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Gesundheit & Fitness

Warum uns der Frühling so gut tut

Das Sonnenlicht ist wichtig für Körper und Seele
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Nach den dunklen Wintermonaten sehnt sich wohl jeder nach dem Frühling. Er beschert uns wärmere Temperaturen und sonnige Tage – und das wirkt sich positiv auf unsere Gesundheit aus: Der Frühling kurbelt unser Herz-Kreislauf-System an, stärkt unsere Immunabwehr und macht gute Laune.

Die Temperaturen werden langsam milder, die ersten Blumen sprießen aus der Erde, die Vögel zwitschern um die Wette und die Tage werden länger: Der Frühling kündigt sich an! Nach und nach können wir dicke Jacken und warme Stiefel aus unseren Kleiderschränken verbannen, mehr Zeit in der Natur verbringen und die Sonne genießen. Und damit tun wir auch unserer Gesundheit etwas Gutes.

Ein strahlend frischer Teint

Die kalte und trockene Luft im Winter hat unserer Haut ordentlich zugesetzt und ihr Feuchtigkeit entzogen. Dadurch konnte sie nicht genug Hauttalg bilden, der zusammen mit Schweiß einen wichtigen Schutzmantel bildet. Durch die milderen Temperaturen und Sonne im Frühling beginnt unsere Haut nun zu regenerieren: Sie wird wieder stärker durchblutet und die Talgdrüsen werden dadurch angeregt. Hautärztinnen und Hautärzte raten dazu, im Frühling verstärkt Feuchtigkeitscremes zu benutzen, um diesen Prozess zu unterstützen – gerne auch mit Lichtschutzfaktor. Denn: Die Haut ist wegen der fehlenden Sonne in den Wintermonaten noch empfindlich und muss sich erst wieder an die UV-Strahlen gewöhnen. Wer jetzt ungeschützt in der Sonne badet, riskiert den ersten Sonnenbrand des Jahres.

Trockene Augen sind endlich passé

Nicht nur unsere Haut, sondern auch unsere Augen haben unter der kalten Jahreszeit gelitten: Der Tränenfilm ist im Winter häufig ausgetrocknet und muss im Frühjahr erst erneuert werden. Augenärztinnen und Augenärzte empfehlen deshalb regelmäßiges Stoßlüften oder lange Spaziergänge an der frischen Luft. Diese besitzt eine gewisse Feuchtigkeit und hilft unserem Sehorgan, die natürliche Schutzschicht wiederherzustellen. Doch auch hier gilt: Unsere Augen müssen sich erst wieder an das Sonnenlicht gewöhnen. Sie sollten daher immer eine Sonnenbrille bei sich tragen, um Linse und Netzhaut vor direkter UV-Strahlung zu schützen.

Bewegung bringt den Stoffwechsel in Schwung

Wer draußen spazieren geht oder sogar Sport treibt, regt außerdem seinen Stoffwechsel an, entschlackt seinen Körper, kurbelt sein Herz-Kreislauf-System an und mindert dadurch die berühmt-berüchtigte Frühjahrsmüdigkeit. Aber: Warm genug anziehen, sonst droht eine Frühjahrserkältung. Auch wenn die Sonne schon recht warm sein kann, starten die Tage nämlich oft noch frostig und auch abends kühlt es rasch ab. Wegen der Kälte sind unsere Schleimhäute weniger gut durchblutet und unsere Abwehrkräfte geschwächt. Dadurch sind wir anfälliger für verschiedene Krankheitserreger.

Sonnenvitamin für starke und gesunde Knochen

Daneben profitieren auch unsere Knochen von den Ausflügen in die Natur, denn durch die Frühlingssonne wird unser Vitamin-D-Speicher wieder aufgefüllt. Dieser Stoff ist wichtig für unseren Knochenbau, unsere Zähne und Muskeln. Außerdem stärkt er unser gesamtes Immunsystem. Schon 15 Minuten Sonneneinstrahlung pro Tag auf unbedeckte Haut wie Hände, Gesicht oder Unterarme reichen Expertinnen und Experten zufolge aus, um ausreichend Vitamin-D für die Wintermonate zu produzieren.

Frühlingsgefühle gibt es wirklich

Schließlich wirken sich die zunehmenden Sonnentage auch positiv auf unser Gemüt aus. Durch das UV-Licht schüttet unser Körper laut Endokrinologinnen und Endokrinologen weniger von dem „Schlafhormon“ Melatonin aus. Dafür produziert er mehr von den „Glückshormonen“ Serotonin und Dopamin. Die Folge: Wir haben bessere Laune, sind wacher und fühlen uns frischer. Oft ist in diesem Zusammenhang von „Frühlingsgefühlen“ die Rede. Sie werden allerdings nicht nur durch die hormonellen Veränderungen, sondern auch durch optische Reize hervorgerufen. Wir tragen nicht mehr unsere dicke Winterkleidung, sondern gehen leichter bekleidet durch die Straßen. Hinzu kommt, dass wir im Frühjahr wieder vermehrt kräftige Farben sehen, die unsere Stimmung aufhellen. Psychologinnen und Psychologen zufolge fühlen wir uns außerdem beschwingt, weil wir dank der austreibenden Bäume und blühenden Blumen ein Gefühl eines Neuanfangs haben: Wenn die Natur erwacht, erwacht auch der Mensch.

So schützen Sie sich vor einer Frühjahrserkältung

 
  1. Hände waschen: Die effektivste und einfachste Methode, sich vor Viren zu schützen, ist das Händewaschen. Daher sollten Sie regelmäßig und sorgfältig ihre Hände reinigen. Seifen Sie Ihre Hände dabei gründlich ein und verteilen Sie den Seifenschaum mindestens 20 Sekunden lang von der Handinnenfläche zu den Fingerspitzen und den Fingerzwischenräumen bis hin zum Handrücken. Daumen und Fingernägel nicht vergessen!
  1. Warme Kleidung tragen: Halten Sie sich am besten an das altbewährte „Zwiebel-Prinzip“ und tragen Sie mehrere dünne Kleidungsschichten übereinander, um sich an die wechselnden Temperaturen anpassen zu können. Statt zu dicker Strickkleidung sollten Sie also zu einem langärmeligen Shirt und einem dünnen Pullover greifen.
  1. Sauna-Gänge: Saunieren ist angesagt, denn das stärkt Ihre Abwehrkräfte und Ihr Körper gewöhnt sich an die nahenden Temperaturschwankungen. Also: Erst ordentlich schwitzen und dann ab ins kalte Wasser!
  1. Ausgewogene Ernährung: Verzichten Sie auf schwere, kalorienreiche Gerichte und greifen Sie stattdessen zu Obst und Gemüse. Besonders zu empfehlen sind Karotten, da sie unser Immunsystem stärken.
  1. Frische Luft: Heizungsluft trocknet die Schleimhäute aus. Das schwächt die Abwehrkräfte und macht den Weg frei für Krankheitserreger. Gönnen Sie sich deswegen ausgiebige Spaziergänge an der frischen Luft.

Frühlingserwachen in Flora und Fauna

  1. Pünktlich zur Frühlingszeit erblühen die Blumen in den buntesten Farben und auch die Bäume treiben aus – aber woran liegt das? Obstbäume „messen“ beispielsweise den Anstieg der Temperatur im Frühling, summieren die wärmeren Tage auf und beginnen erst nach einer bestimmten Anzahl von ihnen zu blühen. Dadurch kann sich ihr Zyklus jedes Jahr um mehrere Wochen verschieben. Andere Pflanzen nehmen dank sogenannter Lichtsensoren die zunehmende Helligkeit im Frühjahr wahr und fangen dadurch an zu sprießen. Die ersten Frühlingsboten draußen in der Natur sind die Frühblüher, sogenannte Geophyten. Hierzu gehören unter anderem das Veilchen, das Buschwindröschen oder das Leberblümchen. Sie können sich optimal gegen niedrige Temperaturen oder Frost schützen. Zusätzlich besitzen die Pflanzen wie wir Menschen eine Art innere Uhr, die den Beginn der Frühlingszeit ankündigt.
  2. Doch nicht nur die Pflanzen-, sondern auch die Tierwelt erwacht im Frühjahr zum Leben. Störche kehren aus dem Süden zurück, Frösche, Eidechsen und Insekten beenden dank der wärmeren Temperaturen ihren Winterschlaf und Igel verlassen ihre Nester – die Paarungszeit beginnt. Und ab jetzt wird die Natur zur Bühne: Ob Imponiergehabe, Balzrituale oder Tänze – vor allem die Männchen präsentieren sich von ihrer schönsten Seite und legen sich mächtig ins Zeug, um ein passendes Weibchen zu finden. Frühlingsgefühle gibt es eben keineswegs nur bei uns Menschen...

 

  Luisa Drees