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Gesundheit & Fitness

Die besten Tipps gegen die Hitze

Hitzekollaps vermeiden: Wie wir uns vor der Hitze schützen können
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Die Sonne brennt, der Körper leidet: 70 Prozent der Deutschen sind laut Hitzereport der DAK-Gesundheit besorgt über die hohen Temperaturen. Hier erfahren Sie, wie Sie mit Hitzewellen umgehen können.

Wir alle wünschen uns einen schönen Sommer – doch das aktuelle Wetter mit hohen Temperaturen und Hitzewellen macht den meisten Menschen in Deutschland Angst. 70 Prozent der Bevölkerung haben große (50 Prozent) oder sehr große Sorgen (20 Prozent) wegen der extremen Hitze. Mehr als ein Viertel hatten durch Sonne und Wärme bereits gesundheitliche Probleme. Das zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit. Klare Erwartungen richten die Befragten an Politik und Verwaltung: 75 Prozent sind der Meinung, es müsse mehr getan werden, um die Bevölkerung vor extremer Hitze zu schützen.

Laut Hitzereport der DAK-Gesundheit hatten 26 Prozent der Befragten nach eigenen Angaben durch die Hitze der vergangenen Wochen Gesundheitsprobleme. Der Anteil der betroffenen Frauen lag mit 34 Prozent fast doppelt so hoch wie bei den Männern (18 Prozent). Bei den Hitzebeschwerden wurden Abgeschlagenheit und Müdigkeit (74 Prozent), Schlafbeschwerden und Kreislaufprobleme (jeweils 68 Prozent) sowie Kopfschmerzen (54 Prozent) am häufigsten genannt. 5 Prozent hatten Bewusstseinsstörungen oder waren verwirrt. Zum Arzt gingen sieben Prozent der Befragten, zwei Prozent in die Notaufnahme. 17 Prozent der Befragten gab nachträglich an, sie wären besser zum Arzt gegangen.

Obwohl die Gesundheitsprobleme durch extreme Temperaturen vor allem ältere Menschen betreffen, sind jüngere Menschen am meisten besorgt beim Thema. Insgesamt waren 20 Prozent aller Befragten mit Bezug auf Hitzewellen und Extremwetter in „sehr großer Sorge“. In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen lag der Anteil mit 29 Prozent deutlich höher.

Wie sollte man sich während einer Hitzewelle verhalten?

Während einer Hitzewelle sollten wir uns am besten so wenig wie möglich der heißen Sonne aussetzen. Gerade bei drückender Hitze mittags und nachmittags ist es am besten, das schützende Haus nicht zu verlassen.

Außerdem helfen locker anliegende Kleidung, eine hellfarbene Kopfbedeckung und das Auftragen von Sonnenschutz.

Einmal Abkühlung, bitte! Dem überhitzten Körper helfen gekühlte Lebensmittel mit hohem Wasseranteil, zum Beispiel Obstsalate, sowie reichlich, nicht zu kaltes Mineralwasser. Auch das gelegentliche Abspritzen mit kühlem Wasser tut dem Körper während einer Hitzewelle gut.

Welche Hitzeschäden drohen?

  • Sonnenbrand: Ein Sonnenbrand lässt sich durch geeignete Kleidung, den Einsatz von Sonnenschutzmitteln und vernünftiges Verhalten meist vermeiden. Warnzeichen sind Rötung und erhöhte Schmerzempfindlichkeit der Haut. Allerspätestens dann gilt: raus aus der Sonne! Kühlende Umschläge können die Beschwerden lindern.
  • Hitzekollaps: Wer es zum Beispiel vermeidet, in der Hitze längere Zeit in größeren Menschenmengen zu stehen, kann einem Hitzekollaps entgegenwirken. Bei Muskelkrämpfen helfen mineralstoffreiche (zum Beispiel isotonische) Getränke.
  • Sonnenstich: Ein Hut tut gut! Einen Sonnenstich können Sie am besten durch eine geeignete Kopfbedeckung vermeiden. Kommt es zu Kopfschmerzen, Übelkeit, rotem Kopf und Bewusstseinseinschränkungen, sollten Sie den Kopf mit feuchten Tüchern kühlen und Betroffenen – wenn möglich – vorsichtig zu trinken geben.
  • Hitzschlag: Lässt sich durch den Verzicht auf körperliche Überanstrengung während großer Hitze vermeiden. Betroffene hören meist auf zu schwitzen und zeigen einen hochroten Kopf sowie Körpertemperaturen über 40 Grad Celsius. Bewusstseinsverlust ist möglich. Ein Hitzschlag ist gefährlich. Betroffene brauchen eine sorgfältige Kühlung und am besten auch eine (ärztliche) Überwachung des Kreislaufs.

Was sollte man während einer Hitzewelle bei Arbeit im Freien beachten?

Besonders bei Handwerksarbeiten im Freien ist die Hitze sehr anstrengend und gefährlich. Dennoch gibt es – ähnlich wie bei der Arbeit im Büro – kein hitzefrei. Arbeitgebende können und sollten sich jedoch darum bemühen, die Hitzebelastung der Angestellten zu mindern. Folgende Maßnahmen können helfen:

  • Hilfreich ist eine flexible Gestaltung der Arbeitszeiten mit einer Verlagerung der Tätigkeit in die frühen Morgenstunden sowie die Vermeidung von Überstunden. Zusätzlich helfen kurze Pausen von je zehn Minuten im Schatten.
  • Die Einrichtung von Anlagen zur Beschattung, Belüftung oder Besprühung mit Wasser ist insbesondere auf Baustellen zu empfehlen.
  • Auch sollten Sonnenbrillen der Filterkategorie 2 oder 3 getragen werden.
  • Die Haut sollte regelmäßig mit einer Sonnenschutzcreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor eingecremt werden.

Wie sollte der Sonnenschutz bei Säuglingen gehandhabt werden?

Babys sollten Sie am besten ganz aus der Sonne heraushalten! Doch selbst bei bewölktem Himmel dringen noch rund 90 Prozent des UV-Lichtes durch. Auch im Schatten von Bäumen oder unter Überdachungen kann die UV-Belastung erheblich sein. Für Säuglinge ist deshalb Kleidung mit UV-Schutz sinnvoll. Auf die freiliegende Haut sollten Sie eine mineralische Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 40 oder mehr auftragen. Die Creme wird in ausreichender Menge (nach Angaben des Herstellers) nicht einmassiert, sondern flächig aufgetragen. Alle 30 bis 60 Minuten sollten Sie nachcremen, besonders nach dem Kontakt mit Wasser ist dies wichtig. Bitte beachten: Dies gilt auch bei sogenannten „wasserfesten“ Sonnencremes.

Was ist zu beachten, wenn gleichzeitig Sonnen- und Mückenschutzmittel angewendet werden?

Am besten tragen Sie zuerst die Sonnencreme und danach erst das Mückenschutzmittel auf. Vorsicht bitte bei Mückenschutzmitteln mit ätherischen Ölen wie zum Beispiel Citronella-Öl. Diese Öle sind in vielen Naturprodukten zum Schutz vor Mücken enthalten – doch in Verbindung mit intensivem Sonnenlicht besteht ein erhöhtes Risiko für allergische Reaktionen. Eher empfehlenswert sind darum bei großer Hitze Präparate auf rein „chemischer“ Basis, wie etwa Mückenschutzmittel mit den Wirkstoffen „DEET“ oder „Icaridin“.

Wer seine Haut nicht mit den chemischen Substanzen belasten möchte, kann auch versuchen, die Mücken durch das Einsprühen der Kleidung mit mückenabweisenden oder -abtötenden Mitteln fernzuhalten.

Geht eine Hitzewelle mit einer erhöhten Ozonbelastung einher?

Ja, große Hitze bedeutet auch höhere Ozonbelastung. Leiden Sie unter Husten, Kopfschmerzen und Atembeschwerden? Dies können Anzeichen für eine erhöhte Ozonbelastung sein! Auf dem Land und in der freien Natur ist die Ozonbelastung bei dieser Hitze oftmals höher als in der Stadt. Das liegt daran, dass Ozon durch eine Reaktion von Stickoxiden der Autoabgase mit dem Sauerstoff der Luft entsteht. Durch Bestandteile der Autoabgase wird das Ozon aber auch schneller inaktiviert als außerhalb der Städte – deshalb ist die Ozonkonzentration auf dem Land und in der freien Natur oft höher und damit auch belastender als in der Stadt.

Ab einem Ozonwert von 180 μg/Kubikmeter im Ein-Stunden-Mittelwert werden wir Bürgerinnen und Bürger durch die Medien gewarnt und verstärkt dazu aufgerufen, vorsichtig mit der Sonne umzugehen.

Tipp: Besonders hoch sind Ozonwerte am Nachmittag, daher sollten Aktivitäten, insbesondere Sport, auf den frühen Vormittag verlegt und eventuell sogar reduziert werden. Die Fenster sollten tagsüber geschlossen bleiben. Zum Lüften ist der frühe Morgen die beste Zeit.

Mirca Waldhecker