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Kürbis-Laternen – Das schaurig-schöne Gesicht des Herbstes

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Draußen färben sich die Blätter der Bäume langsam rotbraun. Die Tage werden wieder kürzer und es schimmert abends das Kerzenlicht durch die Fenster. Der Herbst ist da. Und mit ihm der Kürbis, seit einigen Jahren das Herbstgemüse überhaupt. Unzählige Sorten, essbar und als Dekoration, finden sich zwischen September und November in den Regalen – und auf den Speisekarten. Aus ihrem Gehäuse lassen sich außerdem zu Halloween schaurig-schöne Laternen basteln. Wir verraten, wie der Bastelnachmittag mit Kindern gelingt und warum sogar der Teufel seine Finger mit im Spiel hat.

Brauch aus Irland

Es waren ausnahmsweise nicht die Amerikaner, sondern ein Ire. Auf die Legende vom Trunkenbold und Taugenichts Jack O’Lantern geht der Brauch zurück, Laternen aus Kürbissen zu schnitzen und sie am Vorabend vor Allerheiligen in die Fenster zu stellen, um böse Geister zu vertreiben. Es wird erzählt, dass der Bösewicht dem Teufel zu Lebzeiten zweimal ein Schnippchen schlagen konnte. Doch als er starb, war O’Lantern weder im Himmel noch in der Hölle willkommen. Bis der Teufel ein Einsehen mit dem armen Mann hatte. Er schenkte ihm ein Stück Kohle aus dem Höllenfeuer, das O’Lantern in eine ausgehöhlte Rübe legte und sich in der Dunkelheit auf die Suche nach einem sicheren Ort machte. Als die Iren schließlich nach Amerika auswanderten, nahmen sie die Tradition mit in ihre neue Heimat und schnitzten fortan Gesichter und Grimassen statt in kleine Rüben in die größeren Kürbisse.

Nun mag man die Geschichte glauben oder auch nicht. Wer aber im Herbst im Supermarkt-Regal genau hinschaut, wird zwischen Hokkaido, Butternut und Muskatkürbissen auch den Jack O’Lantern-Kürbis entdecken. Mit seiner orangenen Farbe und der runden Form ist er neben dem Ghost Rider der klassische Halloween-Kürbis, der sich leicht aushöhlen lässt und ausreichend Platz bietet, beim Schnitzen der eigenen Fantasie freien Lauf zu lassen. Je größer und glatter, desto besser.

Nachhaltige Freude

Grundsätzlich eignen sich nahezu alle Kürbissorten, auch kleinere Zierkürbisse, um sie in eine stimmungsvolle oder auch schaurig-schöne Laterne zu verwandeln. Doppelte Freude macht der herbstliche Bastelnachmittag jedoch, wenn Sie das Fruchtfleisch im Anschluss zu einer schmackhaften Kürbissuppe, einem leckeren Chutney oder zu knackigen Kürbispommes verarbeiten. Das essbare Innere des Herbstschlagers einfach wegzuwerfen, wäre viel zu schade und wenig nachhaltig. Und je nachdem wie groß die Kürbislaterne ausfallen soll – immerhin können Halloween- und Laternen-Kürbisse bis zu acht Kilogramm wiegen – freuen sich bestimmt auch Freunde und Verwandte über ein Glas mit eingemachtem Kürbis süß-sauer. Ein toller Nebeneffekt: Kürbisse sind nicht nur schmackhaft, sondern auch richtig gesund. Ein Kürbis enthält nur etwa 25 Kalorien pro 100 Gramm Fruchtfleisch und punktet mit wertvollen Vitaminen, Kalium, Kalzium und Zink. Darüber hinaus ist der Kürbis ein guter pflanzlicher Eisenlieferant und stärkt so auch unser Immunsystem. Unsere Augen freuen sich über den hohen Gehalt an Beta-Carotin. Die im Kürbis enthaltene Kieselsäure verbessert die Haut- und Nagelstruktur. Die Kombination aus vielen Nährstoffen und wenigen Kalorien macht den Kürbis zum perfekten Fit-Food. Denn trotz der geringen Kalorienzahl macht der Kürbis richtig satt und ist deswegen eine ideale Sättigungsbeilage.

So wird’s gemacht

Vor dem Kochen geht es erstmal ans Aushöhlen. Wer keine kleine Handsäge im Werkzeugkasten hat, kann auch ein großes scharfes Messer nehmen, um den Deckel des Kürbisses abzuschneiden. Dabei ist es wichtig, dass Messer leicht schräg anzusetzen, damit der gesäuberte Deckel später nicht in die Laterne hineinfällt. Beim anschließenden Auskratzen des Fruchtfleisches und der Kerne können dann auch kleinere Kinder mithelfen. Am besten eignet sich dafür ein Eisportionierer, es reicht aber auch ein einfacher Löffel. Wenn schließlich nur noch die zwei bis drei Zentimeter dicke „Außenwand“ steht, beginnt der kreative Teil der Bastelstunde. Lassen Sie die Kinder Augen, Mund und Nase mit einem Filz- oder Buntstift auf die trockene Schale zeichnen und schneiden Sie die Formen anschließend mit einem Schälmesser oder, wenn zur Hand, einem Linol-Schneider aus. Ebenso eignen sich Apfel- oder Plätzchenausstecher aus Metall, mit denen sich mithilfe eines kleinen Hammers dekorative Muster gestalten lassen. Auch lassen sich natürlich, am besten mit dem Linoleummesser, auch freihändig Ornamente für ein schönes Windlicht in die Schale ritzen. Und das war’s dann auch eigentlich schon. Fehlt nur noch das Teelicht, und die Dunkelheit kann kommen.

Trocken lagern

Sind die Kürbis-Grimassen oder das dekorative Windlicht fertig, sollten sie an einem trockenen Ort aufgestellt werden. Dann hält die abendliche Kerzenstimmung im besten Fall ein oder zwei Wochen. Feuchtigkeit dagegen mag auch das gruseligste Kürbismonster nicht und bildet rasch Schimmel. Um das zu vermeiden, ist es ratsam, den Kürbis schon einige Zeit vor seiner „Maskierung“ trocken zu lagern. Dann bietet die Herbstdekoration den bösen Halloween-Geistern keine Chance.

Anja Luckas

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