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Gesundheit & Fitness

So bleiben Haut und Haare im Sommer schön

Die richtige Pflege
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In der Ferienzeit sind Haut und Haare Strapazen ausgesetzt. Welche Ernährung und Pflege schützt vor Hautalterung, Sonnenbrand oder Allergie?

„Der Sommer, der vergeht, ist wie ein Freund, der uns Lebewohl sagt“, schrieb der Dichter Victor Hugo. Und wohl die meisten mögen die Sommerzeit, wir baden in der Sonne, verbuddeln die Zehen im feinen Sand, verbringen Zeit in der Natur. Und wenn sich dann eine zarte Bräune ins Gesicht legt oder die Haare goldene Strähnen vom UV-Licht bekommen, möchte man diese Zeit festhalten.

Doch die heiße Zeit birgt für Haut und Haar ihre Tücken. Durch Salz- oder Chlorwasser und intensive UV-Strahlung hinterlässt der Sommer Spuren. Dermatologinnen und Dermatologen sehen die Folgen ungesunder Sonnenbäder und verkehrter Hautpflege, denn die Haut wehrt sich – in Form von Pickeln, Ausschlag, Ekzemen, Sonnenbrand oder juckender Sonnenallergie. Als Langzeitfolge treten Falten, Flecken und Hautkrebs auf: Wie lässt sich die Haut jetzt optimal pflegen, schützen und unterstützen?

Richtig pflegen

Anders als im Winter schadet zu reichhaltige Pflege: In Verbindung mit Schweiß kommt es zu Hitzepickeln und unreiner Haut. Für die sommerliche Hautpflege eignen sich daher Fluids, die einen hohen Wasseranteil besitzen und nicht-komedogen wirken, also keine Mitesser verursachen. Auf der Inhaltsliste sollte man darauf achten, dass möglichst kein Mineralöl enthalten ist. Auch Sonnenallergikern hilft es, beim Sonnenschutz und der Après-Pflege auf Fette, Emulgatoren und Konservierungsstoffe zu verzichten. Sie profitieren von Gelen, die manchmal jedoch als spannend auf der Haut empfunden werden. In diesem Fall eignet sich ein Fluid oder Creme-Gel mit höherem Fettanteil. Für die Pflege nach dem Sonnenbad sind die Inhaltsstoffe Panthenol, Süßholzwurzel und Aloe Vera optimal, sie beruhigen, kühlen und pflegen.

Richtig schützen

Wer sich sonnt, sollte vorher den richtigen Lichtschutzfaktor auftragen. Dieser zeigt an, um wieviel länger man eingecremt in der Sonne liegen kann, ohne zu verbrennen. Bei einem zehnminütigen Eigenschutz der Haut bei einem sehr hellhäutigen Typ würde die Verweildauer durch Lichtschutzfaktor 30 (LSF 30) also auf fünf Stunden erhöht. Dermatologinnen und Dermatologen warnen davor, dass der Schutzfaktor häufig nicht erreicht werde, da Menschen generell zu sparsam cremten und nicht ausreichend nachcremten. Alle zwei Stunden sollte man erneuern, damit der Lichtschutz für die Haut bestehen bleibt. Der Hauttyp lässt sich durch Übersichten im Netz zwar selbst ermitteln, ganz verlässlich ordnet diesen aber erst der Dermatologe oder die Hautärztin ein. Die Schutzdauer durch Sonnencreme sollte man ihrem Rat zufolge nicht ausreizen: Die Haut besitzt ein Hautgedächtnis – Sonnenbrände und hohe UV-Belastung in jungen Jahren führen oft erst Jahrzehnte später zu Hautalterung und Hautkrebs. Expertinnen und Experten raten im Hochsommer sogar dazu, in der Zeit von elf bis 15 Uhr im Schatten zu verweilen, da die UV-Strahlung zu intensiv sei. Um die Intensität der Strahlung zu ermitteln (die in den Alpen intensiver ist als im Flachland), gibt es im Netz einen UV-Index (www.uv-index.de). Übrigens bezieht sich der ausgewiesene Lichtschutzfaktor einer Sonnencreme nur auf den UV-B-Bereich (UV-B-Strahlen dringen nur bis in die Oberhaut, wo sie aber Hautkrebs verursachen können). Für die UV-A-Strahlung, die wesentlich für Hautalterung und bestimmte Allergien sorgt, indem sie freie Radikale, aggressive Sauerstoffmoleküle freisetzt, gibt es keinen Hinweis auf der Tube. Heute vermutet man, dass UV-A-Strahlung gefährlicher ist als bisher angenommen und an der Entstehung schwarzen Hautkrebses beteiligt sei.

Richtig ernähren

Die Schutzkraft der Haut lässt sich durch klug gewählte Nahrung gezielt unterstützen. Schöne, straffe und widerstandsfähige Haut ist auf wertvolle Makronährstoffe angewiesen. Diese erhält die Haut durch gesunde Fettsäuren, die als Baustoff für neue Hautzellen benötigt werden (enthalten beispielsweise in Avocados, Nüssen und bestimmten fetten Seefischen). Vor allem Omega-3-Fettsäuren schützen die Haut und erhalten sie gesund. Zudem sollte die Nahrung ausreichend Eiweiß und komplexe Kohlenhydrate enthalten, die den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen lassen und etwa in Vollkorngetreiden, Gemüse und Hülsenfrüchten enthalten sind. Durch eine mediterrane Kost ist die Haut gut versorgt. Doch vor allem Mikronährstoffe sorgen für Zellschutz: Zink und Selen wirken beispielsweise antioxidativ und regulieren freie Radikale, die freigesetzt werden, wenn die Haut durch zu intensive Sonneneinstrahlung strapaziert wurde. Zudem profitiert die Haut von ausreichender Hydrierung: Sechs Gläser Wasser sollten es mindestens sein.

Tipp: Mit einer Gurkenscheibe lässt sich Wasser aromatisieren.

Wer den Eigenschutz der Haut in den Sommermonaten steigern möchte, kann täglich ein Glas Karottensaft trinken und einen Esslöffel Öl hinzufügen. Das in den Karotten enthaltene Beta-Carotin, eine Vorstufe von Vitamin A, funktioniert als natürlicher Sonnenschutz: Ein Lichtschutzfaktor von zwei bis drei lässt sich so erreichen. Zugleich senkt die Einnahme das Sonnenallergierisiko. Zwar tritt eine leichte Gelbtönung der Haut ein – die in wissenschaftlichen Befragungen aber als attraktivitätssteigernd wahrgenommen wurde. Die Einnahme von Calciumpräparaten (kombiniert mit Vitamin-D) kann für Sonnenallergische vor dem Urlaub Sinn ergeben, da der Mineralstoff entsprechende Reaktionen mildert: Fragen Sie in der Hautarztsprechstunde gezielt nach Rat.

Richtig checken

Jede Hautveränderung nach der Sommerzeit sollte abgeklärt werden. Empfehlenswert ist ein jährliches Hautkrebs-Screaning. Eine einfache Orientierung für den eigenen Blick auf die Haut bietet jedoch schon die sogenannte ABCDE-Regel, mit der Hautveränderungen auf Bösartigkeit überprüft werden können: A steht für Asymmetrie (ungleichmäßige Formen erfordern Check), B für Begrenzung (unscharf begrenzte Flecken sind verdächtig), C für Colour (schwankt die Farbe?), D für Durchmesser (die Veränderung sollte nicht größer als drei bis fünf Millimeter sein) und E für Erhabenheit (übersteigt die Höhe ein Millimeter, sollte dies abgeklärt werden). Diese Regel soll nur eine Selbstuntersuchung erleichtern, der richtige Check gehört in die Verantwortung der Fachleute.

Richtig die Haare schützen

Anders als die Haut drohen Haare im Sommer auszutrocknen und zu viel Feuchtigkeit einzubüßen. Salz- oder Chlorwasser greifen die Haarstruktur an und schädigen in Kombination mit UV-Strahlung. Hier bieten Spülungen und Kuren, die nach dem Strandtag oder dem Tag am Pool aufgetragen werden, erste Hilfe. Chemische Behandlungen beim Frisör wie etwa Colorierungen und Dauerwellen, sind für die Zeit nach dem Hochsommer klug gewählt. Sie würden jetzt das Haar weiter strapazieren und es brüchig machen. Bereits chemisch behandelte Haare sind von der UV-Strahlung im Sommer besonders belastet. Hier kann es Sinn ergeben, ein UV-Schutz-Spray aufzutragen. Im Zweifel hilft ein schöner Sonnenhut. Von innen sorgen die Mineralstoffe Biotin und Zink für gesunde Haarwurzeln. Vorsicht bei Metallspangen im Haar: Sie können unter Sonneneinwirkungen so heiß werden, dass Haare zusätzlich Schaden nehmen. Belastungen durch heißes Föhnen sollte man im Sommer möglichst unterlassen, die Haare trocknen zügig an der Luft.

Mit dem richtigen Verhalten, der richtigen Pflege und Ernährung sorgen Sie also dafür, dass der Sommer ein Freund bleibt, der keine Spuren an Haut und Haar hinterlässt, sondern den wir gern erneut begrüßen.

Sabine Becker