Eine Erkältung im Sommer ist mitunter noch unangenehmer als ein grippaler Infekt in den kälteren Monaten des Jahres – denn während draußen die Sonne scheint, sich Freundinnen und Freunde und Familie im Park tummeln und im Freibad vergnügen, möchte man selbst am liebsten nie wieder das Bett verlassen.
Aber Kopf hoch: Bereits am dritten Tag erreicht die Sommererkältung normalerweise ihren Höhepunkt, danach geht es gesundheitlich wieder bergauf. Trotzdem ist sie unangenehm – und vor allem vermeidbar. Wir verraten Ihnen, wie Sie sich schützen können und wie Sie die Erkältung schnell wieder loswerden.
Ursachen und Auslöser der Sommererkältung
Die Sommererkältung wird im Volksmund auch oft „Sommergrippe“ genannt. Beide Begriffe sind allerdings medizinisch nicht ganz zutreffend, da es sich nicht um eine Grippe handelt, sondern um einen grippalen Infekt, hervorgerufen durch Viren. Im Gegensatz zur Influenza, die plötzlich und heftig auftritt, begleitet von hohem Fieber, ist die Sommererkältung in ihrem Verlauf langsamer und schwächer. Häufig beginnt sie mit leichten Hals- oder Kopfschmerzen, verläuft meist ohne Fieber und klingt innerhalb einer Woche von selbst wieder ab.
Gefahrenherde für die Übertragung von Erkältungsviren befinden sich zum Beispiel in Klimaanlagen. Dort überdauern die Viren bei einer unzureichenden Reinigung über lange Zeit und werden immer wieder in die Luft geschleust, wo wir sie dann einatmen. Bei Personen mit bereits angegriffenem Immunsystem führt dies dann leicht zu einer Infektion.
Schwächung unserer Immunabwehr speziell im Sommer
Auch in den Sommermonaten kann unser Immunsystem geschwächt werden, zum Beispiel durch ständige Temperaturschwankungen, wenn wir von heißen Außentemperaturen in erheblich kühlere Räume treten. Extreme Hitze sowie Kälte haben zur Folge, dass der Körper sehr viel Energie zum Temperaturausgleich aufwenden muss. Dadurch wird das Immunsystem entkräftet. Dementsprechend begünstigen auch ausgedehnte Sonnenbäder eine Ansteckung mit Erkältungsviren. Vor allem, wenn Sie sich dabei Verbrennungen zuziehen. Denn diese lösen Entzündungsreaktionen im Körper aus, die wiederum das Immunsystem erschöpfen.
Verzichten Sie am besten auf eisgekühlte Getränke, denn die kühlen die Schleimhäute gleich mit aus. So haben es Viren leichter, sich im Körper zu verbreiten. Auch Wind und UV-Strahlen führen dazu, dass Ihre Schleimhäute schlechter durchblutet werden, austrocknen und so anfälliger für Erreger sind. Deswegen sollten Sie nach einem Sprung ins kühle Nass, sei es im Freibad oder am Meer, gleich aus den feuchten Sachen schlüpfen, sich trockene Kleidung anziehen und darauf aufpassen, nicht direkt im Wind zu liegen oder zu sitzen.
Achten Sie darauf, nachts stets mit einer Decke zu schlafen. Unsere Körpertemperatur sinkt auch an warmen Nächten ab und unser Körper kann im Schlaf frieren, ohne dass wir es merken. Das Immunsystem ist hier wieder mit Temperaturausgleich beschäftigt, was wiederum das Immunsystem schwächt und es für Krankheitserreger einfacher macht, in den Körper zu gelangen.
Symptome einer Sommererkältung
Die Symptome verlaufen langsam und werden von Tag zu Tag stärker. Am dritten Tag erreichen sie zumeist ihren Höhepunkt.- Halsschmerzen
- Kopfschmerzen
- Heiserkeit
- Schnupfen
- Husten
- Ohrenschmerzen
- Fieber
- Abgeschlagenheit
- Gliederschmerzen
- seltener: Bauchschmerzen und Übelkeit
Hausmittel zur Behandlung
Neben viel Ruhe und ausreichend Flüssigkeit gibt es auch noch altbewährte Hausmittel, die zu einer verkürzten Krankheitsdauer beitragen können.
Gegen Schnupfen
Gegen Beschwerden im Hals- und Rachenbereich
Gegen Fieber
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Wie Sie Ihr Immunsystem stärken
Um einer Infektion mit Viren vorzubeugen, ist ein starkes Immunsystem nötig. Helfen Sie Ihrem auf die Sprünge, indem Sie ausreichend Obst und Gemüse zu sich nehmen. Die darin enthaltenden Vitamine C, A und B kurbeln die Abwehrkräfte an. Auch regelmäßige Saunagänge und kaltes Abduschen stärken das Immunsystem.
Nicht nur Menschen in Japan sind von der Kraft der Ingwerwurzel überzeugt, mittlerweile ist sie auch hierzulande ein beliebtes Hausmittel, um Erkältungen loszuwerden und unsere Abwehrkräfte zu stärken: Einfach vier bis fünf Ingwerscheiben mit heißem Wasser aufgießen und als Tee trinken. Wer viele zinkhaltige Lebensmittel wie Käse, Haferflocken oder Linsen auf den Speiseplan setzt, kann so die normale Funktion des Immunsystems unterstützen und außerdem die Krankheitsdauer bei einer Erkältung verkürzen. Auch Echinacea (Sonnenhut) besitzt diese Wirkung – der Heilpflanze wird nachgesagt, Erkältungen schneller abklingen zu lassen und unser Immunsystem zu unterstützen.
So können Sie sich vor einer Erkältung im Sommer schützen
- Trinken Sie mindestens zwei bis drei Liter am Tag.
- Löschen Sie Ihren Durst allerdings nicht mit eiskalten Getränken.
- Setzen Sie sich nicht zu lange einer intensiven UV-Strahlung aus.
- Versuchen Sie, Zugluft und zu kalt eingestellte Klimaanlagen zu vermeiden.
- Waschen Sie sich regelmäßig und gründlich die Hände.
- Achten Sie auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitamin C.
- Wechseln Sie möglichst schnell durchgeschwitzte oder nasse Kleidungsstücke.
- Treiben Sie regelmäßig Sport und bewegen Sie sich an der frischen Luft.
- Achten Sie auf eine gute Lebensmittelhygiene und waschen Sie Obst und Gemüse immer gründlich ab.
- Vermeiden Sie es, mit nassen Haaren aus dem Haus zu gehen.