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So schläft Ihr Baby sicher

Auf dem Rücken ohne alles
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Plötzlicher Kindstod ist das Horrorszenario aller Eltern. Ein entscheidender Faktor, um das Risiko zu minimieren, ist eine sichere Schlafumgebung. Wir erklären, wie Ihr Kind am besten schlafen sollte.

Natürlich möchten es Eltern ihrem neuen Familienzuwachs so gemütlich wie möglich machen und dekorieren das Babybett gerne mit Kuscheltieren, Schmusekissen und weichen Decken. Für einen sicheren Schlaf wird jedoch das genaue Gegenteil empfohlen – eine möglichst freie Liegefläche. Obwohl die genauen Ursachen für den Plötzlichen Kindstod noch immer nicht vollständig geklärt wurden, sind sich Wissenschaftler einig, dass bestimmte vorbeugende Maßnahmen das Risiko grundlegend minimieren können. Die Zahlen können dies bestätigen: Seit es die nachfolgenden Empfehlungen gibt, konnte die Zahl der Fälle von Plötzlichem Kindstod deutlich reduziert werden. Laut Statistischem Bundesamt starben Anfang der 1990er Jahre in Deutschland noch fast 1.300 Babys jährlich, 2015 waren es nur noch 127.

Was ist der Plötzliche Kindstod?

Der Plötzliche Kindstod, auch SIDS (Sudden Infant Death Syndrom) genannt, tritt meist nur im ersten Lebensjahr und vornehmlich zwischen dem zweiten und fünften Lebensmonat ein. Babys, bei denen vorher keine gesundheitlichen Probleme festgestellt wurden, versterben plötzlich über Nacht, in ganz seltenen Fällen auch während eines Mittagsschlafes. Ein Schock für betroffene Eltern und medizinisch nach wie vor nicht zweifelsfrei zu erklären. Trotz vieler Untersuchungen gibt es bis heute nur Theorien. Vermutlich tritt im Schlaf eine Atemstörung auf, die durch verschiedene Risikofaktoren begünstigt wird, und zum Tode des Säuglings führt. Deswegen gilt es, diese Faktoren zu beseitigen und eine möglichst sichere Schlafumgebung zu schaffen.

Ein sicheres Schlafumfeld für Ihr Baby

Verschiedene vorbeugende Maßnahmen erleichtern Ihrem Baby das Atmen während des Schlafes und verringern so das Risiko für den Plötzlichen Kindstod.

 

  • Auf dem Rücken schlafen: Die sicherste Position zum Schlafen ist für Babys die Rückenlage. So ist die Nase frei und die Kleinen können ungehindert atmen. Die Bauchlage sollte vermieden werden. Kann ein Baby nur auf dem Bauch einschlafen, sollte es nach einiger Zeit vorsichtig auf den Rücken gedreht werden. Das Gleiche gilt für die Seitenlage, denn von hier aus ist es nur ein kurzer Dreh bis auf den Bauch.
  • Im Schlafsack schlafen: Säuglinge sollten beim Schlafen in einem Schlafsack liegen. Denn Decken können über den Kopf des Babys rutschen oder die Kleinen können sich darin so verheddern, dass sie nicht mehr rauskommen. Bei der Wahl des Schlafsackes sollte unbedingt beachtet werden, dass der Halsumfang nicht größer als der Kopf ist, denn sonst könnte das Baby hineinrutschen.
  • Keine Extras im Bett: Auch wenn es verlockend ist, das Babybett hübsch zu dekorieren: Die beste Ausstattung ist keine. Kuscheltiere, Kissen, Decken, Fell-Unterlagen und Rundum-Polster haben im Bettchen der Kleinen erstmal nichts zu suchen. Die Babys könnten ihre Nase unglücklich darin vergraben und nicht mehr allein aus dieser Situation herausfinden.
  • Im eigenen Bett schlafen: Auch die Kleinsten sollten schon in ihrem eigenen Bett schlafen, dieses sollte im Elternschlafzimmer stehen und kann zum Beispiel am Elternbett befestigt sein. So genießt das Baby die unmittelbare Nähe der Eltern, läuft aber nicht Gefahr, unter deren Decken oder Kissen zu geraten. Schläft der Nachwuchs mal woanders ein, im Autositz etwa, bettet man ihn bei Gelegenheit am besten um.

 

  • Nicht zu warm schlafen: Die ideale Schlaftemperatur für Babys ist 16 bis 18 Grad. Das Bettchen sollte deswegen möglichst nicht neben einer Heizung oder in der Sonne stehen. Außerdem sollte das Kind keine Mütze tragen, denn die meiste Wärme wird über den Kopf abgegeben. Schwitzt ein Baby im Schlaf, kann es Schwierigkeiten bekommen, den eigenen Atem zu regulieren. Falls Sie unsicher sind, ob Ihr Kind richtig angezogen ist, fühlen Sie ab und zu die Temperatur im Nacken. Dieser sollte warm, aber niemals heiß und verschwitzt sein.

 

  • Eine feste Matratze: Die Matratze des Bettes sollte fest genug sein, sodass sich keine Mulde bildet, in die das Baby einsinken und seine Nase drücken kann.

 

  • Eine rauchfreie Umgebung: Babys reagieren sehr sensibel auf Passivrauch. Der Qualm ist für Säuglinge um ein Vielfaches schädlicher als für Erwachsene und kann die Atmung der Kleinen stören. Nikotin wirkt zudem leicht betäubend auf Babys. Das Rauchen in der Wohnung ist deswegen absolut tabu. Noch besser wäre es jedoch, wenn der Säugling keinerlei Kontakt mit rauchenden Personen hat. Da sich schon der Rauch in Kleidung und Atem negativ auf die Gesundheit des Kindes auswirken kann. Verrauchte Kleidung sollte draußen gelüftet und nicht im Schlafzimmer aufgehängt werden.

 

Nina Alpers