Die Nase ist verstopft, an Durchatmen ist nicht zu denken und häufig kommen Kopfschmerzen und Fieber hinzu: Aus einem normalen Schnupfen hat sich eine Sinusitis entwickelt – eine Entzündung der Schleimhaut in den Nasennebenhöhlen. Hier erfahren Sie, wie Sie mit einem gesunden Speiseplan der Erkrankung vorbeugen, beziehungsweise deren Symptome lindern können.
Hat uns eine Sinusitis erwischt, dann möchten wir unseren Kopf am liebsten gar nicht mehr bewegen. Zu sehr schmerzt der Bereich um Nase, Augen und Wangen. Doch wodurch entsteht eigentlich eine Nasennebenhöhlenentzündung? „Meist auf der Basis einer Erkältung kommt es zunächst zu Abflussstörungen und dann zur massenhaften Vermehrung von Erregern – zum Beispiel Pilzen, Viren und Bakterien – und zur Entzündung der Schleimhaut“, erklärt Dr. Matthias Riedl, bekannt aus den „Ernährungs-Docs“.
Besonders anfällig für die Erkrankung sind immungestörte Personen, Diabetiker, Menschen mit transplantierten Organen, chronisch Kranke sowie Schüler und andere Personen, die von vielen Menschen umgeben sind. Je nach Abwehrlage kann sich eine chronische Sinusitis entwickeln. Charakteristisch dafür ist, dass eine Nasennebenhöhlenentzündung über zwölf Wochen hinaus besteht oder mehr als viermal im Jahr wiederkehrt.
Verdachtsgründe, die auf eine chronische Sinusitis schließen lassen:
- Ein Schnupfen hört gar nicht auf
- Der Nasenschleim ist gelbgrünlich
- Der Kopf schmerzt heftig beim raschen Vornüberbeugen
- Es wird eine erhöhte Temperatur bis zu 40 Grad Fieber gemessen
- Man meint, im Oberkiefer Zahnschmerzen zu haben
- Gerüche werden schlechter wahrgenommen (das Essen schmeckt weniger)
- Morgens kommt besonders viel Schleim aus der Nase
- Husten und Halsschmerzen verschlimmern sich
- Man hat das Gefühl, im Rachen laufe etwas Klebriges herunter
Mehr als ein lästiger Schnupfen
Eine Sinusitis sollte keineswegs als einfacher Schnupfen abgetan werden. „Wenn sich das Sekret so stark staut, dass der Druck die Knochenwände angreift und auflöst, kann es gefährlich werden. Es besteht die Gefahr einer Hirnvenenthrombose wie bei jeder Entzündung im Kopfbereich. Schwere Hirnschädigungen können dann die Folge sein“, so Dr. Matthias Riedl.
Doch wie lässt sich einer Sinusitis grundsätzlich vorbeugen? Indem man sich regelmäßig die Hände wäscht – insbesondere vor dem Essen 20 Sekunden lang – und Infekte vermeidet. Dr. Riedl rät außerdem bei Schnupfen zu Nasenduschen und abschwellenden Tropfen, damit es zu keinem Stau kommt.
Mit der richtigen Ernährung das Immunsystem stärken
Eine gesunde Ernährung spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, einer Sinusitis vorzubeugen, beziehungsweise deren Symptome zu lindern. Auf diese Weise wird über die Darmflora das Immunsystem gestärkt. Die Basis bilden dabei optimalerweise eine mediterrane Kost mit viel Gemüse, die mit hochwertigem Öl zubereitet wird, und zuckerarme Obstsorten. Kartoffeln, Nudeln, Reis, Brot und Fertiggerichte sollten eher sparsam verwendet werden. „Zu viele einfache Kohlenhydrate wie Zucker oder Weißmehl belasten das Immunsystem und fördern Entzündungen“, erklärt Dr. Riedl. Zu bevorzugen sind eher ballaststoffreiche Kohlenhydrate wie Vollkornnudeln oder -brot, die darüber hinaus auch länger sättigen. Proteine verhindern ebenfalls Süßhungerattacken – für eine entsprechende Versorgung bieten sich mageres Fleisch, Fisch, Geflügel, Eier, Milchprodukte sowie Nüsse und Hülsenfrüchte an. „Und auch probiotische Bakterien, beispielsweise aus Joghurt, Dickmilch, Kefir oder Sauerkrautsaft, stärken über den Darm unser Immunsystem“, so der Ernährungsmediziner. Außerdem ist es wichtig, genug zu trinken: zwei Liter pro Tag sollten es sein – am besten Kräutertees, Kamille, Fenchel, Pfefferminz oder Thymian.
Anica Ebeling