In der kalten Jahreszeit macht vielen Menschen die niedrige Luftfeuchtigkeit in der Wohnung zu schaffen. Die Schleimhäute trocknen aus, die Immunabwehr wird geschwächt und das Risiko, an Infekten zu erkranken, steigt. Wir verraten, wie Sie mit ein paar einfachen Tricks die Luftfeuchtigkeit erhöhen und ein besseres Raumklima für sich und Ihre Familie schaffen.
Haben Sie im Winter mit rissiger Haut, trockenen Lippen, brennenden Augen und einem kratzigen Hals zu kämpfen? Dann überprüfen Sie doch mal die Luftfeuchtigkeit in ihrer Wohnung. Das geht ganz einfach mithilfe eines Hygrometers. Ein solches Messgerät ist schon relativ günstig im Handel erhältlich. Idealerweise sollte die Raumtemperatur um die 20 Grad betragen, bei einer Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent. Liegen die Werte darüber, was im Frühling und Sommer häufig der Fall ist, besteht die Gefahr, dass sich Schimmel bildet. Deswegen sollte insbesondere nach dem Duschen und Kochen gut gelüftet werden. Während der Heizungszeit im Winter ist jedoch oft das Gegenteil der Fall, die Luft wird durch das viele Heizen trocken. Liegt die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung dauerhaft unter 40 Prozent, trocknen die Schleimhäute der Augen und oberen Atemwege aus und wir werden anfälliger für Krankheitserreger. Zudem leidet das gesamte Wohlbefinden.
Kann Lüften die Luftfeuchtigkeit steigern?
Grundsätzlich ist es immer eine gute Idee, die Wohnung regelmäßig zu lüften. So wird das Kohlendioxid, das wir ausatmen, nach draußen befördert. Für einen optimalen Luftaustausch werden die Fenster nicht nur gekippt, sondern für fünf bis zehn Minuten weit geöffnet. Im Frühling und Sommer auch durchaus länger. Expertinnen und Experten raten dazu, Räume bei Anwesenheit vier Mal täglich zu lüften. Wer tagsüber nicht im Haus ist, kann die Fenster morgens und abends öffnen. Die Luftfeuchtigkeit wird durch das Lüften allerdings nur dann gesteigert, wenn draußen auch tatsächlich feuchte Luft herrscht. Im Winter ist die Luft jedoch meist kalt und trocken. Bei Außentemperaturen um den Gefrierpunkt enthält die Luft selbst bei Nebel nur sehr geringe Mengen Wasserdampf. Dadurch hat das Lüften bei kalten Temperaturen sogar einen gegenteiligen Effekt, denn die kalte Luft von draußen wird durch die Heizung erwärmt und die Luftfeuchtigkeit sinkt weiter.
So verbessern Sie bei trockener Luft das Raumklima
Es gibt ein breites Angebot von kleinen und großen Geräten, die die ideale Luftfeuchtigkeit herstellen und so ein besseres Raumklima schaffen sollen. Solche Geräte verbrauchen jedoch in der Regel Strom und Ressourcen bei der Herstellung. Außerdem sind sie nicht ganz unumstritten, da manche Geräte die Raumluft verkeimen können. Mit unseren Tipps geht es auch einfacher und kostengünstiger:
- Stellen Sie eine Schale voller Wasser auf die Heizung. Sobald das Wasser verdunstet, steigt die Luftfeuchtigkeit. Ein feuchtes Handtuch auf dem Heizkörper hat einen ähnlichen Effekt. Dieses kann auf Dauer jedoch die Leistung der Heizung reduzieren.
- Trocknen Sie einfach Ihre Wäsche in der Wohnung.
- Öffnen Sie nach dem Duschen die Badezimmertür und lassen Sie die feuchte Luft in die Wohnräume entweichen.
- Schaffen Sie sich Zimmerpflanzen an, die viel Wasser aufnehmen und Feuchtigkeit an ihre Umgebung abgeben. Voraussetzung ist allerdings das regelmäßige Gießen.
Achtung: Überprüfen Sie bei der Anwendung dieser Methoden unbedingt regelmäßig die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung, da diese schnell nach oben gehen kann. Liegt sie dauerhaft über 60 Prozent, kann es zur Schimmelbildung kommen.
Wohlfühlen dank Zimmerpflanzen
Grüne Zimmerpflanzen können dabei helfen, das Raumklima auf natürliche Weise zu verbessern – und sogar Schadstoffe zu binden. Der Grund ist die Fotosynthese, ein biochemischer Vorgang, bei dem über das Chlorophyll in den Blättern mithilfe von Sonnenlicht Kohlendioxid (CO2) unter anderem in Sauerstoff umgewandelt wird. Zudem sind Zimmerpflanzen natürliche Luftbefeuchter. Denn mehr als 90 Prozent ihres Gießwassers wird wieder an die Umgebung abgegeben und das sogar keimfrei. Auch im Sommer können wir von diesem Effekt profitieren, denn die Feuchtigkeitszufuhr sorgt für angenehme Kühle. Grundsätzlich gilt: Je mehr Pflanzen, desto größer die Sauerstoff- und Befeuchtungsleistung. Bei einem Raum mit 20 Quadratmetern erhöhen bereits drei Pflanzen die Luftfeuchtigkeit spürbar. Besonders gut geeignet sind Pflanzen mit großen Blättern, wie zum Beispiel Zyperngras, Zimmerlinde, Nestfarn und Ficus. Je nach Gießintervallen können die Pflanzen die Luftfeuchtigkeit im Raum um etwa fünf Prozent steigern.