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Wie die Knie fit bleiben

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Wer die Beweglichkeit seiner Knie möglichst lange erhalten möchte, kann präventiv einiges bewirken.

Ob gehen, stehen oder hocken – ohne unsere Knie wären viele Bewegungen gar nicht möglich. Das bemerken vor allem jene, die unter Schmerzen im Knie leiden – und das sind in Deutschland nicht wenige, wie auch der DAK-Versorgungsreport zeigt. Übergewicht, Bewegungsmangel, aber auch eine zu starke dauerhafte Maximalbelastung sind zentrale Risikofaktoren für Arthrose. Denn Gelenke enthalten Knorpel, die von ausgewogener Bewegung profitieren.

Muskeln als Stoßdämpfer „Wichtig ist vor allem die Kräftigung der Beinmuskulatur, denn entsprechend aufgebaut wirkt sie wie ein Stoßdämpfer, der die Last auf das Gelenk abfedert und auffängt“, sagt Dr. Stefan Peters vom Deutschen Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie e.V. (DVGS). Allerdings verbinden nicht alle Sport mit etwas Positivem – vor allem, wenn Bewegung bereits schmerzhaft ist. „Dadurch wird die Hürde, sich zu regelmäßiger Bewegung aufzuraffen, oft größer. Auch die aktuelle Lebensweise, in der fast alles über das Smartphone erledigt werden kann, regt nicht gerade zur Bewegung an“, so Dr. Peters. Darum sollte man versuchen, seine Körperhaltung im Alltag immer mal wieder zu verändern, nicht stundenlang ohne Pause zu sitzen und zudem regelmäßige Bewegungseinheiten zu integrieren, also zum Beispiel die Mittagspause im Homeoffice für einen Spaziergang an der frischen Luft nutzen. „Auch Treppensteigen ist ein absolutes Wundermittel, weil es die Beinmuskeln kräftigt und sich ohne viel Aufwand in den Alltag integrieren lässt“, sagt Dr. Stefan Peters.

Spaß als Motivator
Um den Knien etwas Gutes zu tun, kann man Sportarten wie Schwimmen, Tai Chi, Radfahren, Inlineskaten oder (Nordic) Walking betreiben. Stop-and-Go-Sportarten wie Fußball, Tennis oder Volleyball können bereits betroffene Gelenke hingegen zusätzlich beanspruchen. Pauschal davon abraten würde Dr. Peters jedoch nicht. „Man muss den Einzelfall betrachten. Wer seit Jahren begeistert eine dieser Sportarten ausübt, kann eher Spieltempo und -intensität anpassen, anstatt komplett darauf zu verzichten.“ Denn wer etwas gefunden hat, das Freude bereitet, hat weniger Mühe, den inneren Schweinehund zu überwinden. Zudem ist nahezu jede Bewegung für die Gelenke besser als keine Bewegung. Bei diagnostizierter Arthrose kann eine ärztliche Einschätzung und eine dann folgende individuelle Steuerung von Bewegungsarten und Intensität durch Bewegungstherapeuten oder Physiotherapeutinnen von Nutzen sein.

Entspannungsübungen wie zum Beispiel Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training oder Achtsamkeitsmeditation unterstützen und können bei bereits entstandener Arthrose helfen, den Schmerz erträglicher zu machen. Parallel zur Bewegung sollte immer auch auf eine richtige Ernährung geachtet werden, um eine Überlastung der Gelenke durch Übergewicht zu vermeiden.

Sportmedizinische Untersuchung

Sie sind motiviert und wollen nach längerer Zeit wieder mit Sport starten? Perfekt! Lassen Sie sich vorab ärztlich durchchecken. Bei einer sportmedizinischen Untersuchung wird Ihre Fitness überprüft und Sie erhalten Tipps zu passenden Sportarten und Trainingsmöglichkeiten. Die DAK-Gesundheit übernimmt einen Teil der Kosten für Sie! Weitere Infos unter: dak.de/sportmedizinische-untersuchung

Übungen fürs Knie
Vier Übungen für zu Hause, damit das Knie beweglich bleibt finde Sie hier.

Darüber freuen sich die Gelenke

Stehen ist nicht gleich Stehen. Denn kerzengerade Beine mit durchgedrückten Knien oder auch das Überkreuzen der Beine im Stand tut den Gelenken nicht gut. Besser wären etwas voneinander entfernt aufgestellte Füße und leicht gebeugte Knie, um eine verkrampfte Haltung zu vermeiden.                  
Damit die Faszien im Körper elastisch bleiben, sollten Ober- und Unterschenkel regelmäßig über eine Faszienrolle oder einen Faszienball gleiten. Das entspannt die Muskulatur und nimmt den Druck aus den Knien.
Überschlagene Beine oder das Sitzen auf den eigenen Füßen mag zwar bequem sein, beansprucht aber die Knie zu sehr und hemmt die Durchblutung. Stattdessen sollten die Beine beim Sitzen im 90-Grad-Winkel auf dem Boden stehen.
Schuhe mit hohen Absätzen erschweren das Durchstrecken des Kniegelenks. Schonender sind darum gut sitzende, flache Schuhe mit möglichst weicher Sohle, da damit auch Erschütterungen beim Gehen besser abgefedert werden.
Schwere Gegenstände oder den Wocheneinkauf am besten so nah wie möglich am Körper tragen, also besser einen Rucksack als eine Tragetasche nutzen, um die Belastung für die Knie so gering wie möglich zu halten.

Linda Hartmann