Ob im Job, in der Partnerschaft oder in der Freizeit: Bei rechtzeitiger Diagnose und Therapie muss HIV heute keine Einschränkungen mehr nach sich ziehen. Menschen mit HIV können jeden Beruf ausüben. Doch trotzdem sehen sich viele noch Benachteiligungen und Diskriminierungen am Arbeitsplatz ausgesetzt. Die DAK-Gesundheit beteiligt sich deswegen an der Initiative #positivarbeiten der Deutschen Aidshilfe und setzt gemeinsam mit mehr als 50 Unternehmen ein Zeichen für respektvolles Miteinander im Arbeitsalltag.
Jörg Beißel, Senior Facility Specialist bei SAP, und Christoph Schaal-Breite, Diplom Pädagoge bei Independent Living, sind HIV-positiv. Beide haben sich nach anfänglichem Zögern für einen offenen Umgang mit ihrer HIV-Infektion entschieden und gute Erfahrungen damit gemacht. Von Arbeitgebern und Kollegen erfahren sie volle Akzeptanz und Unterstützung. Heute sind sie froh, sich nicht verstecken zu müssen, sondern mit all ihren Facetten angenommen zu werden, denn nur so lässt sich angstfrei und produktiv arbeiten. Dies wünschen sie sich auch für andere HIV-positive Menschen. „Die Rückendeckung meiner Unternehmensführung bedeutet für mich ein proaktives Bekenntnis: Du bist genau so richtig, wie du bist. Ich finde es sehr gut, dass meine Firma diese Kampagne in dieser Form unterstützt und somit hilft, Aufklärungsdefizite zu beseitigen“, erklärt Jörg Beißel.
HIV ist im Arbeitsalltag irrelevant
„Die Medizin hat HIV heute gut im Griff. Die Infektion muss keine Einschränkung mehr bedeuten. Ängste vor einer Übertragung bei der Zusammenarbeit waren schon immer unbegründet. Unter Therapie ist eine Übertragung von HIV prinzipiell nicht mehr möglich. Im Arbeitsalltag ist HIV irrelevant“, erklärt Prof. Dr. Hans-Jürgen Stellbrink, Präsident des Deutsch-Österreichischen AIDS-Kongresses. Trotzdem erleben nicht alle Menschen mit HIV am Arbeitsplatz ein so offenes Umfeld wie Jörg Beißel und Christoph Schaal-Breite.
Für mehr Wissen und Selbstverständlichkeit
Noch immer gibt es viel Unwissenheit und dadurch Vorurteile in Hinblick auf HIV, sodass viele Betroffene aus Angst vor Benachteiligung ihre Infektion lieber nicht öffentlich machen. Doch das kann zu psychischen Belastungen führen und so nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch das Unternehmen schwächen. Die Initiative #postitivarbeiten setzt sich deswegen für ein offenes und respektvolles Miteinander und gegen Diskriminierung ein. Denn davon profitieren nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Unternehmen selbst. Durch Wissen und direkte Gespräche können Vorurteile beseitigt und ein gesundes Miteinander gefördert werden – denn Ausgrenzung macht krank. Respekt hingegen trägt zu Lebensqualität und einem produktiven Betriebsklima bei. Gemeinsam mit vielen anderen Unternehmen bekennt sich die DAK-Gesundheit zu gelebter Vielfalt und Inklusion. „Wir begegnen HIV-positiven Beschäftigten mit Respekt. Sie können sich auf uns als Arbeitgeber verlassen, denn mit dieser Erkrankung diskriminierungsfrei umzugehen, ist für uns als Krankenkasse selbstverständlich“, sagt Dr. Hajo Hessabi, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit.
Nina Alpers