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Deutsche glauben nicht mehr an Abschaffung der Sommerzeit

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Trotz eines entsprechenden Beschlusses der Europäischen Union (EU) glauben zwei Drittel der Deutschen nicht mehr an eine Abschaffung der Zeitumstellung. Das ergab eine repräsentative Umfrage der DAK-Gesundheit. Demnach halten fast drei Viertel der Befragten den Wechsel auf Sommerzeit für überflüssig. Am kommenden Sonntag, dem 28. März, werden nachts die Uhren von zwei auf drei Uhr vorgestellt. Ab dann gilt in allen Ländern Europas wieder die Sommerzeit.

Laut DAK-Umfrage glauben 63 Prozent der Befragten nicht, dass der regelmäßige Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit tatsächlich in absehbarer Zeit abgeschafft wird – obwohl genau das von der Europäischen Union beschlossen wurde und ursprünglich bereits für dieses Jahr geplant war. Mit 72 Prozent sind dennoch fast drei Viertel der Befragten der Meinung, die Zeitumstellung sollte abgeschafft werden – dieser Wert ist über die vergangenen Jahre nahezu konstant geblieben.

Gesundheitliche Belastungen bleiben hoch

Nach wie vor fühlen sich viele Menschen belastet: 24 Prozent der Befragten geben an, aufgrund der Zeitumstellung schon einmal gesundheitliche Probleme gehabt zu haben. Franziska Kath, Diplom-Psychologin der DAK-Gesundheit, erklärt: „Durch die Corona-Pandemie sind viele Menschen psychisch bereits in einer angespannten Situation. Es kann zusätzlich belasten, wenn die innere Uhr durch die Zeitumstellung durcheinanderkommt. Die beste Medizin ist dabei, die ersten Tage ruhig anzugehen. Dann vergehen die Beschwerden in der Regel wieder ganz von allein.“

Müdigkeit weit verbreitet

In diesem Jahr liegen Müdigkeit und Abgeschlagenheit als Symptome mit 85 Prozent auf dem ersten Platz, gefolgt von Einschlafproblemen mit 70 Prozent. Darunter leiden Frauen besonders häufig: 75 Prozent der weiblichen Befragten geben das an, im Vergleich zu 59 Prozent der Männer. Fast die Hälfte (48 Prozent) konnten sich nach der Zeitumstellung schlechter konzentrieren. Zwölf Prozent hatten sogar depressive Verstimmungen.

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Eine kleine Geschichte der Zeitumstellung

In der Bundesrepublik Deutschland wurde die Sommerzeit im Jahr 1980 als Reaktion auf die Ölkrise zwei Jahre zuvor eingeführt. Ziel dieser Maßnahme war es, Energie zu sparen. Da auch die DDR zur damaligen Zeit plante, die Uhren vorzustellen, musste Bonn nachziehen, um das Land und Berlin nicht auch noch zeitlich zu teilen. Seit 1996 gilt die Sommerzeit EU-weit und beginnt jeweils am letzten Sonntag im März. Am letzten Sonntag im Oktober werden die Uhren dann in allen Staaten der EU wieder auf die Winterzeit – also die Normalzeit – zurück gedreht.

Tipps zum Umgang mit der Zeitumstellung

  • Bewegung: Gehen Sie abends noch mal spazieren oder schieben Sie eine Sporteinheit ein
  • Entspannung: Machen Sie Übungen zur Entspannung
  • Frische Luft: Lüften Sie tagsüber reichlich und treten Sie öfter vor die Tür oder auf den Balkon
  • Essen: Wählen Sie gerade abends etwas Leichtes, verzichten Sie auf schwere Kost
  • Geduld: Machen Sie sich nicht verrückt

Die Café-Regel zur Zeitumstellung

Wer sich nicht merken kann, in welche Richtung die Zeiger wann gedreht werden, für den gibt's unsere Straßencafé-Faustregel: Im Frühling stellt der Wirt die Stühle vor das Café, im Herbst holt er sie zurück ins Haus.