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Familie & Freizeit

Erschöpft und gestresst: Schlafmangel bei Schülern

Alle Fakten auf einen Blick

In Deutschland schlafen Neunt- und Zehntklässler im Schnitt nur sieben Stunden – zwei Stunden weniger als empfohlen. Kein Wunder, dass sich etwa die Hälfte der Schüler tagsüber erschöpft fühlt und über Müdigkeit klagt. Der aktuelle DAK-Präventionsradar hat außerdem ergeben: Lange Bildschirmzeiten sind ursächlich für den Schlafmangel. Wir haben die wichtigsten Fakten zum Schülerschlaf.

Neunt- und Zehntklässler schlafen meist erst nach 23 Uhr ein, doch am nächsten Morgen müssen sie schon früh in die Schule. So kommen sie im Schnitt nur auf etwa sieben Stunden Schlaf. Der DAK-Präventionsradar zeigt, dass eine Ursache für den erheblichen Mangel an Schlaf die Nutzung von Bildschirm-Geräten ist. Kinder, die angaben, mehr als vier Stunden täglich vor Bildschirmen zu verbringen, schliefen im Mittel deutlich weniger (7,3 Stunden) als diejenigen, die weniger als eine Stunde am Tag Smartphone, Tablet und ähnliche Geräte nutzten (8,9 Stunden).

Folgen des Schlafmangels
Die Folgen von Schlafmangel werden immer noch oft unterschätzt, dabei können sie gravierend sein. So klagen die betroffenen Kinder zum Beispiel über Erschöpfung und Müdigkeit. Außerdem wächst ihr Stressempfinden. Je weniger Schlaf die Befragten bekommen, desto mehr fühlen sie sich gestresst. Dieser Stress ist keine Kleinigkeit, sondern geht mit weiteren Symptomen wie Kopf-, Rücken- und Bauchschmerzen einher. Darüber hinaus kann Schlafmangel auch zu Übergewicht und einer schlechteren Immunabwehr führen.

Bewegung für besseren Schlaf
Fast jeder dritte Schüler hat Schlafprobleme. Die intensive Mediennutzung lässt die Kinder abends nur schwer zur Ruhe kommen. Eine Lösung kann mehr Bewegung am Tag sein. Wer sich tagsüber viel bewegt, kann meist besser ein- und durchschlafen. Doch nur 35 Prozent der Schüler sind ausreichend körperlich aktiv. Idealerweise sollten Kinder und Jugendliche mindestens 90 Minuten täglich in Bewegung sein, wovon 60 Minuten das Zurücklegen von Wegen per Rad oder Tretroller sein können. Die Mehrheit wird dieser Empfehlung nicht gerecht. Gerade bei älteren Kindern nimmt das Interesse ab, längere Strecken per Rad zurückzulegen. Da wäre es dann gut, öfter mal das Smartphone gegen das Fußballtrikot und das Tablet gegen die Turnschuhe einzutauschen.

Zusammenhang mit Bildschirmzeiten

28 Prozent der Neunt- und Zehntklässler sitzen

mehr als vier Stunden täglich

vor Fernseher, Smartphone oder Tablet. 

 

56 Prozent

der Kinder geben an, bis zu eine Stunde am Tag vor dem Bildschirm zu verbringen.

 

Schlafprobleme

mindestens einmal pro Woche haben 33 Prozent der Mädchen und 24 Prozent der Jungen.

 

Niedergeschlagenheit

16 Prozent der Befragten fühlen sich oft oder sehr oft unglücklich.

Der DAK-Präventionsradar

Die aktuelle Schulstudie der DAK-Gesundheit wurde mit dem Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) in sechs Bundesländern durchgeführt. Fast 9.300 Schüler der Jahrgangsstufen fünf bis zehn wurden dafür repräsentativ befragt. Der Präventionsradar untersucht als kombinierte Längs- und Querschnittserhebung jährlich Befinden und Gesundheitsverhalten von 10- bis 18-Jährigen.