im Leben von Fußpilz betroffen. Das ist nicht nur sehr lästig und unangenehm, sondern auch ansteckend. Zudem kann der Fußpilz Wegbereiter für weitere Infektionen sein und muss unbedingt behandelt werden. Doch wie kann es überhaupt zu Fußpilz kommen?
Ursachen für Fußpilzinfektionen
Pilze können überall dort lauern, wo viele Menschen barfuß gehen. Dazu gehören zum Beispiel Schwimmbäder, Saunen, Fitnessstudios, Umkleideräume und Hotelteppiche. Der bloße Kontakt muss noch nicht automatisch zu einer Infektion führen. Denn unsere Haut hat einen eigenen Säureschutzmantel. Die Hautflora, eine schützende Schicht aus Bakterien, ist in der Lage, die meisten Angriffe erfolgreich abzuwehren. Anders sieht es bei bereits geschädigter Haut aus, zum Beispiel durch kleine Risse, Quetschungen oder andere offene Stellen. Diese Schädigungen ermöglichen es dem Pilz, unsere Schutzschicht zu überwinden. Hyphen, das sind die Zellfäden des Pilzes, können dann besonders leicht in die Hornschicht eindringen und sich dort verbreiten.
Was begünstigt Fußpilz?
Da es Pilze gerne feucht und warm haben, sind Schuhe, in denen sich die Wärme staut, der ideale Ort, um sich zu vermehren. Im Sommer kann dies zum Beispiel bei Sneakers und Turnschuhen der Fall sein. Was dazu führt, dass auch Teenager immer häufiger von Fußpilz betroffen sind. Bei warmen Temperaturen ist deswegen eine luftige Sandale die bessere Wahl. Generell sollten Schuhe nie zu eng sein, da sonst der Fuß gequetscht und geschädigt wird und anfälliger für eine Infektion wird. Auch sollten die Socken täglich gewechselt werden. Das Infektionsrisiko steigt ebenfalls, wenn aufgrund von Vorerkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes, die Hautbarriere nicht mehr einwandfrei funktioniert. Sportler und Menschen, die besonders viel schwitzen, sind ebenfalls häufiger betroffen. Außerdem steigt die Wahrscheinlichkeit einer Pilzinfektion mit zunehmendem Alter, da Fußfehlstellungen und trockene, rissige Füße häufiger werden und so mehr Angriffspunkte für Pilzinfektionen bieten.
Pilzinfektionen vorbeugen
Tragen Sie an öffentlichen Orten möglichst Schuhe beziehungsweise Badeschlappen. Verlassen Sie sich im Schwimmbad nicht auf Desinfektionsanlagen. Diese bieten keinen 100-prozentigen Schutz vor Fußpilz. Denn die Desinfektion hat meist nicht genügend Zeit einzuwirken. Ein wirkungsvoller Pilzschutz benötigt mindestens fünf Minuten Einwirkzeit. Die meisten Sprays trocknen die Füße zudem eher aus und machen sie langfristig anfälliger für Infektionen.
Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit für die Fußpflege und wirken Sie Hautschädigungen, wie Rissen aufgrund von trockener Haut, entgegen. Gründliches Abtrocknen ist ebenfalls wichtig. Bei gestauter Feuchtigkeit, insbesondere in den Zehenzwischenräumen, entstehen sonst schnell ideale Lebensbedingungen für Pilze. Waschen Sie die verwendeten Handtücher regelmäßig bei 60 Grad. Socken und Strümpfe aus synthetischen Fasern behindern oft die Hautatmung und saugen den Schweiß nicht auf. Greifen Sie stattdessen lieber zu Materialien, die Feuchtigkeit absorbieren können. Tragen Sie außerdem gut passende und bequeme Schuhe aus atmungsaktivem Material und laufen Sie, wo es möglich ist, auch ruhig öfter barfuß. Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Zehen, Zehenzwischenräume und Fußsohlen – so können Sie möglichen Fußpilz früh entdecken, reagieren und Ihre Angehörigen entsprechend schützen.
Symptome einer Pilzinfektion
Ist es dem Pilz gelungen, die Hautbarriere zu überwinden, werden schnell erste Anzeichen sichtbar: Es entstehen Rötungen, Entzündungen und Juckreiz. Im weiteren Verlauf können sich kleine Bläschen oder weißliche, weiche Hautplatten bilden. Lösen sich diese, bleiben Risse im gereizten Gewebe zurück – und es können wiederum Bakterien oder andere Krankheitserreger eindringen. Je weiter fortgeschritten die Pilzerkrankung ist, desto größer werden die Hautpartikel und -schuppen, die sich vom befallenen Bereich lösen. Fußpilz sollte unbedingt ernst genommen werden. Nicht richtig behandelt, kann er sich auf die Nägel ausbreiten und ernste Komplikationen nach sich ziehen. Auch der restliche Körper kann theoretisch befallen werden. Häufig genügt es hierzu bereits, die juckenden Füße mit den bloßen Händen zu kratzen und so den Pilz zu verteilen.
Behandlungsmöglichkeiten
Wer Symptome einer Fußpilzinfektion feststellt, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dieser kann anhand der Symptome die Art der Infektion und die Ausbreitung feststellen und eine geeignete Therapie festlegen. Je nach Ausmaß der Pilzinfektion gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Bei einem früh entdeckten Befall genügt es meist, die betroffenen Hautregionen äußerlich zu behandeln. Hier gibt es eine große Auswahl an Cremes, Gels, Lösungen, Sprays oder Pudern. Bei fortgeschrittenem, großflächigem Pilzbefall kann jedoch auch die Einnahme von Präparaten erforderlich sein, die den Pilz auch von innen bekämpfen. Ihr Arzt wird mit Ihnen die für Sie passende Behandlungsmöglichkeit besprechen.
Nina Alpers