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Gesundheit & Fitness

Langes Sitzen macht krank

Bleiben Sie in Bewegung
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Kann langes Sitzen krank machen? Die Antwort lautet: Ja! Wir erklären, warum das so ist und wie Sie dem entgegensteuern können.

Beantworten Sie mal ganz ehrlich die folgende Frage: Wie viele Stunden sitzen Sie am Tag? Alles zusammengerechnet – auch die kurzen Sitzpausen zwischendurch – sind es wohl durchschnittlich zwischen acht und zehn Stunden. Tagsüber: in der Bahn, im Auto, im Büro, in der Mittagspause, im Café. Und abends: beim Abendessen, in der Kneipe, im Kino, vor dem Fernseher. Das ist eindeutig zu viel, denn zu langes Sitzen kann leider krank machen.

Simone Rohkohl, Bewegungsexpertin
bei der DAK-Gesundheit

Warum macht langes Sitzen krank?

„Nicht nur Verspannungen und Haltungsschäden entstehen durch mangelnde Bewegung“, erklärt Simone Rohkohl, Bewegungsexpertin bei der DAK-Gesundheit. „Auch Muskel-Skelett-Erkrankungen, Übergewicht, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Probleme oder Depressionen können auf das Konto eines inaktiven Lebensstils gehen.“ Deshalb rät die Expertin, die Sitzzeiten immer wieder zu unterbrechen. Regelmäßige Sporteinheiten tun gut, können aber einen gesessenen Acht-Stunden-Tag nicht ausgleichen. Vielmehr sind regelmäßige kleine, über den ganzen Tag verteilte Bewegungspausen notwendig, um gar nicht erst einzurosten. Der Mensch war ursprünglich ein Jäger und Sammler und den ganzen Tag in Bewegung. Wir sind sozusagen auf Bewegung programmiert. Das Dauersitzen heutzutage ist in unserem genetischen Plan und für unseren Körperbau nicht vorgesehen.

Stehen und Gehen statt Sitzen und Liegen

Das Problem sind die Bürojobs, die häufiges und langes Sitzen mit sich bringen. Zudem werden selbst viele alltägliche Aufgaben im Sitzen erledigt. „Wir haben uns angewöhnt, für fast jede Tätigkeit Platz zu nehmen“, so Simone Rohkohl. „Sogar für Kleinigkeiten, die wir auch im Stehen erledigen könnten.“ Die digitale Entwicklung fördert den inaktiven Lebensstil zusätzlich. Häufig sitzen oder liegen wir und haben das Smartphone oder Tablet dabei. Egal, ob wir chatten, mailen, Videos gucken oder spielen, Hauptsache wir können lümmeln. Der Medienkonsum verdrängt so die Bewegungs- und Sportzeiten. Doch es gibt eine Alternative zum starren Sitzen – dynamisches Sitzen. Einfach öfter mal die Sitzposition wechseln. Hocker, Sessel oder Stuhl, gerade oder krumm – probieren Sie verschiedene Haltungen und Möbel aus. Ihr Rücken dankt es Ihnen.

Nach langem Sitzen zu müde für Bewegung

Falls Sie sich fragen, warum Sie sich immer so müde fühlen: Beim Sitzen ist der Energieverbrauch kaum höher als beim Schlafen. Der Kreislauf kommt auch nicht richtig in Schwung. Das alles macht träge und antriebslos. Doch dieser Teufelskreis ist leicht zu durchbrechen. Fangen Sie gleich an, einfach aufstehen.

So bleiben Sie in Bewegung!

Viele kleine Schritte ergeben eine lange Strecke. Und Sie werden staunen, wie schnell Sie diese zusammenbekommen. Wir haben die bekanntesten und einfachsten Tricks für mehr Bewegung im Arbeits- und Familienalltag zusammengestellt.

  • Machen Sie einen Bogen um Fahrstuhl und Rolltreppe. Treppensteigen ist Bewegung und Sport zugleich!
  • Der Klassiker: Den Weg zur Arbeit, zur Schule, zur Kita oder zum Einkaufen lieber mit dem Rad oder zu Fuß zurücklegen, als die ganze Zeit fast bewegungslos im Auto zu sitzen.
  • Lange Sitzzeiten im Job oder auch privat so häufig wie möglich unterbrechen und wenn möglich die Aufgaben ins Stehen verlagern. Probieren Sie es aus: Im Stehen oder im Gehen kann man problemlos telefonieren. Und wenn die Kollegin drei Räume weiter sitzt: besser gleich vorbeigehen.
  • Einen Zeitplan für regelmäßige Bewegung aufstellen. Zum Beispiel jede halbe Stunde oder nach jedem Arbeitsschritt kurz aufstehen und umhergehen, zur Küche, zum Drucker oder zum Kopierer. Und abends zu Hause zum Beispiel jede Werbepause nutzen, um die müden Knochen zu aktivieren.
  • Die Verabredung mit dem Kumpel oder der Freundin für einen Spaziergang oder gemeinsame sportliche Aktivitäten nutzen. Auch beim Skaten oder Radfahren können Sie sich unterhalten.
  • Koppeln Sie eine Bewegung an Aktivitäten des Tagesablaufs. Kreisen Sie zum Beispiel nach jedem Telefonat zehn Mal die Schultern. Oder bewegen Sie bei jeder roten Ampel im Auto den Kopf. Trainieren Sie beim Zähneputzen Ihr Gleichgewicht, indem Sie die Füße hintereinanderstellen oder auf einem Bein stehen. Auch beim Brotschmieren können die Füße wippen. Seien Sie kreativ!
  • Was spricht dagegen, einmal am Tag zu tanzen? Wenn im Radio mal wieder ein richtig guter Song läuft und die Gelegenheit passt, dann tanzen Sie! Gute Laune danach ist garantiert.